"Eine Reise nach Afghanistan" - Frau Erös informiert 6. Klassen

Nach der symbolischen Scheckübergabe informierte Frau Erös von „Kinderhilfe Afghanistan“ in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler von drei 6. Klassen.
Und es wurde eine spannende, erlebnisreiche und vor allem äußerst informative Reise in ein „wunderbares Land“ der Kontraste mit „wunderbaren Menschen“, die allerdings nun seit 30 Jahren unter dem Krieg und seinen Folgen zu leiden haben, so die Referentin.

Dieses Land und seine Menschen sind anders, als sie in den Medien und von vielen Politikern gezeichnet werden, meinte Frau Erös. Somit seien die Schülerinnen und Schüler des Apian-Gymnasiums nach dem Vortrag wohl deutlich besser informiert als diese.

Die Afghanen leben in Großfamilien, die Familien halten zusammen, besonders auch in Konflikten. Sie sind sehr gläubige Muslime, dabei aber auch sehr tolerant, und sie sind äußerst gastfreundlich. Für Gäste tun sie alles, gegenüber Eindringlingen aber sind sie unerbittlich und unnachgiebig.

Das bekamen bisher alle Eroberer zu spüren, von Alexander dem Großen bis zur Sowjetunion im Jahre 1979, die nach 10 Jahren Krieg sieglos abziehen musste.
Der Krieg aber hinterließ neben 1,6 Mill. Toten auch 1,8 Mill. verletzte und verstümmelte Menschen, davon viele Kinder, und dazu ca. 6,5 Mill. Flüchtlinge, die noch immer im Iran oder in Pakistan leben.
Diese schrecklichen Folgen moderner Kriege bis hin zu Minenopfern unter den Kindern zeigen, dass Krieg nie eine wirkliche Lösung der Probleme bringen kann.
Deshalb hat die „Kinderhilfe Afghanistan“ der Familie Erös seit fast zehn Jahren 25 Friedenschulen im Land für ca. 40.000 Kinder ausschließlich aus Spendengeldern gebaut. Das sind Grund- und Hauptschulen, aber auch Oberschulen mit PC-Ausbildung, selbstverständlich auch für Mädchen. Von den Spenden aus dem Apian-Gymnasium konnten bisher zwei Bibliotheken für diese Gymnasien eingerichtet werden.

Wichtig ist das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“, denn alle Projekte werden mit den Menschen dort, nicht zuletzt auch mit den Ortsvorstehern („Bürgermeistern“), geplant und dann auch von diesen gebaut. Das schafft Arbeitsplätze, aber vor allem die notwendige Identifikation mit den Projekten. So wurde bisher in keiner der Schulen der „Kinderhilfe Afghanistan“ eine Beschädigung oder ein Anschlag festgestellt.

Wie kann man ein Land zum Frieden führen, dessen Menschen nach 30 Jahren Kriegserfahrung am Körper und im Denken von den Folgen des Krieges gezeichnet sind? Die Antwort der Familie Erös lautet „Bildung statt Fundamentalismus“, denn nur so kann in den Köpfen und vor allem in den Herzen wieder Hoffnung wachsen.

Dieser Weg braucht allerdings Zeit und einen langen Atem. Ein junger Zuhörer hatte der Referentin gut zugehört, und so war er von selbst auf diese Lösung gekommen, die offensichtlich hilfreicher ist als Krieg. Und so können wir am Apian stolz darauf sein, dass wir mit unseren Spenden auf diesem Weg des Friedens mithelfen.

Als Geschenk für unsere Schule überreichte Frau Erös eine in Afghanistan hergestellte Einlegearbeit aus Halbedelstein, z. B. aus Lapislazuli, das Deutschland mit den Bundesländern und Afghanistan mit den Provinzen zeigt. Es soll den Dank der afghanischen Kinder und ihrer Eltern an die deutschen Förderer ausdrücken.

StD Alfred Stockmeier als Stellvertreter des Schulleiters nahm diese schöne Erinnerung an den Vortrag und an das Engagement der Schülerinnen und Schüler des Apian gerne entgegen.

Weitere Informationen zur "Kinderhilfe Afghanistan" finden Sie unter
www.kinderhilfe-afghanistan.de

Andreas Betz, StD

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