Comenius: Wir sind dabei!

Comenius-Treffen in Polen im Februar 2014

Sonntag, 09. Februar - Dzień dobry Polska!
Um 5:15 Uhr riss uns unser Wecker aus dem Schlaf, und knapp eine Stunde später versammelten wir uns mit unseren Lehrerinnen am Busbahnhof, um auf den Shuttle zum Flughafen zu warten. Nach einer einstündigen Busfahrt zum Münchener Flughafen stiegen wir um 9:25 Uhr ins Flugzeug. Als wir endlich in Breslau (Wrocław) ankamen, wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien begrüßt. Ohne Zwischenstopp ging es direkt weiter ins Stadtzentrum, wo wir uns mit den anderen Nationen (Türkei, Österreich, Bulgarien, Rumänien, Italien, Spanien) zu einer Führung trafen. Dabei wurden uns verschiedene Bauwerke gezeigt und Informationen zur Stadtgeschichte vermittelt, bevor wir eine Stunde Zeit zur eigenen Verfügung hatten. Diese Zeit verbrachten wir neben Essen gehen noch damit, unseren Austauschpartner und deren Freunde besser kennen zu lernen. Danach wurde mit der Stadtführung weitergemacht. So besichtigten wir die alte Universität von Wrocław, die 1702 gegründet wurde, und staunten über die wunderschöne Aula Leopoldina, in der auch heute noch die Immatrikulation der Studenten stattfindet. Vom Mathematischen Turm der Uni hatten wir einen fabelhaften Ausblick auf die Stadt. Am Nachmittag endete unsere Tour schließlich in einem riesigen Museum namens Racławice Panorama. Hier konnten wir ein 15 m × 114 m großes Panoramabild bewundern, das den Sieg der polnischen Armee über die russische 1794 in der Schlacht bei Racławice zeigt. Den Abend verbrachte jeder in seiner Gastfamilie, wobei sich ein paar der anderen Schüler abends noch zum gemeinsamen Bowling trafen.

Montag, 10. Februar

Auch an diesem Tag mussten wir uns schon früh aus den Betten quälen, um pünktlich um 8:30 Uhr an der Schule unserer Austauschpartner zu erscheinen. Dort angekommen, konnten wir unsere schweren Koffer erst einmal in einem leeren Klassenzimmer abstellen, bevor wir uns in die Schulaula zu einem Auftritt der polnischen Schüler trafen. Aufgeführt wurde eine Neuinterpretation von Rotkäppchen, natürlich auf Englisch. Das Stück dauerte ca. 20 Minuten und sorgte für viele Lacher, denn es gab nicht nur ein Rotkäppchen, sondern acht, die jeweils ein Land des Comenius-Projektes repräsentierten und die dem bösen Wolf Probleme bereiteten. Dies war ein geeigneter Auftakt, dem sich eine Schulhausführung und ein Mittagsbuffet anschlossen. Nachdem sich alle mit belegten Semmeln und Kuchen gestärkt hatten, wurden wir mitsamt unserem Gepäck und den anderen Projektteilnehmern in einen riesigen Reisebus verfrachtet, der uns innerhalb einer fünfstündigen Fahrt zum Wintercamp nach Zakrzów brachte. Als wir uns um 20 Uhr zum Abendessen im Speisesaal trafen, der sich tief im Wald befand, wurden bereits wir bereits in Zimmer eingeteilt. Anschließend fanden wir uns mit allen Beteiligten in der Turnhalle ein, wo wir gemeinsam mit Schülern der anderen Länder Kennenlernspiele spielten. Besonderen Spaß machten die verschiedenen Aufgaben, die mit einem Schwungtuch mit Ball gelöst werden mussten. Da wir uns die Zimmer mit Schülern aus anderen Nationen teilten, konnte auch am späteren Abend der interkulturelle Austausch fortgesetzt werden.

Dienstag, 11. Februar

Schon um 8 Uhr wurden wir an diesem Tag geweckt, um pünktlich um 9 Uhr beim Frühstück erscheinen zu können. Um richtig wach zu werden, waren kurz danach Gemeinschaftsspiele in der Turnhalle angesagt, denn das Thema der Comenius-Projektes lautet „Let’s play – let’s learn“. Im Verlauf der nächsten Tage spielten wir immer wieder mit allen Nationen bekannte Spiele von früher, so z. B. „Gummitwist“ oder verschiedene Hüpfspiele. Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Wieliczka, wo sich alle auf den bevorstehenden Supermarktbesuch freuten, der eigentliche Besuch der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Salzmine wurde dabei schnell nebensächlich. Jedoch mussten wir diesen natürlich auch antreten und so wurden wir kurz nach unserem Großeinkauf (die Kassierer müssen sich gefreut haben) etwa 300m in die Tiefe geführt. In den dunklen Gängen warteten neben spannenden Geschichten auch lustige Spiele auf uns, bei denen es sogar Urkunden zu gewinnen gab. An diesem Abend gab es erst um 21 Uhr Abendessen, bei dem es, dank des anstrengenden Tages, erstmals auffallend ruhig war. Dementsprechend einfach war es danach auch, schnell in den Schlaf zu finden.

Mittwoch, 12. Februar

Mal wieder begann unser Tag um 8 Uhr, als ein schlaftrunkener Lehrer müde an unsere Zimmertür klopfte. Obwohl es wie jeden Morgen schwer war, aus dem Bett zu kommen, schafften wir es doch irgendwie, um 9 Uhr am gedeckten Frühstückstisch zu sitzen und damit hatten wir auch gleich das Klischee der Pünktlichkeit der Deutschen bestätigt. Das heißt aber nicht, dass wir uns beim Essen nicht mindestens genauso viel Zeit gelassen haben wie alle anderen.
Nach einer 20-minütigen Busfahrt zu dem angrenzenden Kloster Kalwaria Zebrzydowska wurden wir schließlich von einem Mönch durch die alten Gebäude geführt. Die Kalwaria ist ein sehr bekannter polnischer Wallfahrtsort. Vor allem zu Ostern erklimmen viele Gläubige den Hügel des angrenzenden Pilgerweges. Vor der Rückfahrt hatten wir noch 30 Minuten Zeit, Souvenirs zu kaufen. Da wir auf der Rückfahrt jedoch ganz hinten im Bus saßen und somit erst warten mussten, bis die Vorderen ausgestiegen waren, merkten wir erst gar nicht, dass der Busfahrer die Türen schon wieder geschlossen hatte, um ins Dorf zu einer gemütlichen Kaffeepause zu fahren. Nach zehn Minuten, in denen sich der Busfahrer ohne ein Wort der Erklärung aus dem Staub gemacht hatte, wurden wir, sieben Schüler, dann endlich wieder ins Camp gefahren. Am Nachmittag wurden dann, wie jeden Tag, Gemeinschaftsspiele in der Turnhalle gespielt, unter anderem „Ochs am Berg, bleib stehen“ oder Suchspiele („Heiß und kalt“). Wie gewöhnlich gab es zum Abendessen Brotzeit und seltsamerweise Zucker zum Würzen.

Donnerstag, 13. Februar
Auch am letzten Tag im Camp blieben wir von den frühen Aufwachzeiten nicht verschont. Trotzdem waren wir sofort hellwach, als wir den ersten Schnee dieses Jahres zu Gesicht bekamen. Dies war der perfekte Anlass für eine Schlittenfahrt, die jedoch ziemlich schnell in eine Schneeballschlacht ausartete. Vor allem für die Schüler und Lehrer aus Spanien und der Türkei war dieses Erlebnis ein ganz besonderes, denn Schnee gibt es in ihren Heimatorten sehr selten. Ziemlich durchnässt kamen wir danach in unsere Zimmer und wechselten erst einmal unsere Klamotten, bevor es direkt danach zum Mittagessen ging. Nach ungefähr einer Stunde Freizeit versammelten wir uns wieder in der Turnhalle, um typische gemeinschaftsstärkende Spiele zu spielen. Dazu wurden die Nationen bunt in Gruppen zusammengewürfelt und acht verschiedene Aufgaben mussten gemeinsam bewältigt werden. Hier waren Schnelligkeit, Köpfchen und ein gutes Augenmaß gefragt. Beispielsweise mussten jeweils ein Schüler von zwei weiteren über einen imaginären Fluss befördert oder die Beine eines Stuhls mussten mit kleinen Reifen getroffen werden. Die Spiele nahmen viel Zeit in Anspruch, so dass wir gleich im Anschluss den Waldweg hinunter zum Abendessen liefen.
Zum Abschied wurde extra für uns ein Lagerfeuer im angrenzenden Wald entfacht. Es gab Würstchen, Käse, Brot und Bratäpfel zum Grillen. Nach und nach sangen einzelne Nationen typische Volkslieder, manche tanzten sogar. Wir lachten viel und hatten Spaß. Später am Abend ließen wir uns nur noch erschöpft in unsere Betten fallen.

Freitag, 14. Februar – Dziękuję, do widzenia!
An diesem Tag hieß es für uns noch früher aufzustehen als sonst, um bereits um 7:15 Uhr mit gepackten Koffern am Parkplatz auf das Shuttle zu warten, das uns von unserem schweren Gepäck befreite. Nach unserer letzten stärkenden Mahlzeit in Polen wurden wir dann mit dem Bus nach Krakau (Krakow) zu einer interessanten Stadtbesichtigung gefahren. Auf dem Weg dorthin wurden die Italiener und Österreicher bereits am Flughafen abgesetzt. Für die restlichen Schüler und Lehrer wurde dann von den polnischen Projektteilnehmern die bereits vorher erwähnte Stadtführung gestaltet. In den zwei Stunden besichtigen wir den Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau. Die Burganlage liegt auf einem Hügel über der Weichsel. Zusammen mit der Krakauer Altstadt ist sie Weltkulturerbe der UNESCO. Auch über den berühmten Marktplatz (Rynek) mit den berühmten Tuchhallen schlenderten wir. Anschließend wurden dann auch wir Deutsche abgesetzt, allerdings nicht am Flughafen, sondern am Bahnhof, wo wir noch eine ausführliche Shoppingtour machten. Danach fuhren wir mit dem Airport-Express zum Flughafen, von dem aus wir um 17 Uhr nach München zurück flogen.


Sarah Kürzinger, Annika Meier und Katharina Krauthammer, Klasse 8d
Fotos: Katharina Spindler, Elisabeth Lindauer

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