Wenn Hexen schmelzen...

Der zauberhafte Zauberer von Oz am Apian im Sommer 2015

Das mit den Geschwistern ist so eine Sache – Dorothy (Amelie Lachmund) und Toto (Sarah Mensing) streiten sich manchmal, dass die Fetzen fliegen, und sind nicht zimperlich mit dem, was sie sich an den Kopf werfen. Dass man sich gut überlegen sollte, was man so wünscht, lernen sie prompt auf die harte Tour. Ihr Haus wird von einem Zaubertornado in das sehr seltsame Land Oz geweht, wo sie sozusagen im Vorbeifliegen die böse Hexe des Ostens zerquetschen, so dass sie von den käseliebenden Munchkins (Michael Rothemund, Franziska Rothemund, Miriam Wünsch, Annika Wünsch, Benedikt Bruckmair, Maximilian Sendtner) als Befreier begrüßt werden, denn von der bösen Hexe des Ostens ist nicht mehr viel übrig als ihre magischen roten Schuhe. Nun ist guter Rat teuer, wie sollen die Mädchen zurück nach Hause kommen? Da können nur gute Hexen helfen. Glinda und Linda (Isabell Nagel, Lysann Artig) raten Dorothy, die roten Schuhe anzulegen und den Zauberer von OZ aufzusuchen. Diese roten Schuhe hätten allerdings die bösen Hexenschwestern Imelda, Griselda und Zelda (Selina Friebel, Djellza Spahiu, Luisa Friebel) auch gerne, doch Candy, die Zuckerfee aus dem Lollipopland und ihre zuckersüßen Gefährtinnen (Andela Trajanowski, Elena Martin, Anita Heimbüchler) vertreiben die grüne Bande fürs Erste.

Der zauberhafte Zauberer von Oz am Apian im Sommer 2015

Auf dem Weg nach OZ in OZ zu OZ treffen die beiden Mädchen auf allerlei Merkwürdigkeiten, wie etwa die ziemlich bösartigen sprechenden Bäume (Laurin Hess und Alexander Strixner), die nur mit Hilfe von Holla, der Waldfee, gebändigt werden (Sabine Anders). Als sie die Vogelscheuche (Franz Proisl) treffen, die schwer mit den gemeinen Krähen (Vroni Semmler, Jule Baur, Alina Thielpape, Xenia Strixner) zu kämpfen hat, finden sie einen Weggefährten. Vogelscheuche wünscht sich nichts sehnlicher als ein Gehirn, denn er hat nur Stroh im Kopf. Auch Blechmann (Johannes Eichinger) fühlt sich nicht wirklich komplett, denn sein Konstrukteur hat ihm kein Herz eingebaut. Als letztes stößt der feige Löwe Leonidas (Ferdinand Waas) zu den Wanderern. Obwohl seine Schwester Leonie (Jessica Grau) ihr Bestes gibt, aus ihm den König der Tiere zu machen, fehlt es ihm so sehr an Mut, dass es mit dem Regieren hapert. Bald erreichen sie die Smaragdstadt, doch die bösen Hexen mit ihrem fliegenden General Meier (Jacob Zöllner) sind ihnen einen Schritt voraus – sie lähmen Dorothy und den Löwen mit einem Mohnblumenzauber und Toto wird entführt. Da muss der große und mächtige OZ helfen! 

Jedoch ist es gar nicht so einfach, an einem Türhüter mit multipler Persönlichkeit (Laurin Hess) vorbei zu kommen – geschweige denn an den modebewussten Bewohnern der Stadt, die ihre ganz eigene Auffassung haben, was Farbe angeht (Valerie Taffertshofer, Ann-Kathrin Spitlbauer, Melissa Krauthammer, Elisabeth Kappner, Selina Bock, Laura Rudolph, Celine Esch) Wenn sie etwas sehen, das nicht grün ist, sehen die nämlich rot. Der Rat des Zauberers (Alexander Strixner), zu dem sie dann doch noch vordringen, hat es in sich: Wenn die Gefährten den Besen der bösen Hexen bringen, wird er ihnen bei ihren Anliegen helfen.

Freunde nehmen die Herausforderung an, auch wenn sie dafür viele Ängste und Hindernisse zu überwinden haben. Im Kampf mit den Tücken des Geisterwaldes finden sie unverhofft Toto wieder- die kleine Hexe Imelda und der scheinbar unsterblich in die böse Zelda vernarrte Buchpilot Ikarus da Vinci (Lukas Bartmann) haben sich gegen die Bösen verschworen und sie freigelassen. Vor der Hexenburg treffen sich nun die vereinten Streitkräfte aus dem Lollipopland, dem Munchkinland und der Smaragdstadt mit Holla, Linda und Glinda, um die Hexen zu besiegen. Das geht in Oz am besten mit Musik, es wird getanzt, bis den Hexen schlecht werden soll – leider vergeblich. Nachdem die Hula-Tanz- Methode fehlgeschlagen ist, dämmert Candy die Lösung: Liebe ist das Einzige, das das Böse besiegen kann. Leider schmelzen die bösen Hexen bei der großen Verbrüderung der Liebe nicht dahin, sie schmelzen wirklich. Immerhin hat Dorothy nun den Besen. Wieder in Oz werden die Freunde erneut bei Oz vorstellig – und entdecken, dass der Zauberer nur ein Mensch ist, der wie sie in Oz gestrandet ist. Der Vogelscheuche kann er zeigen, dass sie immer schon Hirn besessen hat, auch der Löwe hat echten Mut bewiesen, und der Blechmann ist so gefühlvoll, dass er eigentlich kein schlagendes Herz bräuchte. Das erhält er aber prompt, denn sein mysteriöser Schöpfer ist niemand anderes als der Flieger Ikarus. Nur Toto und Dorothy kann der Schwindler nicht helfen. Wieder stehen die Mädchen vor dem Nichts, kommen sie je wieder nach Ingolstadt zurück? Endlich lüftet sich das Geheimnis der roten Schuhe – man muss sich aus ganzem Herzen das Richtige wünschen, dann geht der Wunsch in Erfüllung. Der Abschied ist schmerzhaft, doch schließlich schlägt Dorothy die Absätze der roten Schuhe zusammen: Es ist nirgend wie zu Haus…

Mit Live-Musik der Bigband, des Instrumentalensembles und des Schulchors unter Frau Kaminski, Frau Kiehn und Herrn Ilg ließen mehr als 130 Beteiligte vom Fünftklässler bis zu Abiturienten einen bunten Regenbogen aus Songs, Tanz und Spiel für ein begeistertes Publikum erstrahlen. In vier mehr als ausverkauften Abendaufführungen und einer Vormittagsaufführung für die Grundschüler der Antonschule verwandelte sich das sonst so prosaisch-unschöne Fluchtgerüst im Seitenhof der Schule in die magischen Türme von OZ. Bis buchstäblich zur letzten Sekunde fanden sich immer mehr Helfer ein, die das Projekt noch unterstützten. Die Gruppe der Bühnenbildner (Eric Müller, Laura Vogelsberg, Charlotte Joergensen, Sarah Irmer Fustegueras, Richard Rudolph, Sophie von Obernitz und eine Menge Last-Minute-Helfer) überraschte mit einer Vielzahl liebevoller Requisiten, das P-Seminar von Frau Würflein „Hinter den Kulissen“ (Armin Rödiger, Alexander Schuster, Niklas Fröhlich, Marc Jürgensen, Maria Finkenzeller, Mona Bender, Maximilian Hiemer, Manuel Rieder, Emal Badri, Lucas Engel, Anke Brenner, Michael Hammerl) hatte in vielen Stunden der Vorarbeit Hüte designt, Waffen gebastelt, aufgebaut, mitdiskutiert und geholfen, dem „Zauberer“ die nötige Magie zu verleihen. Die Technikgruppe (Alex Schuster, Armin Rödiger, Alexander Papp, Moritz Scheid, Christian Fischer, Jonas Leyrer, Konstantin Heinz, Maximilian Schmidt, Noah Wieteck, Nico Lohr, Samuel Gahn, Moritz Brenner) leistete schier Unmenschliches, um alles ins rechte Licht zu setzen und den besten Ton zu schaffen. Haare und Makeup für über 30 Darsteller fertig zu bekommen, ist eine Kunst für sich, auch hier hatten wir großartige Helfer, darunter die im Jahr zuvor bereits tränenreich verabschiedeten Ehemaligen Barbara Wittmann und Eva-Maria Spiegelhauer, die bei jeder Aufführung toupierten und frisierten, dass es eine Freude war.

Der zauberhafte Zauberer von Oz am Apian

In unserer Version von „Somewhere over the rainbow“ heißt es: Ein Abschied ist für keinen schön, doch es gibt ja ein Wiederseh’n…
Das wird es bestimmt bei unserem nächsten großen Projekt geben….irgendwo hinter dem Regenbogen, folgt nur der gelben Ziegelsteinstraße!

Fotos: Philipp Hiltl, Marius Geier, Elias Büdel

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