Veranstaltung zum Thema "Cybermobbing"

War doch nur Spaß?

Im Oktober besuchte der Kontaktbeamte der Ingolstädter Polizei, Fred Over, alle Klassen der 7. Jahrgangsstufe und arbeitete mit den Schülern eineinhalb Stunden am Thema „Cybermobbing“.

Den Einstieg bildete ein Film über einen Cybermobbingfall. Die Schüler sollten analysieren, wie sich die einzelnen Personen bzw. Gruppen in dem Fallbeispiel verhalten: Das Opfer wird als „andersartig“ wahrgenommen, z. B. strebsamer, anders gekleidet. Es weiß oftmals nicht, warum es gemobbt wird, fühlt sich alleine gelassen. Die Täter meinen, ihr Verhalten war doch nur Spaß, das Opfer hätte überreagiert. Der Rest der Klasse in dem Fallbeispiel sieht dabei zu, lacht darüber. Gerade diese Gruppe der „Zuschauer“, sagte Herr Over, ist besonders wichtig. Diese Personen müssen tätig werden, nicht warten bis ein anderer handelt.

Fred Over (Kontaktbeamter der Ingolstädter Polizei)

Manche fühlen sich jedoch oftmals ratlos und haben Angst davor, selbst zum Opfer zu werden. Dennoch sollte sich jeder moralisch verpflichtet fühlen, zu handeln, damit das Opfer unterstützt wird und die Täter gestoppt werden.
Für das Opfer ist entscheidend, Öffentlichkeit herzustellen, indem z. B. möglichst bald die Eltern informiert werden. In der Schule sollten zunächst die Klassensprecher informiert werden, die das Opfer unterstützen sollen. Ein weiterer Ansprechpartner ist der Klassenleiter und die Vertrauenslehrkräfte, Frau Behr und Herr Zimmermann. In schwerwiegenderen Fällen werden der Schulleiter und gegebenenfalls die Polizei hinzugezogen.
Das Internet begünstigt Mobbing, da Täter anonym bleiben können und die Beleidigungen jedermann lesen kann. Problematisch ist bei diesem Medium auch das Fehlen von Gestik und Mimik, so dass die Kommunikation z. T. falsch verstanden wird.
Abschließend sollten die Schülerinnen und Schüler einige, kurze Beispiele auf einer Skala von 1 (unerheblich, harmlos) bis 10 (sehr verletzend, beleidigend) einordnen, wie z. B. "Wenn du in einem Hausaufgabenforum eine Frage postest und du bekommst die Antwort, dass das doch eigentlich jeder weiß und die Frage total lächerlich ist". Dabei wurde schnell klar, die Empfindungen sind sehr unterschiedlich. Was der eine als harmlosen Spaß abtut, ist für einen anderen bereits verletzend.

Veranstaltung "Cybermobbing – War doch nur Spaß?"

Herr Over brachte das Thema sehr eindringlich an die Schülerinnen und Schüler heran. Er schilderte viele Beispiele, die er selbst als Polizist erlebt hat. Er empfahl insbesondere die Internetseiten von klicksafe (http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/), auf der hilfreiche Informationen zum Thema zu finden sind. Dort steht auch eine "Erste-Hilfe App" bei Cybermobbing zum Download bereit. Hier werden Betroffenen konkrete Verhaltenstipps gegeben.
Wir danken Herrn Over sehr für seine engagierten Veranstaltungen und hoffen auf eine nachhaltige Wirkung.

Dorothea Ziegler, StRin

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