Apian-Triathlon 2019

Ein Wettkampf im Hochsommer...

Apian-Triathlon - aus dem Leben einer Sportlehrerin als Kampfrichterin

Mittwoch, 24. Juli, 05.15 Uhr:
Der Wecker läutet. Jetzt aber raus aus den Federn! Dabei bin ich noch so müde und geschlafen habe ich auch ganz schlecht. Kein Wunder bei der Wärme - Gottseidank muss ich heute „nur“ aufbauen und die Schüler auf die Schwimmstrecke schicken. Obwohl - bei der Hitze heute würde ich auch ganz gern in das kühle Nass springen!

06.10 Uhr am Apian
Ah - endlich eine große Auswahl an Parkplätzen! Jetzt schnell noch in das Lehrerzimmer und ein paar Unterlagen kopieren. Ich habe Glück gehabt, die Eingangstür ist schon aufgesperrt! Nach ein paar Minuten mache ich mich auf den Weg durch das Hauptgebäude Richtung Sportbereich - freie Bahn, kein Schüler da. Am Ende beim Nordeingang muss ich allerdings feststellen, dass der Ausgang noch zugesperrt ist - so ein Mist. Also den Weg wieder zurück (zumindest teilweise) und durch einen Seiteneingang außen herum! Das kostet mich drei Minuten und ich bin ja eigentlich schon ein bisschen zu spät (drei Minuten); aber passt noch! Altersbonus!

06.18 Uhr im Eingangsbereich Sporthallen
Fast alle sind da. Prima! Dann geht’s gleich los mit dem Aufbau. Da gibt es einiges zu tun: Matten holen, Teppiche und Maurerfolie und Maurerflies im Außenbereich bzw. Teppiche in der Schwimmhalle auslegen und festkleben. Gottseidank habe ich einen Plan von den letzten Jahren und, was noch besser ist, ein paar Fotos. Daran kann ich mich gut orientieren. Glücklicherweise helfen mir drei Kollegen, ansonsten würde der Aufbau statt eineinhalb Stunden drei Stunden dauern. Mindestens!

07.45 Uhr
Die Helfer und ersten Schüler kommen - beide Gruppen mit Fragezeichen im Gesicht.
Wo müssen wir hin, was sollen wir tun, wo geht’s zum Umziehen, welche Startnummer habe ich, wie ist das mit dem Wechsel von Schwimmen auf Radfahren, wo ist die Toilette, wo ist mein Lehrer, wann geht’s los, wo muss sich jetzt hin usw. usw. … Gottseidank ist alles durch Stefan (Liepold, unseren Hauptorganisator) super organisiert und die Kollegen sind alle topfit bei der Sache. Dementsprechend kann ich die Schüler weiterleiten. Jeder findet den Weg und ist schließlich pünktlich bei der Eröffnung um 09.00 Uhr - nur ich nicht! Einer muss ja aufpassen, dass keiner versehentlich vorher in der Schwimmhalle ist und in das Wasser fällt. Und natürlich gibt es noch ein paar Restarbeiten!

09.15 Uhr
Es geht los. Die Kollegen und Helfer sind eingewiesen und erledigen ihre Aufgabe top, inklusive Starter. Ich kann mich auf das Bahnen zählen und die kurze Einweisung davor konzentrieren - läuft. Alle 15 Minuten ein Start, ab 10.35 Uhr dann mit einer größeren Pause dazwischen. Die Anspannung, ob alles klappt, ist einer gewissen Routine gewichen, die Kollegen und Helfer arbeiten super zusammen und alles funktioniert wie vorgesehen - außer, dass die Wärme und Feuchtigkeit in der Schwimmhalle schon ziemlich heftig ist. Mir läuft das Wasser runter; von Verdunstungskälte merke ich nicht viel. Nach zwei Stunden bringt mir ein Helfer Trinkwasser und eine Wurstsemmel (danke, Paul!!) - da hätte ich schon eher darauf kommen können!

12.05 Uhr
Der letzte Start ist absolviert und nach ein paar Minuten sind die Sportler (es sind tatsächlich auch Lehrer dabei) nach 300m im Wasser (12 Bahnen) raus aus dem Becken und auf der Radstrecke. Für uns heißt das Abbauen! Leider geht es aber nicht schneller als der Aufbau, da die Schülerhelfer an anderer Strecke gebraucht werden und auch zwei der drei Kollegen anderweitig im Einsatz sind. Glücklicher-weise können wir in der Halle den Teppich liegenlassen, was aber erst nach einigen Telefonaten geklärt ist. Aber im Außenbereich muss natürlich abgebaut werden.
Also dauert der Abbau wieder gut eineinhalb Stunden. Gottseidank ist mir ein Kollege geblieben, der tapfer die Matten (fast) alleine erst zum Trocknen an der Außenwand der Sporthalle aufreiht (trotz des ausgeklügelten Aufbaus sind doch ein paar etwas feucht geworden) und nach dem Abtrocknen auf den Mattenwagen wuchtet. Bis dann alles wieder an seinem Platz ist und die roten Teppiche zum Trocknen in die Sonne ausgelegt sind, vergeht doch einige Zeit. Das Gute an Hitze - die Matten und Teppiche trocknen schnell. Das Schlechte: Das Wasser läuft uns verstärkt am Körper runter (mir zumindest) und je mehr ich trinke, desto stärker! Logisch! Der Kühlungs-effekt ist aber fast Null. Ein Gutes an der Schwimmhalle - ich bin fast nur im Schatten - da habe es meine Kollegen im Außenbereich schlechter!

13.00 Uhr bis 13.30 Uhr: Siegerehrung
Ich bekomme wieder nichts mit - ich bin ja noch mit dem einen mir verbliebenen Kollegen mit dem Abbau beschäftigt. Aufgrund der Hitze hat die Schnelligkeit unserer Aktivitäten etwas nachgelassen.

Ab 13.30 bis 15.00 Uhr

Alle Kollegen und Helfer sind noch mit dem Aufräumen beschäftigt. Ich kann endlich eine kleine Pause machen und mich mal ein paar Minuten setzen. Allerdings sind die roten Teppiche noch aufzurollen, nachdem sie - dank der starken Sonnen-einstrahlung und Hitze - nach einer Stunde trocken sind (die Matten waren Gottseidank schon eher trocken). Zu zweit räumen wir noch alle Folien, restlichen Materialien und Teppiche (bis auf die in der Schwimmhalle) in den Theorieraum. Die anderen Kollegen haben auch noch zu tun, bei manchen geht es mit dem Abbau ein bisschen schneller.

Ab 15.00 Uhr
Fast alle sind fertig und sitzen bei kühlen Getränken auf diversen Bänken und Getränkekisten im Außenbereich im Schatten. Ich komm endlich auch dazu. Passt. Alle sind froh, dass alles gut über die Bühne gelaufen ist - dank der hervorragenden Organisation unseres Kollegen Stefan und der guten Zusammenarbeit der anderen Sportkollegen (und Schülerhelfer) - ein super Team! Wir besprechen noch, wie am nächsten Tag der Ablauf ist. Da geht das Gleiche von vorne los - Landesfinale Triathlon. Diesmal allerdings mit weniger Schülern und späterem Beginn. Gottseidank kann ich dann also länger schlafen (und meine Kollegen auch) und routiniert sind wir jetzt auch. Die Arbeit bleibt aber die Gleiche - und die Hitze wird noch größer sein!

E. Lindauer

Die Innenansichten eines nicht mehr ganz so jungen Teilnehmers am Apian-Triathlon

35 Grad heiß soll es heute werden und ich soll am 10. APIAN - Triathlon teilnehmen. Herr Liepold hat mich ja quasi zwangsverpflichtet. Jetzt fahr ich um 5.55 Uhr erst mal in die Schule und überleg‘ mir vielleicht noch eine passende Ausrede, um nicht starten zu müssen.......bin ja auch nicht mehr der Jüngste.
Die ganze Fachschaft Sport incl. des Sportseminars ist mit dem Aufbau der Schwimm-, Rad- und Laufstrecke 3 Stunden bis knapp 09.00 Uhr beschäftigt und vor lauter Herumrenneritis fällt mir immer noch kein passender Grund ein, mich von dem Wettkampf drücken zu können. Seit 08.00 Uhr helfen auch einige Schülerinnen und Schüler der Q11 mit und schleppen Wasserbehälter, Hürden und Hütchen. Als mich dann einer von ihnen anspricht und meint, ob ich denn in einer Lehrerstaffel mitmachen würde, entgegne ich völlig entrüstet: „Hallo! Einzelstarter natürlich!“ Somit war’s um mich geschehen. Ein Rückzieher schien nun kaum mehr möglich, ohne mich zu blamieren. Mist!
Die ersten Wellen der „Kleinen“ sind nun schon voll im Gange und es wird heißer und heißer. Puuuh! Ich schütte ab ca. 1 Stunde vor dem anvisierten Start Unmengen von Wasser in mich rein und laufe nervös von einem Streckenposten zum anderen, um mich abzulenken. Nun tauchen auch noch andere Kollegen auf der Strecke auf und zollen mir ob meiner Teilnahme Respekt. Na gut! Jetzt muss ich also durch.
Noch 20 Minuten bis zum Schwimmstart. Auf einem stillen Örtchen versuch‘ ich noch mal Ruhe zu finden und hoffe, mich etwas sammeln zu können. Ok, also los geht’s, dann schwimmen wir uns mal etwas ein. Das letzte Mal Schwimmen war ich.........keine Ahnung. Oh Mann! Ich hab‘ den Transponder für die Zeitmessung vergessen. Also renn‘ ich zurück in die Kabine und schnall mir das Teil um den Fuß.
30 Sekunden vor dem Start fordere ich die jüngeren Kollegen, die in meiner Bahn mitschwimmen sollen, auf, ja vor mir her zu schwimmen, denn die sehen definitiv schneller aus; sind sie letztendlich auch. Mein Puls schnellt jetzt schon auf 150 hoch, ohne dass ich mich großartig bewegt habe. Das kann ja heiter werden.
Pfiff! Im Beinschlagstrudel der Vormirherschwimmer kämpf‘ mich dann noch recht passabel 300 m durch das Becken. Es ist ja auch noch recht kühl hier im Wasser. Das Aussteigen aus dem Becken geht Gott sei Dank ohne Krampf von Statten, der Wechsel klappt eigentlich recht zügig. Doch da schiebt Frau Kaempf ihr Rad lächelnd an mir vorbei und meint:“ Auf geht’s Martin! Du wolltest doch vor mir herfahren und mir Windschatten geben“! Jetzt wird auch noch Druck aufgebaut. Mein Puls ist eh schon am Anschlag. Endlich auf dem Rad rauschen schon die ersten Kollegen an mir vorbei; die sind anscheinend schneller als ich geschwommen. In windschnittiger Triathlonposition auf der Gustav-Adolf-Straße entlang vernehme ich dann immer wieder aufmunternde Worte wie „Auf geht’s Herr Rocholl!“ oder „Gas geben!“ Wenn’s so einfach wäre, die Oberschenkel sind eh schon hart. Aber gut, ja keine Schwäche zeigen. Da ist sie auch schon. Als ich Frau Kaempf überhole, hechele ich nur schnappatmend und etwas angeberisch: „So Katrin! Jetzt häng‘ dich rein!“ Nachdem mir Herr Schmid nach der 2. Radrunde Wasser gereicht hat, welches ich mir dann zum Teil über den Kopf schütte und den Rest verinnerliche, läuft’s eigentlich wieder ganz gut und endlich naht auch schon die 2. Wechselzone. Unter anfeuernden Rufen von Herrn Heckl „Auf geht’s! Du bist hier nicht zum Spaß da!“ springe ich behänd, fast etwas zu spät vom Rad und schiebe dieses in die Wechselzone. Frau Süsser reicht mir, süß wie sie ist, meine in kaltes Wasser getränkte Laufkappe und unter tosendem Geschrei der Fünftklässler geht’s ab ins Stadion auf die Laufbahn. Nach 100 m schau ich auf meine Pulsuhr: 175 leuchtet es in tiefem Rot. Ich denke mir nur: Ok, das sind über 100 %, also einen Gang runter schalten, Alter! Die Sonne brennt nun um 12.30 Uhr unerbittlich vom ach so schönen Sommerhimmel. Noch 1,5 KM, wie soll ich das schaffen. Aber die Wasserspender an der Strecke spritzen und feuern einen an, so dass die Qual nach fast 34 Minuten sein Ende findet. Finisher!! Yes!

Vielen Dank an alle Helferlis und Wasserspender*innen. Ein schöneres Sportevent kann es zumindest auf schulischer Ebene nicht geben.

M. Rocholl

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