Mon Dieu – die Apianer kommen!

Eine Schule stürmt eine Ausstellung.

„Mon Dieu – der Franzos is da!“ Dieser Titel einer aktuellen städtischen Themenführung zu Napoleon in Ingolstadt konnte am 25. Juni 2015 umformuliert werden in „Mon Dieu – die Apianer kommen!“ An diesem Tag stand nämlich nicht Napoleon mit seinen Truppen vor den Toren der Stadt, sondern das gesamte Apian-Gymnasium machte sich auf den Weg vom Schulzentrum Süd-West zum Neuen Schloss, um die bayerische Landesausstellung zu stürmen.

Im Eingangsbereich der bayerischen Landesausstellung
Begrüßung durch Herrn Bräu

Ein „organisatorisches Wagnis“, wie der Donaukurier am 27. Juni 2015 in einem Artikel kommentierte, war es schon, mit über 1000 Schülerinnen und Schülern die Geschichte Bayerns in der napoleonischen Zeit an nur einem Tag zu erkunden. Aber schließlich erhalten insgesamt lediglich fünf Schulen in ganz Bayern diese einmalige Gelegenheit durch das Haus der Bayerischen Geschichte und somit gingen wir dieses Wagnis sehr gerne ein – und es lohnte sich!

An unterschiedlichen Stationen, die im Zehn-Minuten-Takt gewechselt wurden, erfuhren wir mehr über die Hintergründe der bayerischen Bündnispolitik unter König Max I. und seinem „Superminister“ Montgelas, die immer gerade noch rechtzeitig vor entscheidenden Schlachten das Bündnis wechselten und letztlich auf der Siegerseite standen. Die Vergrößerung des bayerischen Territoriums, die Erhebung zum Königreich von Napoleons Gnaden und die tiefgreifenden Reformen, die den Grundstein für das moderne Bayern legten, waren thematische Schwerpunkte im ersten Teil des Führungsprogramms. Dass die napoleonische Medaille aber auch ihre Kehrseite hat, wurde uns im weiteren Verlauf des Ausstellungsbesuchs deutlich gemacht: Unvorstellbare Belastungen der Zivilbevölkerung durch ständige Truppenbewegungen, Einquartierungen, Plünderung und Gewalt durch Soldaten und besonders der permanente Kriegszustand zu dieser Zeit, für den Bayern eine nicht unerhebliche Zahl an Truppen stellen musste.

Die Soldaten wurden immer weniger.
Veranschaulichung durch Halmafiguren

Ein hoher Blutzoll, der besonders für den katastrophalen Russlandfeldzug zu entrichten war, bei dem von 30 000 bayerischen Soldaten nur noch knapp 3000 zurückkehrten – in der Ausstellung eindrucksvoll dargestellt durch Halmafiguren, die immer weniger werden. Viele interessante Exponate sorgten für einen Einblick in bewegte Zeiten, wie z. B. der Zweispitz, der typische Hut Napoleons, den er in diesem Krieg getragen hat.

Für die fünften Klassen war ein eigenes Programm vorbereitet worden, bei dem sie Puzzles lösen und Quizfragen in der Ausstellung beantworten mussten. Als kleinen Preis bekam jeder Schüler zum Schluss noch einen Ansteckbutton.
Besonders spannend war eine Station, an der die Ausrüstung eines bayerischen Soldaten an- und ausprobiert werden konnte. So bekam man eine Vorstellung davon, wie schwer so ein Soldat zu schleppen hatte, zumal die Truppen ja auch sehr weit marschieren mussten – in Stiefeln in Einheitsgröße. Nicht zuletzt war es aber natürlich auch lustig, manchen Mitschüler oder Lehrer in Mantel und Raupenhelm zu bewundern!

Auf dem Rückweg zur Schule

Mit einem geordneten Rückzug zurück an die Schule endete schließlich dieser besondere Schultag, der ganz im Zeichen „Napoleons und Bayerns“ stand und Inhalte aus den unterschiedlichen Unterrichtsfächern auf sehr anschauliche Weise zusammenführte.

M. Schönauer, StRin
Fotos: Philipp Hiltl

Unsere Schülerinnen und Schüler nahmen auch erfolgreich am
Plakatwettbewerb
des Bayerischen Armeemuseums zur Landesausstellung teil.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen