Geologie-Kurse im Gelände unterwegs

Nördlinger Ries und Hesselberg

30.06.2017: Besuch im besterhaltenem großen Meteoritenkrater der Welt

Riesschüssel
Riesschüssel

Die leichte schüsselförmige Hohlform lässt sich auf dem Bild recht gut erkennen, das den Krater von Süden aus zeigt.

Die beiden Geologie-Kurse der 11. Jahrgangsstufe scheuten keine Gefahr, um eines der schönsten Geotope Bayerns zu besuchen, den Steinbruch Aumühle.

Steinbruch Aumühle
Steinbruch Aumühle
Steinbruch Aumühle

Hier kann man zwei für einen großen Impaktkrater typischen Erscheinungen erkennen: Die vor dem Einschlag vorhandenen Gesteine wurden durch den Meteoritenimpakt völlig zerschlagen und durchmischt und liegen hier als sogenannte "Bunte Brekzie" vor. Darüber findet man das typische Impaktgestein, das weltweit nach dem zunächst hier im Ries benannten Gestein benannt wird: den Suevit. Ein Gemisch aus Gesteinsbruchstücken, Gesteinstaub und Gesteinsschmelze.

Reisseekalke
Reisseekalke

Ebenfalls zu den schönsten Geotopen Bayerns zählen die 2 Mio Jahre alten, aus Süßwassermuscheln und Algen gebildeten Kalksteine am Sportplatz von Hainsfarth. Dieser Kalkstein zeigt u.a. an, dass nach dem Einschlag der Impaktkrater mit Wasser gefüllt war, dem sog, Reissee. (vgl. dazu: https://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/63/index.htm)


29.06.2017: Exkursion ins Süddeutsche Schichtstufenland

Wülzburg
Wülzburg

Die beiden Geologie-Kurse der Q11 erkundeten die Schichtstufenlandschafts der südlichen fränkischen Alb. Zunächst gab es bei strömendem Regen einen kurzen Stop auf der Wülzburg bei Weißenburg.
Neben ihrer gut erhaltenen Renaissance-Festung bietet die auf einem hervorstehenden Sporn der Frankenalb gelegene Wülzburg einen beeindruckenden Ausblick auf ihr ca. 100m tiefer liegendes Vorland. Für Geologen interessant: Die Festung hatte schon immer mit Wasserarmut zu kämpfen, was an ihrer Lage auf dem mit Klüften durchzogenen Kalkstein beruht. Als Folge wurde einer der tiefsten Burgbrunnen Europas gegraben (143,3m). Später wurden auf dem Gelände der Burg 6 Zisternen angelegt.
Die nach König Ludwig I. benannte Zisterne im znteralen Innenhof war mit einem Fassungsvermögen von 1,3 Mio Liter Waser die größte Zisterne im Königreich Bayern.

Die Steinerne Rinne bei Wolfsbronn ist eine geologische Besonderheit des kalkhaltigen Wassers aus den Schichtquellen am Albrand.


Durch Druck- und Temperaturänderung beim Austritt des Wassers aus der Quelle nimmt die Löslichkeit von Kalziumkarbonat im Wasser ab und Kalk scheidet sich vor allem an den Moosen ab. Der so gebildete Kalktuff führt zu einem Wachstum des Bachbettes in die Höhe.

Steinerne Rinne
Steinerne Rinne
Hesselberg
Hesselberg

Die ebene Fläche der "Osterweise" auf dem Hesselberg bietet einen beeindruckenden Rundumblick. Man blickt sowohl auf den Albanstieg im Süden als auch auch auf die ausgedehnte Schichtfläche der Keuperlandschaften im Norden. Der Hesselberg gehört zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns (https://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/28/index.htm).

Gerd Nagel-Frank, OStR

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen