Ferienseminar in Schäftlarn/Projekt "Unitag" der LMU München

Jedes Jahr bekommen besonders begabte und vielseitig interessierte Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit sich für ein Hochbegabtenferienseminar im Benediktinergymnasium Schäftlarn zu bewerben, das in der ersten Woche der Sommerferien stattfindet. Da die Teilnehmerzahl auf nur 31 Schülerinnen und Schüler des gesamten Schulbezirks Oberbayern West (81 Gymnasien!) begrenzt ist, gilt es neben Einsendung der erbrachten Leistungen ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben zu erstellen. Wir sind deswegen besonders stolz, dass unsere Schülerin Nicole Hopfner (Q12) diese Hürden genommen hat und zusammen mit 30 weiteren Schülerinnen und Schülern unter den vielen Bewerbern ausgewählt wurde.

Als sich gekoppelt an die Bewerbung für das Hochbegabtenferienseminar die Möglichkeit bot, zusätzlich an dem Projekt „Unitag“ der Ludwig-Maximilians-Universität mitzuwirken, musste Nicole nicht lange überlegen. Sie bewarb sich auch für dieses Projekt und konnte erneut überzeugen.

Die Schulfamilie des Apian Gymnasiums möchte dir, Nicole, noch einmal herzlich gratulieren. Wir freuen uns sehr, dass du diese Herausforderungen mit so großer Begeisterung und einem vorbildlichen Engagement gemeistert hast und wünschen dir, dass dir diese wertvollen Erfahrungen bei deiner Studien- bzw. Berufswahl in jeder Hinsicht förderlich sein werden!

Andrea Ruhland, StRin

Projekt „Unitag“ der LMU München

Erfahrungen aus erster Hand: das Ferienseminar in Schäftlarn
und das Projekt „Unitag“ der LMU München:

Als von der Schule der Vorschlag kam, ich könne mich für ein Ferienseminar für „besonders begabte und vielseitig interessierte Schülerinnen und Schüler“ bewerben, das in der ersten Woche der Sommerferien im Kloster Schäftlarn stattfinden sollte, wusste ich nicht, dass sich mir mit dieser Bewerbung noch eine weitere Tür öffnete: die Teilnahme an einem Pilotprojekt an der Ludwig-Maximilian-Universität in München.

Der sogenannte „Unitag“ fand an elf Freitagen des Sommersemesters 2011 statt, und so durfte ich neben 27 weiteren Gymnasiasten der Jahrgangsstufe 11 aus dem Bezirk Oberbayern-West an einem Angebot von zahlreichen Lehrveranstaltungen mit unterschiedlichsten Schwerpunkten teilnehmen.
Selbst wenn bereits Angebote für besonders leistungsfähige und begabte Schüler wie beispielweise die Möglichkeit eines Frühstudiums bestehen, gab es bis jetzt noch keine Vorgängervariante des Projekts „Unitag“. Pro „Unitag“ konnten wir an vier Seminarveranstaltungen à 90 Minuten aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen, gesellschaftswissenschaftlichen sowie wirtschafts-und sozialwissenschaftlichen Bereich teilnehmen, für die wir sogar schon ECTS-Punkte erhielten, die im Studium dann anrechenbar sind.
Die Vielfalt der Themen war besonders von Vorteil, wenn man sich selbst bezüglich der Wahl des Studiums nach dem Abitur noch nicht sicher ist. So konnte ich einen Einblick in die verschiedenen Studienrichtungen bekommen und wurde offen für Studiengänge, denen ich mich bis jetzt aus Prinzip verschlossen hatte. Natürlich handelte es sich in den meisten Fällen um keine „klassischen“ Vorträge, wie man sie später an der Universität gewohnt sein wird. Die Veranstaltungen waren immer auf unsere Gruppe zugeschnitten und boten uns zahlreiche Möglichkeiten, am Gespräch teilzunehmen und mitzudiskutieren. Einen kleinen Vorgeschmack auf das zukünftige Studium lieferten uns die „Unitage“ mit den Schwerpunkten Biologie und Chemie, bei denen wir an richtigen Grundvorlesungen der Zellbiologie und Organischen Chemie teilnehmen konnten.
Aber es gab eben nicht nur Vorlesungen, sondern zudem Führungen durch die Universität und die Bibliothek sowie einen Besuch beim Teilchenbeschleuniger in Garching.
Das Themengebiet Kunstgeschichte wurde uns praxisnah anhand eines Besuches der Münchener Pinakotheken vermittelt.
Und der Arbeit als Forscher konnten wir im Genetiklabor nachfühlen.
Mir persönlich hat der Philosophievortrag über die Frage, ob Demokratie (logisch) möglich ist und eine Vorlesung mit dem Titel „Gibt es Handlungsfreiheit zwischen Gehirn und Gesellschaft? Warum wir tun, was wir tun.“ am besten gefallen.

Projekt „Unitag“ der LMU München

Ein weiteres Highlight war außerdem die akademische Abschlussveranstaltung am letzten „Unitag“ in Anwesenheit des Vizepräsidenten der LMU und weiterer Professoren und Koordinatoren des Projekts. Dabei wurde uns eine Urkunde vom bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, verliehen.
Der „Unitag“ soll auch in Zukunft als Angebot der Eliteförderung an der Schnittstelle von Gymnasium und Universität existieren und weiteren Schülerinnen und Schülern einen vertieften Einblick in die Propädeutik und in möglichst unterschiedliche Wissenschaftsbereiche bieten.
Neben dem Wissensaustausch mit Gleichaltrigen hat mir der „Unitag“ eine Orientierungshilfe bei meiner Studien- und Berufswahl gegeben.

Ebenso wie der „Unitag“ hatte das Ferienseminar im Benediktinerkloster Schäftlarn, das von der Ministerialbeauftragten der Gymnasien in Oberbayern-West, Dr. Karin Oechslein, angeboten wurde, die Zielsetzung der individuellen Begabtenförderung. Das Programm war höchst abwechslungsreich gestaltet und reichte von Vorträgen aus den Bereichen Geschichte und Physik, über den Besuch des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie und Biochemie, wo wir erneut im Labor tätig werden konnten, bis hin zu einem Workshop über Journalistisches Schreiben. Die Verpflegung im Klosterinternat war unüberbietbar und dank des herrlichen Sommerwetters konnten wir uns in unserer Freizeit auf den Sportanlagen der Schule vergnügen. Ein besonderer Höhepunkt für mich war ein bayerischer Auftanz mit Michael Well (von der nun getrennten Biermösl Blosn), bei der sich die insgesamt 31 Seminarteilnehmer besser kennenlernen konnten. Auch der Workshop Impro-Theater hat mir sehr gefallen.

Ich würde auf alle Fälle jedem weiteren Schüler, dem sich so eine Möglichkeit bietet, empfehlen, sich die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Die Erfahrungen, die man bei derartigen Bildungsangeboten sammelt, können auf alle Fälle nur von Vorteil sein, auch im Hinblick auf eine erfolgreiche berufliche Karriere.

Nicole Hopfner (Q12)

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