Das bayerische Kultusministerium veranstaltete heuer im Wintersemester 2011/12 zum zweiten Mal das, wie es selbst tituliert, „Projekt zur Förderung hochbegabter und besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe“, namens „Unitag“. Jedes Gymnasium in Bayern durfte die Schülerin/den Schüler für die Teilnahme vorschlagen, welche/r in der 10. Jahrgangsstufe den besten Zeugnisschnitt erreicht hat. Über Frau Kürzinger, die Beratungslehrerin unserer Schule, erfuhr ich von diesem Projekt und von meiner Möglichkeit, daran teilzunehmen. Im Regierungsbezirk Oberbayern standen für mich entweder die Ludwig-Maximilians Universität München oder die Technische Universität München (TUM) zur Wahl, wobei ich mich für die TU entschied, da mir die technische Ausrichtung dieser Universität eher zusagt, als die Geisteswissenschaften. Außer diesen beiden Münchner Unis boten in diesem Semester auch die Universitäten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg sowie Augsburg einen „Unitag“ an.
Nach einem Bewerbungsverfahren, das eines Schreibens des Direktors, des Klassenlehrers der 10. Klasse (in meinem Falle Herr Behr), sowie eines kurzen Lebenslaufes bedurfte, war ich sehr froh darüber, dass ich genommen wurde. So ist mir als einer von insgesamt 20 Schülerinnen und Schülern aus ganz Oberbayern der Besuch der TUM ermöglicht worden. Die allgemeine Zielsetzung des Projektes „Unitag“ ist eine breitgefächerte Einführung in die Wissenschaft, sowie eine Orientierungshilfe für die Studienwahl.
Am 21. Oktober 2011 ging es schließlich los. Dies war der erste von insgesamt 13 Freitagen in diesem Halbjahr, an denen den „Unitag-Schülern“ Einblicke in die Technische Universität gewährt wurden. Beispielsweise konnten wir in Fakultäten, Institute und besondere Einrichtungen der TU, sowie grundlegend in das universitäre und studentische Leben „reinschnuppern“. Wir erhielten viele Informationen über Studiengänge, Abläufe an der Universität, aber auch über das Credit-Points-, sowie das Modul-System, welche nach der Bologna-Reform das Studium prägen.
Interessant waren nicht nur die Vorlesungen, die wir besuchen konnten (zum Beispiel eine englischsprachige Enzymbiologie-Vorlesung), sondern auch speziell für uns zusammengestellte Vorträge über aktuelle Fragestellungen (Patentrecht) oder Forschungsbereiche (Nanotechnologie, Elektromobilität). Wir erhielten Einblicke in die Laboratorien und die verschiedensten Forschungseinrichtungen der TU. Auch die Besuche zum Beispiel der Pinakothek der Moderne im Rahmen der Architekturfakultät und der Universitätssternwarte am „Unitag“ der Geodäsiefakultät waren informative und schöne Unternehmungen. Sicherlich zu den absoluten Highlights der Veranstaltung zählte für mich der Besuch des Forschungsreaktors FRM II am Campus Garching, welcher normalerweise nur für Volljährige gestattet ist. Jedoch wurde für die Teilnehmer des „Unitags“ eine Ausnahme gemacht und uns somit ein wirklich einzigartiges Erlebnis ermöglicht.
Rückblickend kann ich nur feststellen, dass sich jeglicher Aufwand, den ich in Bezug auf den „Unitag“ an der TUM unternommen habe, wirklich ausgezahlt hat. Ich habe viele interessante und neue Informationen über das Studium per se erhalten und dabei Fachbereiche kennengelernt, derer ich mir vorher kaum bewusst war. Außerdem habe ich viel Neues zu interessanten Themen erfahren, was ansonsten neben dem Schulalltag wahrscheinlich schwer zu realisieren gewesen wäre. Schlussendlich war auch die Atmosphäre in unserer Gruppe aus Schülerinnen und Schülern wirklich angenehm und somit kam auch der Spaß bei uns nicht zu kurz.
Das ganze Projekt konnte für mich nur so gut und reibungslos funktionieren, da es optimal mit der Schule koordiniert und abgesprochen war. Hier nochmals ein herzliches Dankeschön an Frau Kürzinger, die mich erst darauf gebracht hat, doch beim „Unitag“ mitzumachen und mich bei der Anmeldung begleitet und unterstützt hat, sowie an die Schulleitung, die mir die Teilnahme einerseits nahegelegt und andererseits so problemlos ermöglicht hat und an die Lehrerinnen und Lehrer meiner Kurse für ihr Verständnis und die zusätzlichen Mühen, die ihnen meine Teilnahme beschert hat.
Schließlich kann ich nur sagen, dass das Projekt „Unitag“ für mich eine einmalige Chance dar gestellt hat. Es war nicht nur informativ und wirklich rundum interessant, sondern auch einfach eine tolle Zeit an der Technischen Universität München!
Christina Liepold, Q11