Techniktag für Mädchen und Jungen

Informationen über technische Berufe für die 10. Klassen

Frauen in technischen Berufen - über dieses Thema konnte sich eine Gruppe von Mädchen der 10. Klassen am 28. Februar an einem Mädchen-Techniktag informieren. Auch für Jungs waren an diesem Tag drei Vorträge der Veranstaltungsreihe zugänglich.

Zunächst informierte Frau Dipl.-Ing. Yvonne Hadinger von der TH Ingolstadt über Möglichkeiten der Ausbildung in verschiedenen technischen Studiengängen, darunter auch zum STEP-Programm (dualer Studiengang) an der TH Ingolstadt. Unterstützt wurde sie von Herrn Manuel Michalke, derzeit Student an der Hochschule, der aus der Studienpraxis berichtete. Hervorgehoben wurde bei diesem Vortrag, dass ein Studium an der THI (vormals FH Ingolstadt) im Vergleich zu einem Studium an einer Universität eher praxisbezogen und der Tagesablauf mittels eines vorgegebenen „Stundenplans“ stärker reglementiert sei, dem Studenten aber dadurch auch Mühen bei der Zusammenstellung des Studienablaufes erspart blieben. Wichtig sei auch, die Anmeldefristen für die diversen Studiengänge zu beachten.

Techniktag am Apian-Gymnasium

Ein erster Schwerpunkt des Aktionstages stellte ein Workshop, gestaltet durch Herrn Dipl.-Ing Franz Gmelch von der DB, zum Thema Elektrotechnik dar.
Herr Franz Gmelch, ein ehemaliger Schüler, seit Februar „frisch gebackener“ Ingenieur der Elektrotechnik bei der Deutschen Bahn, schöpfte in seinem Workshop „Elektrotechnik – keine Zauberei - Ein Beruf mit Zukunft!“ aus dem Vollen. Seine eigenen Erfahrungen widerlegen das alte Vorurteil, dass „Elektrotechnik voll schwer“ sei. „Wie schwer ist es wirklich?“ stellte Herr Gmelch die Frage in den Raum. Die Antwort: Nicht schwerer als andere Studiengänge. Für den, der mit Interesse „dran bleibt“, sei es spannend und motivierend, Elektrotechnik bei der Deutschen Bahn zu studieren. „Elektrotechnik ist überall. Es gibt auch nach dem Studium vielfältige Anwendungs-gebiete“.
Herr Gmelch berichtete über seine Entwicklung vom Abiturienten bis zum Ingenieur, die stark von den praktischen Tätigkeiten, Praktika, aber auch von eigenen Vorträgen und Präsentationen geprägt war. Er zitierte dazu einen Abschnitt der Prüfungsordnung: Jeder Ingenieur braucht demnach v. a. Eigenverantwortlichkeit, Lösungskompetenz und Flexibilität, um mit der fortschreitenden technischen Entwicklung standhalten zu können.
Ein kurzer Film verdeutlichte konkrete Aufgabengebiete des Elektroingenieurs bei der Deutschen Bahn, wie etwa die Instandhaltung, Wartung und Inspektionen der technischen Anlagen. Eine wichtige Information für unsere Schülerinnen und Schüler war, dass die Deutsche Bahn beim Studiengang Elektrotechnik eine Kooperation mit der Technischen Hochschule Ingolstadt pflegt. Dieser Standortvorteil macht neben den sehr guten Übernahmemöglichkeiten und den Aussichten auf ein gutes Gehalt (beim Dualstudium gibt es schon während der Ausbildungszeit eine monatliche Vergütung) das Elektrotechnikstudium in Ingolstadt sehr attraktiv, und nebenbei bemerkt: Es besteht kein Numerus Clausus!

Speziell für die Mädchen wurde ein Workshop in Zusammenarbeit mit der TH Ingolstadt angeboten. Hierbei mussten die Schülerinnen selbständig ein Programm zur Fernsteuerung von kleinen Robotern erstellen (PC-Programm Mindstorms). Eine Überprüfung des Programms war natürlich während des Programmierens Teil der Arbeit und so konnte unmittelbar festgestellt werden, ob die zuvor geleistete Programmierung fehlerhaft war oder das gewünschte Ergebnis (wie bringe ich den Roboter dazu, einen vorgegebenen Weg abzufahren?) eintrat. Für einige der Mädchen folgte eine positive Rückmeldung der Roboter sofort, andere Mädchen mussten feststellen, dass kleine Fehler zumeist eine große (nicht erwünschte) Auswirkung hatten. Insgesamt hatten die Schülerinnen aber viel Spaß, womit ein Ziel der Aktion (auch für Mädchen sind „technischen Dingen“ geeignet und man muss keine Angst davor haben) erreicht wurde.

Zuletzt erfuhren alle Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten der Ausbildung bei der Firma Audi AG (STEP-Programm) sowie speziell über das Thema „Audi in China“. Hierbei gingen die Referentinnen Frau Jessica Schulz und Frau Tina Brauns auf die Entwicklung der Firma bzw. der Produktionsstandorte in China ein. Mit einem kurzweiligen Vortrag erhielt die Zuhörerschaft auch interessante Eindrücke von besonderen Gepflogenheiten im Umgang mit den chinesischen Geschäftspartnern bzw. Arbeitnehmern. Schnell wurde klar, dass es hierbei deutliche Verhaltensunterschiede gibt und die Kenntnis der Gepflogenheiten durchaus einen sehr wichtiger Aspekt bei der Zusammenarbeit im chinesischen Raum darstellt.

Zu weiteren Themen im Zusammenhang mit diversen Studiengängen bei der TH Ingolstadt (z. B. Mentoring) sind Informationen aus einer speziellen Broschüre ersichtlich, die alle 42 Teilnehmer der Aktion erhalten haben. Hierbei ist insbesondere anzumerken, dass die Anmeldefristen für die sog. dualen Studiengänge bereits im ersten Halbjahr der 11. Jahrgangsstufe laufen. Insofern ist eine frühzeitige Studien- bzw. Ausbildungsorientierung der Schüler/innen äußerst wichtig!
Wir, Frau Kürzinger und ich, hoffen, dass insbesondere bei den Mädchen durch diesen Aktionstag ein gewisses Maß an Interesse für technische Studiengänge geweckt worden ist und dass sowohl Schülerinnen als auch Schüler die Erkenntnis gewonnen haben, dass eine rechtzeitige Informationssuche über eine zukünftige Ausbildung für den beruflichen Werdegang sehr wichtig ist.
Apropos Informationssuche (und -findung): Diverse Angebote der TH Ingolstadt (und natürlich auch anderer Hochschulen und Universitäten) lassen sich im Internet finden. So konnten z. B. Mädchen der 8. bis 10. Klasse am Girls‘ Day an verschiedenen Aktionen der TH Ingolstadt teilnehmen. Weitere Angebote der THI speziell für Mädchen sind wie folgt:

  • 19. November 2014 (Buß- und Bettag): Techniktag (ab 9. Klasse)
    Anmeldung ab Herbst unter http://www.thi.de


Elisabeth Lindauer, OStRin
Manuela Kürzinger
, OStRin

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