„Deutsche Sprache, schwere Sprache?!“

Workshop zum Thema „Deutsch als Fremdsprache im P-Seminar der Q11

„Deutsche Sprache, schwere Sprache“ sagt das Sprichwort. Und als Muttersprachler hat man auch das vage Gefühl, dass an dieser Sache wohl was dran sein könnte. Man denkt an die vielen Fälle, auf die etwa das Englische netterweise verzichtet, an so manche erstaunliche Konjunktivform und findet es auch nicht gerade logisch, dass es das Mädchen heißt, der Mond männlich, die Sonne aber eine Frau ist. Aber ist Deutsch wirklich so schwierig und schlimm? Und wenn ja, warum?

Kooperationen mit der Gebrüder-Asam-Mittelschule und Wohngruppe in Mailing

Wir, das P-Seminar „Deutsch als Fremdsprache“ der Q 11, wollten dieser Sache genauer auf den Grund gehen, denn wir haben uns zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Projektpartner haben wir bereits gefunden, so sind Kooperationen mit der Gebrüder-Asam-Mittelschule und einer sozialpädagogisch betreuten Wohngruppe von jungen Flüchtlingen in Mailing geplant. Um uns dafür auch fachlich fit zu machen, hatten wir im Januar 2019 eine erfahrene Referentin in unser Seminar eingeladen: Frau Laura Massari, die seit vielen Jahren in Nürnberg, derzeit für die Noris-Arbeit, als DaF-Dozentin tätig ist.

„The Awful German Language“ (Mark Twain) …

Und, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, ja, Deutsch ist schwer, schwierig, schlimm. Fast noch schlimmer als erwartet! Dies haben wir im Rahmen des Workshops eindeutig erfahren, denn die deutsche Sprache hat neben ihrem offensichtlichen Formenreichtum und vielen Unregelmäßigkeiten obendrein noch eine Reihe „regelrechter“ Gemeinheiten zu bieten. Vor allem die deutsche Syntax scheint erfunden worden zu sein, um Menschen, die Deutsch lernen wollen, das Leben schwer zu machen.

So ist bekanntlich das Verb für das Verständnis eines Satzes besonders wichtig. Aber wir Deutschen halten es irgendwie gern möglichst lang zurück, als behielten wir es lieber für uns! Da wäre, um nur ein besonders bösartiges Beispiel anzuführen, die sogenannte „Satzklammer“: Man kann – schon gewusst? – zwischen einem Hilfsverb und dem zugehörigem Infinitiv oder Partizip, wenn man will, beliebig viele Wörter, sogar Nebensätze, reinpacken. Erst zuallerletzt erfährt man, wie im vorangegangenen Satz, worum es eigentlich gehen soll: ums „ Reinpacken“. Für einen Muttersprachler ist dies normalerweise kein Problem, für alle anderen: eine Unverschämtheit!

Spielerisch-interaktives Lernen

Neben zahlreichen linguistischen, oft überraschenden Informationen zu den Besonderheiten der deutschen Intonation und Aussprache, Wortbildung und Syntax sowie zu den Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation brachte uns Frau Massari auch viele Anregungen, Ideen und praktische Beispiele mit, wie man auf möglichst spielerische, kreative oder interaktive Weise das Erlernen einer Sprache fördern kann.

Denn das ist das zweite zentrale Anliegen unseres Projekts: Wir planen „sprachpraktische Aktionen“, keine Nachhilfestunden oder klassischen Unterricht. Im zweiten Schulhalbjahr soll es losgehen!

Q11 P-Seminar „Deutsch als Fremdsprache“, StRin Dr. Stefanie

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