Sitong Liu erhält Ingolstädter Abiturpreis 2022

Für Seminararbeit im Fachbereich Biologie

Für ihre Seminararbeit im Fachbereich Biologie an Eichenblattgallen wurde die Schülerin Sitong Liu aus der Q12 mit dem Ingolstädter Abiturpreis 2022 am 19. Juni 2022 im Barocksaal des Stadtmuseums ausgezeichnet.

Der Preis wird seit 2009 von der Ingolstädter Vereinigung Alter Herren (Waffenring Ingolstadt) für herausragende W-Seminararbeiten im Juni verliehen. Diese werden einer der drei möglichen Kategorien („Sprachen, Literatur und Kunst“, „Naturwissenschaften und Mathematik“ bzw. „Gesellschaft, Religion und Geschichte“) zugeordnet. Die insgesamt 15 eingereichten Arbeiten von 5 Ingolstädter Gymnasien wurden von einer dreiköpfigen Fachjury aus verschiedenen Gebieten gesichtet und bewertet.

In diesem Jahr haben insgesamt drei Schülerinnen der Q12 ihre Seminararbeiten eingereicht. Lena Feiner verfasste ihre Arbeit zur Bedeutung von Mitleid und Sympathie in Mary Shelleys „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“. Christina Straka untersuchte die Konstanz und den Wandel der Maskulinität der Figur James Bond anhand zweier Filme aus den Jahren 1964 und 2012. Die hohe Qualität der Arbeiten wurde von der Jury bei der Feier im Barocksaal ausführlich dargestellt.

In der Laudatio der Jury (verfasst von Prof. Dr.-Ing. Berthold von Großmann) wird die Preisträgerin Sitong Liu für ihre „wissenschaftlich sehr fundierte Darstellung des Themas und für ihr äußerst zielstrebiges und strukturiertes Vorgehen bei den Experimenten“, so der Juror, gewürdigt. Ebenso zeichnet sich die herausragende Leistung von Sitong besonders darin aus, dass in der Arbeit mehrere Forschungsfragen kreativ formuliert, gründlich beantwortet und kritisch ausgewertet wurden

Ingolstädter Abiturpreis 2022

Sitong untersuchte in ihrer Arbeit beispielweise, ob die Gallen mit einer Cuticula überzogen sind oder ob sie einen besonders hohen Stärkegehalt aufweisen, um ihrer Funktion als Nährzelle gerecht zu werden. Eine weitere Forschungsfrage beschäftigte sich damit, ob die Größe der Gallen Rückschlüsse auf das Vorhandensein einer Larve zulassen würde. Sitong sammelte dazu über einen längeren Zeitraum Eichengallen in der Umgebung von Manching, untersuchte diese mit einem Lichtmikroskop, fertigte dünne Schichten mittels verschiedener Verfahren an und konnte so nach Einfärbungen mittels verschiedener Verfahren unterschiedliche Zelltypen identifizieren. Mit einer Iod-Kaliumiodidlösung färbte sie die Stärkezellen in direkter Nachbarschaft zu den Insektenlarven an. Die qualitativen Beschreibungen, so der Laudator, sind sehr fundiert formuliert und ebenso hervorzuheben ist die sehr gründliche quantitative Auswertung. Sitong konnte zeigen, dass 40 % der Gallen keine Insektenlarven aufweisen und dass die Anwesenheit einer Larve keinen Einfluss auf das Wachstum der Galle hatte. Außerdem hat sie die Lage der Gallen auf den Eichenblättern katalogisiert und festgestellt, dass ein Großteil der Gallen in der Blattmitte gebildet wird.

Die ausführliche und vorbildliche Diskussion der eigenen Ergebnisse und die fundierte Quellenarbeit tragen zu einer insgesamt außerordentlichen, bemerkenswerten Arbeit bei. Auch ist dies ein schönes Beispiel für die Erkenntnis, dass es sich manchmal lohnt, den Blick auf die direkte Umgebung zu lenken, denn es gibt auch dort viel zu entdecken. Insgesamt verdient die Arbeit das Prädikat „herausragend“.

Wir freuen uns mit Sitong und gratulieren ihr herzlich zur Auszeichnung und Würdigung ihrer Leistung.

Sabine Koulo, OStRin

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen