P-Seminar "Schülerzeitung" bei der tz

Für uns 14 Schülerinnen und Schüler und unsere Lehrerin Frau Koppetsch, ging es am Mittwoch, den 15.02.2012, im Rahmen unseres Projektseminars „Schülerzeitung“ auf nach München.
Mit dem Treffpunkt am Ingolstädter Hbf und einer einstündigen Fahrt mit dem Regionalexpress, begann der ereignisreiche Tag in der bayerischen Hauptstadt.

Doch bereits der Fußmarsch zum Verlagsgebäude der tz und des Münchner Merkur erwies sich als Fauxpas. Denn die „Schneewalze“ legte den Verkehr in München teilweise lahm und auch wir mussten gegen das schlechte Wetter ankämpfen. Durchgefroren erreichten wir das Verlagsgebäude und wurden sofort von Oliver Menner, welcher für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, in Empfang genommen. Per Aufzug erreichten wir den zweiten von fünf Stockwerken und wurden in den Konferenzraum der tz geführt.

Hier erwartete uns erst einmal eine angenehme Überraschung. Es gab Krapfen, Brezen und zahlreiche Getränke. Natürlich ließ sich keiner von uns angehenden Journalisten zweimal darum bitten, zuzugreifen. Genauso entspannt wie der Tag begonnen hatte, ging er auch weiter. Herr Menner teilte an alle Mitgereisten jeweils eine Zeitung und den damaligen Produktionsplan aus. Zweites sollte uns einen Überblick verschaffen, wie viel Seiten jede Abteilung einer Zeitung für ihre Artikel zur Verfügung hat und wo die Werbeanzeigen platziert werden. Diese klaren Vorgaben waren für viele von uns neu. Anschließend durften erste Fragen gestellt werden – was sich aber anfangs noch in Grenzen hielt.

P-Seminar „Schülerzeitung“ bei der tz
Darum ging Herr Menner zum zweiten und weitaus wichtigeren Tagesordnungspunkt über. Es hieß für uns die Redaktion zu erforschen. Zu Beginn bekamen wir von Online-Chefredakteur Markus Knall reichliche Informationen in Sachen Online-Journalismus. Wobei die Tatsache, dass die meisten Leute weniger Zeitungsauflagen kaufen und stattdessen vermehrt Internetportale der BILD oder tz anklicken, nicht grundlegen neu war. Interessant war allerdings, dass die Onlineausgabe der tz mehrere Titelseiten pro Tag hat, während die tägliche Auflage in Zeitungskästen nur eine Schlagzeile besitzt. Darum müssen die Mitarbeiter von Herrn Knall immer „up to date“ sein. D. h. immer als Erster vor Ort sein, und das neue Material möglichst schnell veröffentlichen.

Ein typisches Beispiel hatte er ebenfalls für uns parat. Bastian Schweinsteiger, wohl allen bekannt als einer der erfolgreichsten und besten Fußballspieler des FC Bayern München und der deutschen Fußballnationalmannschaft, hatte sich im DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart einen Außenbandriss zugezogen und war deshalb am nächsten Tag bei Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Auch sein derzeit verletzter, älterer Bruder Tobias Schweinsteiger hatte rein zufällig zur selben Zeit einen Termin beim Münchner Arzt und somit nahm das Narrenspiel seinen Lauf.
Denn etliche Journalisten hatten Wind von der Untersuchung bekommen und sich vor der Praxis Müller-Wohlfahrts auf Lauerstellung begeben, um dem Verletzen Informationen über seinen Gesundheitszustand zu entlocken. Als Schweinsteiger zusammen mit Modelfreundin Sarah Brandner das Gebäude verließ, wurde der Bayer mit Fragen bombardiert. Doch eine Antwort gab es nicht – nur ein verschmitztes Lachen seiner Sarah.

Denn es war ein abgekartetes Spiel. Jener Schweinsteiger bei den Journalisten, war Tobias Schweinsteiger und der richtige „Schweini“ verließ durch einen Hinterausgang unbemerkt das Haus – dachte er zumindest. Die Reporter der tz hatten sein Spiel nämlich vorzeitig durchschaut und als einzige Zeitung den Bayernkicker gefilmt, weshalb zahlreiche Anfragen bezüglich der Originalbilder in der Onlineredaktion eingingen. Durch den Verkauf des Materials, konnte daher wieder Geld eingenommen werden.

Was nun folgte, war ein Besuch in der Layoutabteilung. Die Designer halfen uns mit Tipps, die wir bei unserer Schülerzeitung „umbruch“ anwenden werden, weiter. Weitere Gespräche mit Mitarbeitern des Lokalteils folgten, ehe es zu den „Sportlern“ ging – für viele von uns, vor allem für die Jungs, ein Highlight. Überall an den Wänden Autogramme und Bilder der ganz großen Bayernstars, wie z. B. Mario Gómez und Franck Ribéry.

Als letztes wurden wir dem kleinen Team um Ulrike Schmidt vorgestellt, das für die Gesellschaft, sprich die „Promis“ in und um München verantwortlich ist. Dabei erzählten uns die anwesenden Damen, dass sogar Prinz Charles der tz einmal ein Interview gegeben hatte. Außerdem wurde uns bewusst, dass es für uns angehende Journalisten wohl besser wäre, Andrea Berg, die berühmte Schlagersängerin, nie nach ihrem Privatleben zu befragen, da ihr geplantes Interview mit der tz, wegen Mangel an interessanten Informationen, sogar einmal frühzeitig abgebrochen werden musste.

Viele Ratschläge später, aber um einige Erfahrung reicher, wurden wir noch in das „Allerheiligste“, das Zeitungsarchiv, geführt und erhielten Einblicke über Personen, die bereits während des Dritten Reiches verstorben waren. Auch Thomas Gottschalk, der mit acht (!) Ordnern an gesammelten Artikeln das Feld der Stars und Sternchen anführt, durfte natürlich nicht fehlen.
P-Seminar „Schülerzeitung“ bei der tz

Langsam aber sicher waren wir am Ende der Redaktionsführung angelangt, weshalb uns Herr Menner noch einmal in den Konferenzraum führte und aufkommende Fragen beantwortet wurden. Er bot uns sogar an, ein Foto unseres „umbruch“-Teams zu schießen, welches am nächsten Tag, zusammen mit einem Artikel, in der tz unter dem Begriff „tzchen“ zu finden sein sollte. Und dies sollte tatsächlich der Fall sein.

Was wir am Ende feststellen mussten, war, dass der schulfreie Tag rasant schnell voran schritt. Daher verabschiedeten wir uns mit einem kleinen Dankeschön aus Ingolstadt von Oliver Menner, um die Südtiroler Straße und das nahe gelegene Trainingsgelände des TSV 1860 München aufzusuchen. Denn dort sollten wir eigentlich beim Nachmittagstraining zusehen, hätten von Pressesprecherin Lil Zercher Einblicke in deren Aufgabenbereiche und eine Führung über das Trainingsgelände bekommen und schließlich die Gelegenheit gehabt, mit Fußballern unserer Wahl ins Gespräch zu kommen – wie festzustellen ist, handelt sich aber hier um den Konjunktiv – der geplante Termin musste abgesagt werden. Warum? Die bereits oben angesprochene „Schneewalze“ war schuld und die Wetterverhältnisse sorgten dafür, dass einige S-Bahnen in München nicht mehr fuhren.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Lil Zercher schlug nämlich vor, unseren Besuch nachzuholen und setzte dabei sogar noch einen drauf: Sie bot uns an, an einer Pressekonferenz, vor einem beliebigen Spiel, teilzunehmen – die vorher genannten Pläne natürlich inklusive. Dass wir darauf zu einem besseren Zeitpunkt, am besten im Frühling und kurz vor den Osterferien zurückkommen werden ist doch mehr als klar.

Obwohl einige von uns wegen einer defekten Heizung im Zug am nächsten Tag sehr stark erkältet waren, war der schulfreie Tag aber dennoch sehr spaßig.

Kristina Richter Q11/2

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