Als Team versuchen wir mit jungen Menschen in einen reflektierten Dialog über das Leben und den Glauben einzutreten. In diesem Kontext vermitteln wir die Bedeutung einer religiösen und kulturellen Grundbildung und zeigen auf, weshalb sie sowohl für den einzelnen als auch für die Gesellschaft eine zentrale Rolle spielt. Schülerinnen und Schüler sollen in ihrer Lebensgeschichte und in ihren Erfahrungen begleitet werden. Als Basis für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben dienen christliche Wert- und Glaubensvorstellungen, die in einer zunehmend komplexer werdenden Welt Orientierung und Rückhalt bieten können. Ökumenische Offenheit und die Kooperation mit Ethik sowie allen anderen Fächern ist für uns ebenso eine Selbstverständlichkeit wie die Pflege des interreligiösen Dialogs.
Die verschiedenen Wirkungsfelder der Schulpastoral und die Vermittlung fächerübergreifender Kompetenzen spielen dabei nach unserem Verständnis eine entscheidende Rolle und machen sichtbar, welche Funktion der Katholische Religionsunterricht gerade heute erfüllen kann.
Am Apian-Gymnasium wird am Anfang und am Ende des Schuljahres, sowie zur Entlassung der Abiturienten ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die Gottesdienste werden zumeist von den Schülern mitgestaltet, sodass sie immer durch Lebendigkeit, Kreativität und Alltagsrelevanz gekennzeichnet sind. Dank enger Kooperation mit der Fachschaft Musik werden die Gottesdienste instrumental und auch gesanglich begleitet.
Mit den 9. Klassen besuchen wir im Rahmen der Unterrichtseinheit "Judentum" die Synagoge in Augsburg, die als eine der wenigen die NS-Zeit unbeschadet überstanden hat, und das dortige Jüdische Museum. Teil der Tagesfahrt ist auch eine Stadtführung in Augsburg. Gerade bei diesem Besuch können die Jugendlichen näheren Kontakt zum Judentum aufnehmen und manche Besonderheit erfahren: Vom "schief hängenden Haussegen" bis zum "Hirnkästchen" - mancher Brauch dieser faszinierenden Welt wird den Schülern wohl im Gedächtnis bleiben. Gleichzeitig können die Jugendlichen erahnen, wie bedeutend jüdische Gemeinden auch bei uns waren.
Im Rahmen der Unterrichtseinheit "Kirche und Nationalsozialismus" besuchen wir in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Geschichte ebenfalls mit der 9. Jahrgangsstufe die KZ-Gedenkstätte Dachau und dortige religiöse Einrichtungen. So bietet sich die Gelegenheit, das im Unterricht erworbene Wissen besser einzuordnen und wenigstens ansatzweise zu begreifen, welches Unheil der Nationalsozialismus angerichtet hat.
Der turbulente Weg durchs (Schul-)Leben erfordert auch Situationen, die ein Innehalten ermöglichen. Besonders, wenn wir viel zu leisten haben oder vor wichtigen Entscheidungen stehen, tut es gut, neue Kraft zu schöpfen. Wir brauchen auch die Erfahrung, nicht alleine, sondern zusammen mit anderen auf dem Weg zu sein. Um sich selbst auf den Grund zu gehen und sich zudem bewusst als Teil der Gemeinschaft zu erleben, deshalb fahren die 10. Klassen des Apian-Gymnasiums zu den Tagen der Orientierung in die Oase Steinerskirchen.
Dieser friedvolle und uralte Ort liegt eingebettet in einer stillen Kulturlandschaft, umgeben von Bäumen mit einem Blick in die Weite. Unsere Schülerinnen und Schüler erleben hier, dass es guttut, Zeit zu haben für andere und für sich selbst. Es ist ihnen wichtig, ihre Klassengemeinschaft zu stärken und über das Verhalten zu ihren Mitmenschen nachzudenken. Im Haus der Herz-Jesu-Missionare in Steinerskirchen spüren sie eine Atmosphäre der Geborgenheit und Gemeinschaft, in der jeder willkommen ist.
Wir unterstützen seit 1991 jedes Jahr in der Fastenzeit ein caritatives Projekt – in der Anfangszeit immer Projekte von Misereor, in jüngerer Zeit verschiedene andere Hilfsprojekte.
Aus gegebenem Anlass fand im letzten Winter beispielsweise eine Sammlung von Winterkleidung und Nahrungsspenden zugunsten von Zivilisten in der Ukraine statt – die Menge der gesammelten Materialien war beeindruckend. Unser Kooperationspartner war hier der Verein „Blau Gelbes Herz“ in Schrobenhausen.
Seit 2008 gibt es an unserer Schule auch ein Kriseninterventionsteam (kurz "SIKIT" genannt), das von der Fachschaft initiiert wurde und nach wie vor intensiv begleitet wird. Zusammen mit kompetenten Kolleginnen und Kollegen anderer Fachschaften begleiten wir SchülerInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen in Krisensituationen, die Fortgang des normalen den Schulalltags erheblich beeinträchtigen oder schlichtweg verhindern.
In Zusammenarbeit mit der Fachschaft Biologie wird in allen 5. Klassen je ein Jungen- und Mädchen-Workshop zur Sexualaufklärung durchgeführt. Er lehnt sich an das Projekt MFM (My Fertility Matters) an, welches im Referat Ehe und Familie unserer Diözese angesiedelt ist. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler altersgerecht die Veränderungen in ihrem Körper nahe zu bringen, dabei stehen praktische Lebenshilfe und Wertschätzung der Sexualität im Vordergrund.