„Die Bildung und Erziehung junger Menschen zu selbstständigen, eigenverantwortlichen Persönlichkeiten setzt eine enge Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus voraus“. Das Apian-Gymnasium fühlt sich dem Ziel, die Entwicklung junger Menschen in diesem Sinn nachhaltig zu fördern, in ganz besonderer Weise verpflichtet.
Im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen, die an unserer Schule vielfältig angelegt sind, formuliert das Schulforum in der Verantwortung von Eltern, Lehrkräften und Schülern einige wichtige Leitgedanken, Ziele und konkrete Maßnahmen für diese Erziehungspartnerschaft.
Während unter den Leitbegriffen „Gemeinschaft“ und „Mitsprache“ eher allgemeine Leitgedanken formuliert sind, finden sich konkretere Ziele unter den Leitbegriffen „Kooperation“ und „Kommunikation“.
„Gemeinschaft“ meint die soziale Basis, auf der Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern zueinander in Beziehung treten, miteinander kommunizieren und handeln. Die Voraussetzung dafür, Gemeinschaft zu schaffen, zu stärken bzw. zu erhalten, besteht darin, dass sich die Mitglieder der Gemeinschaft willkommen und akzeptiert fühlen, sich gegenseitig wertschätzen und respektvoll miteinander umgehen.
Zu den von allen geteilten und respektierten Werten und Haltungen, die das ermöglichen, gehören Pünktlichkeit und Verlässlichkeit, zielgerichtete Kommunikation, Verzicht auf Überflüssiges und das stete Bemühen um Offenheit; kurz: ein möglichst unvoreingenommenes Aufeinander-zu-Gehen und die grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Zeichen einer klaren Wertorientierung nach innen und nach außen setzt die Schulgemeinschaft z.B. mit dem Engagement zur Zertifizierung als Fair-Trade-Schule und der Teilnahme am bundesweiten Projekt Schule ohne Rassismus. Die gerade innerhalb der Schulfamilie entstehende Schulverfassung wird die von allen geteilte Wertebasis dokumentieren.
Gemeinschaft lebt, wenn sie konkret sichtbar und erfahrbar wird. Dies geschieht am Apian z.B. durch das gemeinsame Auftreten von Vertretern der Schulgemeinschaft bei schulinternen bzw. öffentlichen Anlässen sowie durch gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen. Dabei lebt Gemeinschaft von der Begeisterung und Einsatzbereitschaft einzelner für den Nutzen und das Wohl aller. Zu den wiederkehrenden und bewährten, gleichwohl stets weiter zu entwickelnden Anlässen gehören z.B. das Sommerfest, der Weihnachtsbazar, die Abiturfeier und jährlich stattfindende Sportveranstaltungen wie der Apian-Triathlon; dazu kommen regelmäßige Aktionen wie Pause mit Pep, was inzwischen über einhundert Mal stattgefunden hat. Auch die vielfältigen Theater- und Musikabende lassen Gemeinschaft erfahrbar werden. Einen weiteren Baustein des Miteinanders stellen Bildungsangebote wie Vorträge, Workshops und gemeinsame Projekte z.B. zur Drogenprävention oder zum sinnvollen Umgang mit sozialen Medien dar, die das Pflichtprogramm eines Gymnasiums überschreiten und das spezifische Apian-Profil erkennbar werden lassen. Sie bieten die Chance, den Herausforderungen eines heterogener und komplexer werdenden Umfelds gemeinsam zu begegnen.
Schulgemeinschaft wird allerdings nicht nur im Miteinander sichtbar, sondern will auch nach außen wirken. Die Schulfamilie des Apian-Gymnasium unterstützt deshalb unter dem Motto „Apian hilft nachhaltig“ soziale Zwecke und karikative Einrichtungen. Das sind auf lokaler Ebene die Offene Behindertenarbeit St. Vinzenz in Ingolstadt oder auf internationaler Ebene die Kinderhilfe Afghanistan von Dr. Erös, um nur zwei Beispiele langjährigen Engagements anzuführen.
Der Jahresbericht und – umfassender noch – der Webauftritt des Apian-Gymnasiums verstehen sich in diesem Zusammenhang als zentrale Plattformen, die das Teilen von Neuigkeiten und Erfolgen mit der Schulfamilie und allen Interessierten erlauben und zur Teilhabe einladen.
Einen besonderen Akzent nach außen setzen die zahlreichen internationalen Schulpartnerschaften des Apian-Gymnasiums, die Gemeinschaft in regelmäßigen Schüleraustauschprogrammen unter besonders intensiven Bedingungen erlebbar machen. Hier zeigt sich die Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit von Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften in besonderer Weise.
Gelebte Gemeinschaft bedeutet, Mitsprachemöglichkeiten immer dann zu schaffen, wenn dies möglich ist. Grenzen der Mitsprache setzt der schul- und verwaltungsrechtliche Rahmen der Institution Schule. Gleichwohl gehört es zur pädagogischen Leitidee von Schule am Apian, nicht über alle Beteiligten hinweg, sondern im einvernehmlichen Miteinander Wünsche und Vorstellungen zu diskutieren, Entscheidungen zu treffen und Ziele gemeinsam zu realisieren.
Dabei nimmt das Schulforum eine herausgehobene Stellung ein, denn hier sitzen in regelmäßig stattfindenden Sitzungen die gewählten Vertreter aus der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft mit der Schulleitung an einem Tisch, um zu diskutieren und Entscheidungen einvernehmlich herbeizuführen. Inhaltlich betrifft dies die gemeinsamen Probleme des Schulalltags genauso wie die Highlights des Schuljahres, z. B. die Organisation von Weihnachtsbazar und Sommerfest.
Zum Bereich Mitsprache gehören auch die Zusammenarbeit des Elternbeirats mit der Schulleitung und dessen starke Einbindung in das Schulleben. Über regelmäßige Sitzungen und deren Dokumentation durch Protokolle wirkt er im Interesse der Elternschaft und stellt sich als Anlaufstelle für Elterninteressen zur Verfügung. Um Mitsprache am Apian sowohl breit als auch tief zu verankern, werden Klassenelternsprecher gewählt, die sich in regelmäßigen Treffen mit dem Elternbeirat austauschen. Dazu dienen auch Kontakte nach außen wie z. B. zur Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien (LEV).
Sehr wichtig ist am Apian auch die Organisation der Schülerschaft in der Schülermitverantwortung (kurz: SMV). Über die gesetzlich verankerten Mitsprachemöglichkeiten (Informationsrecht, Anhörungs- und Vorschlagsrecht, Vermittlungsrecht, Beschwerderecht) bringt die SMV die Stimme der Schülerschaft in das Schulforum ein und organisiert halbjährlich in Zusammenarbeit mit den beiden von der Schülerschaft gewählten Verbindungslehrern das mehrtägige SMV-Seminar. Hier tauschen sich die Schülersprecher mit den eingeladenen Klassen- und Stufensprechern ebenso aus wie mit der gleichfalls eingeladenen Schulleitung. Dass Mitsprache im schulischen Leben auch Mitverantwortung für dessen Gelingen bedeutet, will die SMV in Zukunft noch stärker vermitteln. In diesem Zusammenhang soll auch die Rolle der Klassen- und Stufensprecher neu definiert und aufgewertet werden.
Der Bereich „Kommunikation“ kann von unterschiedlichen Seiten betrachtet werden. Im schulischen Kontext geht es vor allem darum, notwendige und sinnvolle Informationen zwischen Eltern, Lehrkräften, Schulleitung sowie Schülerinnen und Schülern zuverlässig und nachhaltig weiterzugeben.
Besonders das Verhältnis zwischen der persönlichen und der technischen Seite dieses Prozesses erscheint uns bedenkenswert.
So ist das Schulforum der Meinung, dass die pädagogische Qualität der Kommunikation an unserer Schule weiterhin besondere Wertschätzung erfahren sollte. Dies weist darauf hin, dass der persönlichen Begegnung im Gespräch eine wichtige und nicht zu vernachlässigende Bedeutung zukommt.
Diese grundlegende Zielvorgabe führt zu einigen Konsequenzen:
Falls es zu Problemen bzw. Konflikten im Bereich von Unterricht und Notengebung etc. kommen sollte, wählen die Eltern, und soweit möglich auch die Schüler, den „subsidiären Weg“ in der Kommunikation. Sie suchen zunächst das Gespräch mit dem Fachlehrer, bevor sie sich an andere Instanzen wie Verbindungslehrer oder Schulleitung wenden.
Die Schule sieht es als ihre Verantwortung, Lehrkräfte durch innerschulische Fortbildungsveranstaltungen in ihrer professionellen Gesprächsfähigkeit zu unterstützen.
Für die „technische Seite“ von Kommunikation bedeutet dies, dass die schnelle Erreichbarkeit von Lehrkräften durch Eltern und Schüler über die dienstlichen E-Mail-Adressen am Apian-Gymnasium weiterhin vorbildlich gewährleistet sein sollte. Selbstverständlich bedeutet dies nicht, dass die Lehrkräfte „rund um die Uhr“ zur Verfügung stehen können. Über dienstliche E-Mail-Adressen sind auch der Elternbeirat (elternbeirat@apian.de) sowie der Freundeskreis der Schule (freundeskreis@apian.de) und die SMV (pn-SMVwbd) erreichbar.
Ein wertvolles Instrument stellt in diesem Zusammenhang das Elternportal dar, über das unter Wahrung des Datenschutzes eine zielgerichtete personenbezogene Kommunikation ermöglicht wird. Im passwortgeschützten Bereich des Elternportals ist neben Elternbriefen, Schulaufgabenplan, Stundenplan, Sprechstundenverzeichnis sowie weiteren Informationen und Formularen auch eine komfortable Buchungsmöglichkeit der Sprechzeiten für die Elternsprechabende zu finden.
Außerdem soll darauf hingearbeitet werden, dass alle Eltern den Lehrkräften ihrer Kinder die notwendigen Informationen, z. B. über schwierige familiäre Situationen oder Krankheiten der Kinder, zur Verfügung stellen, die die Schule für ihre Erziehungsverantwortung im Rahmen schulischer Lern- und Erziehungsprozesse benötigt.
Eine wichtige Rolle kann in diesem Gesprächsprozess auch der Klassenleiter einnehmen.
„Kooperation“ bedeutet, dass zwischen Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern entsprechende Maßnahmen abgestimmt werden, die Lern- oder Entwicklungsprozesse fördern sollen.
Am Apian-Gymnasium hat sich hier eine seit vielen Jahren gute Zusammenarbeit entwickelt. Dies zeigt sich beispielsweise in der zielorientierten Arbeitsweise im Schulforum, durch die Teilnahme von Elternvertretern bei Lehrerkonferenzen, bei vielen Gelegenheiten im Schulalltag, auch bei der Gestaltung des Sommerfestes, wo Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zum Wohl der Schulgemeinschaft zusammenarbeiten.
Der Elternbeirat bringt sich bereits gewinnbringend an vielen Stellen des schulischen Lebens ein. Dieser Ansatz kann im Sinne von „Elternexperten“ weiter ausgebaut werden, wenn Eltern ihre berufliche Kompetenz z. B. bei Projekttagen oder bei der Vorstellung von Berufsfeldern einbringen, eventuell im Rahmen der P-Seminare.
Zweimal im Schuljahr finden SMV-Seminare statt. Die Schülermitverantwortung (SMV) organisiert diese Veranstaltungen mit zwei Übernachtungen selbstständig, allerdings in enger Absprache mit den Verbindungslehrern und mit finanzieller Hilfe des Elternbeirats. In einem Haus außerhalb der Schule werden schulische Veranstaltungen, z. B. Weihnachtsbazar und Sommerfest, besprochen und weitere Aspekte des schulischen Lebens diskutiert. Der Schulleiter stellt sich dabei dem Gespräch, die Ergebnisse werden in das Schulforum eingebracht.
Außerdem hat sich am Apian-Gymnasium in der Unterstufe, speziell in der Jahrgangsstufe 5 und 6, die Einführung eines speziellen „HausAufgabenHeftes“ bewährt. Hier ergibt sich die hervorragende Möglichkeit, Lern- und Entwicklungsprozesse durch Kooperation zu fördern. Elterntipps geben dabei Hilfe zur Unterstützung selbstständigen Lernens der Kinder bei Hausaufgaben. Die Schülerinnen und Schüler erhalten sinnvolle Hinweise zur Arbeitsplanung und damit zur Selbststeuerung von intelligenten Lernprozessen. Fachlehrer und Klassenleiter der 5. und 6. Klassen koordinieren die Abläufe im Rahmen des Schulentwicklungsprozesses und begleiten diese in Schüler- und Elterngesprächen, aber auch an Elternabenden.
Im Rahmen der offenen Ganztagsschule für die Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 unterstützen Lerntutoren aus der 9., 10., 11. und 12. Jahrgangsstufe die pädagogischen Fachkräfte bei der in Kleingruppen organisierten Hausaufgabenbetreuung.