Lösungswege statt Patentrezepte

Besuch des Studienseminars 2010/2012 in der Erziehungs- und Familienberatung Ingolstadt

Junge Lehrerinnen und Lehrer müssen heute in der Ausbildung während der Referendarszeit neben der selbstverständlichen didaktischen Kompetenz auch Grundlagen für die notwendige „Erziehungskompetenz“ erwerben.
Dazu dient die Beschäftigung mit grundlegenden Bereichen der Pädagogik und der Psychologie während der zweijährigen Ausbildung in Fachsitzungen und Verhaltenstrainings. Damit können Lernprozesse, um die es in der Schule zuvörderst geht, unterstützt und begleitet werden. Dazu kommt die ganz besonders notwendige Beratungskompetenz.
Obwohl die meisten Kinder und Jugendlichen die anstehenden „Entwicklungsaufgaben“ relativ gut bewältigen, wird auch am Gymnasium immer mehr sichtbar, dass die jungen Menschen, aber auch ihre Eltern, bei Lehrkräften Rat und Hilfe suchen, wenn es um Erziehungsprobleme geht.

Fachlehrer und Klassenleiter müssen deshalb wissen, dass auch sie selbst sich Hilfe holen können, um dann die notwendige Hilfe zu vermitteln. Hier wird zunächst natürlich auf die Beratungslehrerin und die Schulpsychologin an der eigenen Schule verwiesen.
Darüber hinaus ist aber als wichtige externe Anlaufstelle die Erziehungs- und Familienberatung Ingolstadt zu nennen (www.erziehungsberatung-ingolstadt.org).

Frau Foidl erklärt Diagnostik im Bereich der Legasthenie

So machte sich das Studienseminar 2010/ 2012 auf den Weg zur Gabelsbergerstraße 46, und dort wurden wir von der stellvertretenden Leitung, Frau Diplom-Psychologin Ulrike Foidl, begrüßt und in die Aufgaben der Erziehungsberatungsstelle eingeführt.

Das multidisziplinäre Team dort besteht aus Psychologen, Pädagogen und Sozialpädagogen, die alle eine zusätzliche, spezifische Qualifikation erworben haben, die es ihnen ermöglicht, Betroffenen bei Fragen und Problemen zu helfen. Dabei kann es sich um Entwicklungsprobleme von Kindern, um schulische Probleme, Erziehungs- und Familienprobleme, Schwierigkeiten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch um persönliche Probleme der Eltern handeln.
Da die Erziehungs- und Familienberatung einen gesetzlichen Auftrag erfüllt („Kinder- und Jugendhilfegesetz“), sind alle Leistungen grundsätzlich kostenfrei. Natürlich sind alle Mitarbeiter der Schweigepflicht unterworfen, und als dritter Arbeitsgrundsatz gilt die Freiwilligkeit. Niemand kann also gezwungen werden, sich diese angebotene Hilfe zu holen.

Moderne Tests als Grundlage für Diagnostik
Wichtig in der Beratungsstelle ist der Arbeitsbereich der Diagnostik, bei dem modernste Testverfahren zur Anwendung kommen. Dies ist Grundlage für therapeutische Hilfen, einzeln und in Gruppen, bezogen auf Bereiche wie Legasthenie, ADHS etc.
Frau Foidl gibt den jungen Pädagogen vom Apian auf äußerst kompetente Weise einen Überblick über das aktuelle Angebot. Darüber hinaus werden alle mitgebrachten Fragen bereitwillig beantwortet.
Therapieraum bietet vielfältige Möglichkeiten

Ein Rundgang durch das Haus gibt als Abschluss einen konkreten Einblick in die Arbeitsmöglichkeiten in den verschieden Räumlichkeiten.
Somit steht den Besuchern deutlich vor Augen, dass als Arbeitsgrundlage in der Erziehungs- und Familienberatung Ingolstadt gilt: Man möchte Lösungswege aufzeigen, anstatt Patentrezepte zu verordnen.

Andreas Betz, StD, SL Psychologie

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