Medien und Cyber-Mobbing

Elternbeirat organisiert Vortrag von Thomas Clement am 20.05.2015

Medien in der Familie: Medienaneignung der 10- bis 14-Jährigen - Schwerpunkt Cyber-Mobbing

Hintergrund
Herr Thomas Clement, 1. Konrektor der Sir-William-Herschel-Mittelschule in Ingolstadt, medienpädagogischer-informationstechnischer Berater im Staatlichen Schulamt der Stadt Ingolstadt und pädagogischer Leiter der Schulmedienzentrale, einer Zweigstelle der Stadtbücherei, ist seit vielen Jahren für medienpädagogische Fortbildungen an Schulen zuständig. Der Referent ist auch für die Stiftung Medienpädagogik Bayern tätig, die Informationsveranstaltungen und medienpädagogische Beratungen für Bildungseinrichtungen und Eltern anbietet.

Was macht die Faszination der Medien auf Kinder aus?
Zunächst einmal macht Herr Clement in seinem Vortrag die Faszination, die Medien auf Kinder ausüben, verständlich, aber er zeigt auch die Verantwortung der Erziehungsberechtigten bei der Medienerziehung auf, die auch rege unter den Zuhörern diskutiert wird.
Das Internet und die neuen Medien werden in unserem Alltag immer wichtiger. Viele Kinder und Jugendliche besitzen Smartphones oder andere tragbare Geräte meist mit Eintritt in die weiterführenden Schulen, aber auch schon in der Grundschule. Die Heranwachsenden nutzen diese immer früher und selbstverständlicher, um über Chats, soziale Netzwerke oder Messenger Dienste mit Freunden zu kommunizieren. Die negativen Seiten dieser modernen Kommunikationsmedien, wie zum Beispiel das Cyber-Mobbing (das Cyberbullying) gewinnen dabei aber auch immer mehr an Bedeutung. Die Zahl der vom Cyber-Mobbing betroffenen Kinder und Jugendlichen steigt ständig.

Vortrag von Thomas Clement

Herr Clement führt aus, dass mittlerweile 30 Millionen Menschen WhatsApp nutzen und sich Facebook als Eigentümer dieses Messenger Dienstes alle Rechte an Bildern und Dateien gesichert hat. Er weist daraufhin, dass in den AGB und den Nutzungsbedingungen für die Nutzung von WhatsApp ein Mindestalter von 16 Jahren (!) vorgeschrieben ist.

Cybermobbing
Der Referent erläutert in seinem Vortrag auch, was unter Cyber-Mobbing zu verstehen ist. Cyber-Mobbing liegt vor, wenn Personen über einen längeren Zeitraum mithilfe moderner Kommunikationsmittel wie Handy, sozialer Internet-Netzwerke wie Facebook, Videoportale wie YouTube und anderer Foren absichtlich beleidigt, bloßgestellt, bedroht oder belästigt werden. Die Täter sind sich eines straffälligen Verhaltens oft nicht bewusst. Das Cyber-Mobbing kommt in allen Schularten vor. Speziell für Cyber-Mobbing gibt es in Deutschland bisher kein eigenes Strafgesetz, aber bei Cyber-Mobbing/Mobbing können je nach Situation strafbare Handlungen (Beleidigung, Bedrohung, üble Nachrede, Verleumdung, usw.) vorliegen.
Mobbing und Cyber-Mobbing unterscheiden sich dadurch, so führt Herr Clement außerdem aus, dass Cyber-Mobbing eine ganz eigene Dynamik entwickelt, schnell können große Personenkreise erreicht werden. Nachrichten verbreiten sich unkontrolliert. Das Netz vergisst nicht, alle Bilder, die einmal veröffentlicht werden, können Jahre später noch im Internet gefunden werden. Oftmals finden aber Cyber-Mobbing und herkömmliches Mobbing gleichzeitig statt.

Was tun wenn es passiert ist?
Je nach Situation sollten bei Bekanntwerden eines Vorfalles sofort die Eltern, Lehrer bzw. Schulleitung und eventuell die Polizei verständigt werden.
Den Kindern und Jugendlichen die Nutzung von sozialen Netzwerken oder Messenger Diensten, usw. zu verbieten, ist keine Lösung, so Herr Clement. Viel wichtiger ist es, mit den Kindern über das Thema zu sprechen. Wichtig ist es auch, dass die jungen Internetnutzer wissen, dass im Umgang miteinander im Internet oder in der virtuellen Welt dieselben Regeln gelten sollten wie im Alltag. Außerdem sollte man die Heranwachsenden bestärken, Erwachsene zu informieren, wenn Mitschüler o. a. im Internet beleidigt werden.

Bildungsaufgabe Medienkompetenz
Die Förderung der Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen ist deswegen eine äußerst wichtige Bildungsaufgabe, betont Herr Clement. Die jungen Menschen müssen lernen virtuelle Freundschaften zu hinterfragen, nicht alle persönlichen Informationen ins Netz einzustellen und bewusst Profilinformationen auszuwählen. Sie müssen außerdem lernen Informationen und Angaben aller Art im Internet immer kritisch zu reflektieren.
Den Umgang mit Medien lernen Kinder zu Hause. Die Eltern haben hier Vorbildfunktion. Eine große Bedeutung haben gemeinsam verabredete Regeln für die Mediennutzung. So wissen die Kinder, was erlaubt ist und worauf man bei der Handy- und Internetnutzung achten sollte.

Weiterführende Informationen
Herr Clement weist am Ende des knapp zweistündigen Vortrages darauf hin, dass es Materialien zum Thema Cyber-Mobbing unter klicksafe.de zum Herunterladen gibt. Auch auf der Internetseite der Stiftung Medienpädagogik Bayern stehen weitere Informationen zur Verfügung.

Herr Clement (rechts im Bild) erhält als Dankeschön für den gelungenen Vortrag eine kleine Aufmerksamkeit des Elternbeirats vom Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Jörg Steinwagner (li).
Herr Clement (rechts im Bild) erhält als Dankeschön für den gelungenen Vortrag eine kleine Aufmerksamkeit des Elternbeirats vom Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Jörg Steinwagner (li).

Im Namen der Eltern bedanken wir uns bei Herrn Clement für den sehr interessanten und informativen Vortrag.


Elisabeth Stibbe,
Mitglied des Elternbeirats

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