Besuch an der TH-Ingolstadt und im Klinikum

W-Seminar Biophysik besichtigt Akustiklabor und Neurologie.

Am Donnerstag, 16.07.2015, besuchten 12 Schülerinnen und Schüler mit der Kursleiterin Frau Oberle und in Begleitung von Frau Koulo das Akustiklabor der TH Ingolstadt.

Prof. Dr. Pöppel, Professor für Elektrotechnik und Informatik

Herr Prof. Dr. Pöppel, Professor für Elektrotechnik und Informatik und Leiter des „Tinnitusprojekts“, berichtete über den Anfang und die Zielsetzung des Projektes.

Ein anechoischer EMV-Akustik-Raum, ein echoarmer, reflexfreier Raum für Schall- und Funkmessung, ist seit 2006 für Besucher geöffnet, nachdem der positive Effekt dieses Raums auf Menschen mit Tinnitus beobachtet wurde. Außer einer Erfolgsquote von ca. 5% für Tinnitus wurden auch positive Beeinflussung unterschiedlicher Erkrankungen wie Arthrose, Allergien, Hashimoto, Multipler Sklerose und v. a. festgestellt. Vermutet wird, dass beim Aufenthalt in der Kabine eine tiefenentspannende Wirkung des Gehirns und des Nervensystems durch die verminderten elektromagnetischen Wellen stattfindet.

Besuch im Akustiklabor
Besuch im Akustiklabor

Gut eine halbe Stunde durften wir die Wirkung des Raums selbst erleben, in dem die Stimmen merklich gedämpft klangen. Ganz ungewöhnlich ruhig war es in dieser halben Stunde und das Bauchgeräusch des einen oder anderen verriet, dass das vegetative Nervensystem aktiv ist, also eine Entspannung eingesetzt hat.
Beeindruckt von der Erfahrung machte uns Prof. Pöppel noch bewusst, dass momentan unsere Schallwahrnehmung geändert ist. Ebenso war es ihm ein Anliegen, die Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass elektromagnetische Wellen wie sie von den permanent eingeschalteten Handys ausgehen, ein Gefahrenpotenzial ist, dessen Wirkung heute drastisch unterschätzt wird.
Wir danken Prof. Pöppel für die informativen Stunden.

Irene Oberle, Sabine Koulo

Besuch des W-Seminars in der Neurologie im Klinikum Ingolstadt

Am Donnerstag, den 23.7.2015, informierten sich die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars Biophysik im Klinikum Ingolstadt zusammen mit der Kursleiterin Frau Oberle und begleitet von Frau Koulo über einige praktische Anwendungen der Biophysik in der Medizin
Der Leiter der Neurologischen Klinik, Herr Prof. Dr. Thomas Pfefferkorn, führte uns ausgehend vom Ort der Notfallaufnahme entlang der Stroke Unit, wo die erste und wichtige Notfalldiagnostik erstellt wird. Diese Untersuchungen gehen sehr rasch, denn „Time is brain“, d.h. mangelnde Durchblutung des Gehirns kann dieses irreparabel schädigen.
Ursache eines Schlaganfalls kann der Verschluss eines Blutgefäßes auf Grund einer Thrombose oder eine Blutung im Gehirn sein. Diese unterschiedlichen Ursachen können heute dank dem beachtlichen technischen Fortschritt in der Medizin rasch festgestellt werden und damit ist auch eine gezielte Behandlung schnell einsetzbar. Zur Diagnose wird hochauflösende Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie verwendet. Diese Techniken geben durch rechnerbasierte Auswertung ein dreidimensionales Bild des Kopfes, seiner Blutgefäße und des umgebenden Gewebes. An konkreten Beispielen zeigte uns dies Prof. Pfefferkorn auf und er erklärte anschaulich die zugrundliegende physikalische Basis.
Eine nicht-invasive, aber sehr aussagekräftige Methode, die Doppler- und Duplexsonographie mit Ultaschall, führte uns Dr. Dabitz vor, der den Schülern freudig mitteilte, dass er ein ehemaliger Apian-Schüler ist. Quentin stellte sich mutig als Untersuchungsperson zur Verfügung. Wir konnten den Blutfluss in den Gefäßen der Halsschlagader und des Gehirns sehen. Durch Verrechnung der Information werden farbige Bilder erstellt, die eine Differenzierung des Blutflusses ermöglichen, so dass eine Früherkennung von Gefäßengstellen oder Wandveränderungen möglich ist. Beeindruckend ist auch, dass der Blutfluss, also die Geschwindigkeit der roten Blutkörperchen, akustisch wiedergegeben wird.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Prof. Pfefferkorn und seinem Team für die interessante Führung und für die spontane und freundliche Betreuung einiger unerwarteter Kreislaufbeschwerden der Teilnehmer, die gezeigt haben:
In der neurologischen Klinik ist man für Notfälle (aller Art) bestens vorbereitet.

Sabine Koulo, Irene Oberle

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