Freundeskreis besucht Apian-Ausstellung

„Die Vermessung Bayerns - 450 Jahre Philipp Apians Große Karte“

Seit 31. Oktober läuft im Ingolstädter Stadtmuseum die Ausstellung „Die Vermessung Bayerns - 450 Jahre Philipp Apians Große Karte“, die bereits vor zwei Jahren in München ein großer Publikumser-folg war. Der Freundeskreis des Apian-Gymnasiums lud nun gleich zu zwei Führungen durch die Ausstellung ein, die für Mitglieder des Vereins kostenlos waren.
Am 16. Januar fand um 14 Uhr zunächst eine Führung für Familien statt, die Führung um 15:30 richtete sich an Erwachsene. In den gut einstündigen Führungen von Frau Ingrid Uebelstädt haben die Teilnehmer zunächst viel über die beiden berühmten Namensgeber des Gymnasiums, Peter Apian und seinen Sohn Philipp, erfahren, die beide an der Ingolstädter Hohen Schule lehrten.

Eine Abbildung von Apians „Großer Karte“

Zahlreiche Ausstellungsstücke verdeutlichten dann, wie Philipp Apian in sieben Sommern das ganze damalige Bayern vermaß und seine berühmte, detaillierte und über sechs mal sechs Meter „Große Karte“ für Herzog Albrecht V. erstellte. Erst über 200 Jahre später, beginnend mit der Zeit Napoleons, wurde Bayern innerhalb von über 50 Jahren neu vermessen und Apians Werk durch den „Topographischen Atlas des Königreiches Bayern“ übertroffen.
Frau Uebelstädt erläuterte in der Familienführung auch den Namen „Ochsenschlacht“, der ja anfangs für das gesamte Schulzentrum Südwest stand. Im Mittelalter trieb man Rinder („Ochsen“) aus Ungarn nach Mitteleuropa, um hier genügend Fleisch zu haben. Die abgemagerten und erschöpften Tiere ließ man aber erst noch einen Sommer auf den donaunahen Weiden grasen, bevor man sie schlachtete (auf dem Kartenausschnitt erkennt man einen eingezäunten Ochsen).

Ausschnitt aus der „Großen Karte“: Ingolstadt mit der „Ochsenschlacht“

Auch auf Philipp Apians unbeugsamen Willen ging Frau Uebelstädt ein. Weil er nicht den Eid auf die herkömmliche Religion schwören wollte, musste er sein geliebtes Ingolstadt verlassen. Aber auch in Tübingen, wohin er emigrierte, konnte und wollte er nicht den Calvinismus verurteilen. So durfte er nach einigen Jahren auch dort nicht an der Universität lehren. Er arbeitete jedoch unermüdlich weiter als Gelehrter und ist in der Stiftskirche in Tübingen begraben.

Frau Uebelstädt bei ihrem Vortrag

Der einzige Wermutstropfen der Führungen war die Tatsache, dass es trotz Einladung an alle Eltern noch freie Plätze gab.
Die Ausstellung läuft noch bis 7.2.2016. Ein Besuch lohnt sich!

Für den Freundeskreis Michael Schmidt

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