... zum Hochschulstandort Regensburg
Mit Besuchen der Universität und der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg hat sich die Physik-Fachschaft auf den neuesten Stand gebracht, welche Studien- und Forschungsmöglichkeiten Abiturientinnen und Abiturienten des Apian-Gymnasiums mit Interesse an MINT-Fächern im „benachbarten“ Regensburg haben.
Am 29. September 2017 unternahmen die Physiklehrerinnen und Physiklehrer des Apian Gymnasiums eine Fach-Exkursion nach Regensburg. Die erste Station war ein Besuch der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg.
https://www.oth-regensburg.de
Geführt von Prof. Dr. Holmer (Fakultät für Elektro- und Informationstechnik), der sich am Freitagnachmittag extra fast drei Stunden für uns Zeit genommen hat, erhielten die Exkursionsteilnehmer einen interessanten Einblick in die Studienmöglichkeiten an der OTH.
Vielen Dank dafür nochmals an Prof. Holmer.
Neben den klassischen Ingenieursstudiengängen Maschinenbau, Elektro-/Informations-technik und Bauingenieurwesen ist dort auch das Studium der Informatik oder Mathematik möglich. Außerdem kann man außer den „großen“ technischen Studiengängen auch Wirtschaft oder Angewandte Sozialwissenschaften an der OTH studieren.
Wie an allen Hochschulen liegt bei der Ausbildung an der OTH ein ausgeprägter Schwerpunkt auf der praktischen Ausbildung der Absolventen. Dies spiegelt sich in der hervorragenden Ausstattung der Labore und in den vielen Praktika für Studienanfänger, aber auch Fortgeschrittene wider, die an der OTH angeboten werden. Besonders im Labor zum Schaltungslayout waren alle Physikerinnen und Physiker stark versucht, gleich selbst „loszulegen“ …!
Der Hochschulstandort Regensburg ist einer der größten in Bayern, was man auch daran erkennen konnte, dass der Campus gerade nochmals stark erweitert wird. Besonders interessant war die Information von Prof. Holmer, dass die Studierendenzahl sich in den letzten gut 10 Jahren von knapp 6.000 in 2005 auf heute ca. 11.000 beinahe verdoppelt hat. Wenn man weiß, dass die THI Ingolstadt heute ca. 5.400 Studierende hat, kann man sich vorstellen, was Ingolstadt in den nächsten 10 Jahren erwartet!
Im zweiten Teil der Exkursion besuchten die Physikerinnen und Physiker des Apian die Universität Regensburg, die nur wenige 100 m entfernt von der OTH auf demselben Gelände liegt. An der Universität Regensburg waren im Wintersemester 2016/17 21.000 Studierende eingeschrieben, d.h. auf dem Uni-Campus Regensburg „tummeln“ sich in der Vorlesungszeit über 30.000 Studentinnen und Studenten. Gut dass bei unserem Besuch gerade noch Semesterferien waren!
http://www.uni-regensburg.de
An der Universität Regensburg haben wir (die Fachschaft Physik) selbstverständlich die Fakultät Physik besucht. Dr. Mertins, der dort u.a. für Öffentlichkeitsarbeit und Studienberatung tätig ist, hat dankenswerterweise ein umfassendes Programm für uns organisiert.
http://www.physik.uni-regensburg.de/fakultaet/mertins/HOME/index.php
Der erste „theoretische“ Teil wurde von verschiedenen Personen der Universitätsverwaltung und der Fakultät für Physik bestritten. Hier wurden die Angebote für Studium und Studienberatung vorgestellt, aber auch spezielle Angebote für Schülerinnen und Schüler im Bereich MINT. Dazu zählt neben einem Frühstudium insbesondere ein Schülerlabor, das in Regensburg – anders als leider in Ingolstadt – bereits existiert. Bei Interesse kann man Herrn Dr. Giglberger (einen Kollegen von Dr. Mertins) ansprechen, der sich um das Experimentieren dort kümmert. Im Anschluss an diese eher allgemeinen Informationen, stellte Prof. Richter die Forschung an der Physik-Fakultät vor und nahm sich anschließend noch die Zeit für eine ausführliche Diskussion. Dabei kam neben dem klassischen Thema „Für wen ist ein Physik-Studium sinnvoll“ auch die Frage nicht zu kurz „Warum ist es wichtig, dass die Forschung an der Universität unabhängig von der Wirtschaft ist?“.
Der zweite, eher „praktische“ Teil führte uns in die Katakomben der Universität. Dort befinden sich die Labore für Ultrakurzzeitspektroskopie der Arbeitsgruppe von Prof. Huber. Mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter stellten uns dort verschiedene Experimentier-anordnungen und die wesentlichen Inhalte ihrer wissenschaftlichen Arbeit vor.
http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/huber/home.html
Die erzeugten Laserimpulse im Femtosekundenbereich (1 fs = 10-15 s) in diesen Anordnungen sind zeitlich extrem kurz, nämlich nur den millionsten Teil einer Milliardstel-Sekunde! Damit sind die Mitarbeiter am Lehrstuhl im Stande, wie mit einer Kamera zu verfolgen, wie sich z.B. die Elektronen in einem Festkörper ausbreiten. Das ist tatsächlich physikalische Forschung am „Puls der Zeit“!
Der ausgefüllte Tag in Regensburg gab allen sicherlich einen hervorragenden Einblick sowohl in Gemeinsamkeiten als auch in Unterschiede eines Hochschul- und eines Universitätsstudiums. Neben der unterschiedlichen Lehre konnte man auch gut die Unterschiede in der eher angewandten Forschung der OTH im Vergleich zur Grundlagenforschung der Universität sehen. Besonders für die Arbeit im BuS-Teil (BuS = Berufs- und Studienorientierung) des P-Seminars der Oberstufe können diese Inhalte gewinnbringend eingesetzt werden. Insgesamt hielt die Exkursion für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele neue und bleibende Eindrücke bereit.
StR Dr.Martin Eckl
Fachbetreuer Physik