So kann Italienisch- und Spanischunterricht schmecken...
„Welches Öl ist wertvoller: das Olivenöl oder das Sonnenblumenöl?“ Die Gruppe antwortet fast einstimmig: das Olivenöl.
Am 25. Januar nahmen Schüler/innen der Q11, die Italienisch und Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache lernen, zusammen mit einigen Schüler/innen, die Spanisch als 3. Fremdsprache haben, an zwei besonderen Unterrichtsstunden teil. Wir hatten Herrn Conrad Bölicke von der „ARTEFAKT Olivenölkampagne“ als Gast bei uns an der Schule, und er hatte für uns ein besonderes Geschmackserlebnis vorbereitet.
Er brachte uns nämlich seine sog. „didaktische Leiste“ - Holzbrettchen mit Aussparungen für kleine Plastikbecherchen -, mit drei verschiedenen Olivenölen aus verschiedenen Regionen Spaniens und Italiens und dazu passende kleinen Speisen mit.
Wie eine Olivenölverkostung vonstatten geht, musste Herr Bölicke uns natürlich erst erklären, denn wir waren ja alle Anfänger. Viele schmunzelten, als er uns zu Beginn warnte, dass das Öl pfeffrig schmecken würde. Als wir es allerdings probierten, merkten wir schnell, dass es stimmte, denn es wurde gehüstelt und gehustet! Dieser pfeffrige Geschmack rührt , wie Herr Bölicke erläuterte, vom Oleocanthal her, einem der beiden sekundären Pflanzenstoffen (neben den Polyphenolen, die für den bitteren Geschmack sorgen), die in jedem Olivenöl in verschiedener Ausprägung enthalten sind. Beide Stoffe wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Und so probierten wir nacheinander die verschiedenen „Stationen“ der Leiste und dazu und dazwischen wurde immer wieder erzählt und erklärt.
Herr Bölicke führte uns in den 90 Minuten gekonnt und mit Charme durch die Welt der Olivenölproduktion von der Ernte bis zum Verkauf des Produktes. Interessant war für uns zum Beispiel, die Zusammenhänge zwischen der Nachfrage auf dem Markt (also uns) und den mafiösen Machenschaften der Olivenölindustrie zu erfahren. Da das italienische Olivenöl als das Beste gilt, steht auf vielen Flaschen als Herkunftsland Italien auf dem Etikett, sie enthalten aber kein oder kaum Öl italienischer Oliven. Daher sind wir als Verbraucher gefragt, aufmerksam einzukaufen und bewusst zu genießen!
Wir möchten uns herzlich bei Herrn Bölicke bedanken, dass er nur wegen uns den weiten Weg von Wilstedt (zwischen Hamburg und Bremen gelegen) auf sich nahm und uns dieses tolle Erlebnis ermöglichte. Sein Engagement und seine Begeisterung für die Sache „Olivenöl“ bzw. die ethische Vermarktung desselben werden uns sicherlich lange begleiten.
Als Ergänzung einige Meinungen der Teilnehmer/innen:
„Ich fand den Vortag interessant, da eine völlig neue Perspektive, nicht nur auf Olivenöl, sondern auch auf das Essen allgemein vermittelt wurde. Es ging nämlich hauptsächlich um den Geschmack und nicht, wie Herr Bölicke auch sagte, darum, dass man möglichst schnell satt wird, ohne auf den Geschmack zu achten.
Außerdem gefiel es mir, dass Herr Bölicke auf die Situation der Olivenbauern eingegangen ist und dargestellt hat, wie sie ausgenutzt werden und er dabei auch noch wirklich aktiv dagegen vorgeht, indem er versucht, einen neuen Markt zu erschließen.“
„Ich war sehr positiv vom Vortrag überrascht. Es war sehr interessant und wir haben viele neue Dinge erfahren, die auch im Alltag nützlich sind. Auch dass wir probieren durften und zum ersten Mal einen richtigen Unterschied schmecken konnten, fand ich sehr interessant. Außerdem Herr Bölickes Einsatz und Leidenschaft sowie sein Fachwissen über die Oliven haben mich sehr beeindruckt. 'Ich wünsche ihm noch viel Erfolg in der Zukunft und danke für diesen informativen Tag!'“
„Auch wenn mir Oliven als solche nicht schmecken, hat mir die Verkostung klargemacht, wie lecker eine Verfeinerung mit Olivenöl sein kann. Außerdem wurde mir bewusst, dass Olivenöl etwas Kostbares ist, mit dem man sparsam hantieren soll.“
„Der Vortrag über Oliven hat mir sehr gut gefallen. Herr Bölicke gab viele Informationen in einem praxisverbundenen Vortrag an uns Schüler weiter. Immer wieder hatten wir die Gelegenheit Oliven und verschiedene Öle zu probieren, während Herr Bölicke uns über die Herkunft, den Geschmack und die Eigenschaften informierte. Es war ein sehr gelungener Nachmittag.“
„Herr Bölicke hat viel Leidenschaft gezeigt und alles war gut vorbereitet und durchdacht.“
„gelungene Speisen“
„Ich fand den Vortrag sehr interessant, da ich Olivenöl noch nie zuvor pur probiert hatte. Es war auch interessant zu wissen, dass es je nach Herkunftsort der Olive, verschiedene Geschmacksrichtungen gibt und somit auch verschiedene Öle, die man jeweils anders anwenden kann.“
„Auch wenn das pure Öl mir persönlich nicht geschmeckt hat, waren die Speisen sehr gut (auch das Brot).“
„Die Oliven(öl)verkostung fand ich sehr interessant. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir alles probieren und rund um die Oliven erfragen konnten. Es war eine lockere Atmosphäre im Raum, so dass es für uns zwei sehr angenehme, abwechslungsreiche Stunden waren, in denen wir viel Neues über Oliven und deren Verarbeitung lernen konnten.“
Der Vortrag „war sehr informativ und interessant bezüglich der chemisch-biologischen Entwicklungsprozesse“.
„La presentazione del cibo è stata molto elegante (su tavolette di legno) e il cibo in sé era delizioso.
Signor Bölicke ha presentato l'olio di oliva in maniera interessante, ma avrebbe potuto darci un po' più di tempo per assaggiare i cibi e l'olio, visto che mi sono sempre trovato ad assaggiare il primo piatto mentre lui parlava del prossimo. Del resto mi è piaciuto assai.“
Vielen Dank, grazie und gracias!
Erika und Gregor Wiedekind
Apian-Gymnasium Ingolstadt