Wir waren im April 2018 in Granada.
Am letzten Tag der Osterferien startete unsere Reise in den Süden Spaniens. Vom Nordbahnhof aus fuhren wir, das heißt 16 SchülerInnen aus den Klassen 10 a, c, d und e, zusammen mit Frau Stengel und Herrn Wiedekind zum Münchner Flughafen und flogen fast drei Stunden nach Málaga, um von dort aus mit dem Bus nach Granada weiterzufahren. Bereits beim ersten Blick aus dem Flugzeugfenster fielen uns die landschaftlichen Unterschiede zu Deutschland auf. In Granada angekommen wurden wir herzlich von unseren Austauschpartnern und ihren Eltern empfangen und fuhren dann entweder nach Hause oder erkundeten direkt die Stadt.
Am Montag mussten wir gleich früh aufstehen und verbrachten die ersten zwei Stunden in der Schule. Es gibt dort natürlich mehr und wenige engagierte Schüler, genau wie bei uns, aber insgesamt erschien uns der Unterricht ganz angenehm und entspannt. Allerdings herrscht an einigen Schulen ein absolutes Handyverbot. Da die Spanier sehr offene und warmherzige Menschen sind, wurden wir in den Klassen gleich freundlich aufgenommen. Danach stand eine Führung durch das Rathaus auf dem Programm, bei der wir auch einiges über die Geschichte Granadas erfuhren. Diese hat den Aufbau der Stadt und deren Architektur deutlich geprägt, was uns bei einem Spaziergang durch das Zentrum und das ehemals maurische Albaicín-Viertel deutlich vor Augen geführt wurde.
Bei der schönen und bekannten Aussichtsplattform "Mirador de San Nicolás" verweilten wir ein bisschen, denn dort hatte man eine gute Sicht auf die Stadt und vor allem auf den Palast Alhambra - glücklicherweise bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Am Nachmittag wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt und ließen den Abend mit diesen ausklingen.
Am Dienstag ging es nach einigen Stunden Unterricht zum Wahrzeichen Granadas, der Alhambra. Die Alhambra war früher eine arabische Palaststadt, die hoch auf einem Berg in Granada thront. Dass die Stadt früher maurisch war, merkte man stark an der Architektur der Gebäude, wie zum Beispiel an den Innenhöfen und den filigran verzierten Decken und Wänden des Nasridenpalasts oder an den malerischen Gärten und Springbrunnen. Leider war das Wetter den ganzen Tag lang sehr ungemütlich.
Doch obwohl uns Wind und Regen ins Gesicht peitschten, machten wir einige Fotos auf dem Wachturm und setzten unsere Führung natürlich wie geplant fort. Nach der Besichtigung der riesigen Anlage gingen einige von uns noch in ein Café, und zu Hause gab es dann bei jedem typisch spanisches Essen, wie zum Beispiel Schinken und spanische Tortilla.
Am Mittwoch trafen wir uns schon am frühen Morgen, um uns auf nach Córdoba zu machen, das wir nach einer fast zweistündigen Fahrt erreichten. Im Gegensatz zu Granada war es dort an diesem Tag sehr sonnig und warm.
Dort angekommen besichtigten wir die Altstadt und entdeckten in den kleinen Gassen einige Innenhöfe, die für einen Wettbewerb wunderschön mit Blumen geschmückt waren. Danach folgte eine Führung durch die Mezquita, die berühmte Moschee-Kathedrale, in der Christentum und Islam auf beeindruckende Weise zusammentreffen. Anschließend durften wir noch selbständig die Stadt erkunden. Auf der Rückfahrt sangen wir alle gemeinsam Lieder, bevor wir in Granada erschöpft nach Hause zu unseren Gastfamilien zurückkehrten, da es schon recht spät war.
Am Donnerstag stand uns ein abwechslungsreiches Programm bevor, das uns gemeinsam mit den spanischen Austauschpartnern in Richtung Meer, nach Nerja, führte. Zunächst schauten wir dort eine der größten Tropfsteinhöhlen Europas an und wurden durch riesige Säle voller beeindruckender Säulen und gespenstischer Figuren aus Stalaktiten und Stalagmiten geführt. Daraufhin fuhren wir in das Bergdorf Frigiliana, das gänzlich aus weißen Häusern besteht. Dort spazierten alle 32 Schüler durch malerische enge Gässchen und mussten steile Wege hinter sich bringen, um an einen Aussichtspunkt zu gelangen – eine Anstrengung, die mit einem wunderschönen Blick auf die Berge und bis hin zur Mittelmeerküste belohnt wurde.
Anschließend ging es mit dem Bus weiter zum Städtchen Nerja, wo der „Balkon Europas“ mit toller Aussicht aufs Meer, der Strand und allerlei Restaurants und Cafés auf uns warteten.
Am Freitagvormittag machten wir einen Ausflug zum „Parque de las Ciencias“. Neben einer Robotikausstellung gab es dort noch zahlreiche andere interaktive Stationen, mit deren Hilfe wir unter anderem vieles über den menschlichen Körper lernen konnten. Nachdem wir uns eine Pause genehmigt hatten, bekamen wir eine Führung durch den kleinen Zoo im „Parque“. Dort gab es nicht nur kleine Aquarien mit Haien, Fischen und Quallen, sondern auch verschiedene Reptilien-, Affen- und Vogelarten zu sehen. Um zwei Uhr verabschiedeten wir uns, um zu unseren Gastfamilien zu gehen. Zum „Abschluss“ der Woche gab es ein Fest an einer der Schulen, an dem wir Deutsche, die Austauschpartner und deren Eltern anwesend waren. Nach einer Reihe von Vorführungen, wie etwa musikalischen Darbietungen und Flamenco-Tänzen, gab es noch ein Buffet, zu dem jeder etwas beigetragen hatte. Anschließend waren die meisten von uns noch gemeinsam in der Stadt unterwegs.
Am Wochenende unternahm jeder Austauschschüler individuell etwas mit seiner Gastfamilie. Manche von uns gingen beispielsweise in ein großes Einkaufszentrum oder zu einem Mittelalterfest in Santa Fe. Andere wiederum fuhren in die Berge oder verbrachten einen entspannten Tag am Meer. Am Montagmorgen mussten wir uns jedoch leider schon verabschieden, da es für uns wieder nach Hause ging. Es war eine unvergessliche, aufregende und schöne Zeit und wir freuen uns schon sehr darauf, wenn die Spanier im Juni zu uns kommen!
Franziska Altmayer, Nisa Cevikgül, Nil Chmielewski, Julia Du Plessis, Veronika Immel , Lisa Kappner, Tim Lorenz, Stefan Schenk