Nachwuchs im Vivarium!

Neues von unserem "Zuchtprogramm"

Im Laufe des letzten Jahres konnten wir einige unserer Tiere im Vivarium erfolgreich vermehren.

Daher an dieser Stelle ein kleiner Bericht über unser „Zuchtprogramm“.

Stielaugenfliege
Stielaugenfliege
Stielaugenfliege
Stielaugenfliege

Eine absolute Rarität stellen unsere Stielaugenfliegen (Chaetodiopsis meigenii) dar, die man in Bayern nur am Apian-Gymnasium sehen kann! Diese bizarren Geschöpfe stammen aus Südafrika und zeichnen sich durch ihre Augenfortsätze aus, die an Hammerhaie erinnern. Die Männchen unterscheidet man durch ihre deutlich längeren Augenstiele von den Weibchen. Letztere wählen ihren Partner vor allem nach der Länge des Augenabstands aus. Die Ursache dieser „sexuellen Selektion“ ist immer noch Gegenstand der aktuellen Forschung und hat wahrscheinlich genetische Gründe.

Riesen-Vierhornkäfer Larve
Riesen-Vierhornkäfer Larve
Riesen-Vierhornkäfer Männchen
Riesen-Vierhornkäfer Männchen

Im Vivarium ist uns auch die Nachzucht des Riesen-Vierhornkäfers (Chalcosoma caucasus) gelungen.
Über das ursprüngliche Elternpaar hatte sogar der Donaukurier berichtet:
https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Exotische-Tierwelt-in-der-Schule;art599,3460824

Die Larven des Käfers haben bei uns als „Engerlinge“ über ein Jahr an weißfaulem Holz genagt, bevor sie sich verpuppt haben und nun schließlich als geschlechtsreife Käfer geschlüpft sind, um noch ein paar weitere Wochen für die Fortpflanzung zu leben. Wir müssen allerdings noch entscheiden, ob wir diese aufwendige Zucht fortführen wollen.

Rosenkäfer
Rosenkäfer
Rosenkäfer
Rosenkäfer

Sicher fortsetzen werden wir dagegen die Zucht unserer Rosenkäfer-Arten (Chlorocala africana oertzeni und Pachnoda marginata): Diese „fliegenden Edelsteine“ sind deutlich einfacher in der Haltung und Zucht als ihre imposanten horntragenden Verwandten. Sie begnügen sich als Engerlinge mit trockenem Laub und als Käfer erfreuen sie sich an überreifem Obst. Auch die Nachzucht ist unaufwändig und einfach.

Ein weiteres Highlight ist die gelungene Nachzucht der großen Madagaskar-Seidenspinne (Nephila inaurata madagascariensis). Das Elternpaar war am Ende des vergangenen Schuljahres im kurzzeitig leerstehenden Schlangenterrarium des Schaufensters in der Pausenhalle zu sehen und hat dort viele Besucher beeindruckt. Das Weibchen kann mit seiner Beinspanne eine menschliche Hand übertreffen und baut riesige Radnetze mit bis zu drei Metern Durchmesser, in denen sich sogar kleine Vögel verfangen können. Das winzige Männchen wird dagegen nur wenige Millimeter groß und lebt unter ständiger Lebensgefahr im Netz des Weibchens. Leider werden die Seidenspinnen nicht sehr alt:

Madagaskar-Seidenspinne
Madagaskar-Seidenspinne

Die Weibchen haben im ausgewachsenen Zustand eine Lebensdauer von ein paar Monaten, die Männchen leben nur wenige Wochen. Diese unterschiedliche Lebensdauer macht es auch etwas kompliziert, die Zucht am Laufen zu halten.

Geißelspinne
Geißelspinne

Fast wie von selbst läuft dagegen die Nachzucht der Geißelspinnen (Damon diadema). In unserem Terrarium haben sich die Tiere gut vermehrt, auch wenn man sie tagsüber eher selten zu Gesicht bekommt. Die gruselig anmutenden Spinnentiere sind nämlich nachaktiv: Sie orientieren sich mit ihren langen, fadenartigen Vorderbeinen.

Wandelndes Blatt
Wandelndes Blatt

Auch wenn die Versorgung des Nachwuchses oft viel Arbeit bedeutet – vor allem wenn die Tierchen noch sehr klein sind – so ist es doch auch ein schönes Zeichen dafür, dass es unseren Pfleglingen im Vivarium gut geht.

Und auch die Zucht des großen Wandelnden Blatts (Phyllium giganteum) sowie der Madagaskar-Fauchschaben (Gromphadorhina portentosa) läuft seit Jahren problemlos. Beide Insekten-Arten haben im Biologie-Unterricht der 8. Jahrgangsstufe ihren großen Auftritt: Die Wandelnden Blätter sind ein beeindruckendes Beispiel für Tarnung (Mimese) in der Natur. Die Fauchschaben erschrecken jedes Mal ein paar ahnungslose Schüler durch ihr fieses Zischen, das an eine fauchende Schlange erinnert.

Fauchschaben
Fauchschaben

Daran haben die vielen Schülerinnen und Schüler der Pausengruppe und des Wahlkurses Vivarium einen großen Anteil, daher sei ihnen sowie meinem Kollegen Christoph Trescher an dieser Stelle herzlich gedankt!

Markus Zeller, StD
Fotos: Tobias Weigt, StRef

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