Abitur 2020

Alles ganz anders - und doch eigentlich wie immer!

Freitag, der 13. März – Tag X
Aus München kommt die Meldung, dass ab dem folgendem Montag die Schulen geschlossen bleiben. Im Lehrerzimmer, auf den Gängen, in den Klassenzimmern – überall herrscht eine angespannte Stimmung. Einerseits wird eifrig überlegt und organisiert, wie es weitergehen könnte, andererseits weiß niemand genau, wie lange dieser Zustand andauern wird und was auf uns zukommt. Auf dem Gang werden erste Gespräche mit den zukünftigen Abiturient*innen geführt: Wie läuft das jetzt mit dem Abi? Findet es statt? Gibt es weiter Unterricht? Wenn ja wie und in welchen Fächern? Wie komme ich an die Materialien? Wie kann ich als Lehrer die Schüler*innen kontaktieren? Fragen über Fragen und niemand hat eine klare Antwort parat.

Abitur 2020

... Freitag, 17. Juli
Eigentlich war dann doch alles wie immer: Stolze Abiturient*innen standen in schicken Anzügen und glitzernden Kleidern vor ihren noch stolzeren Eltern, ließen mit dem Abiturzeugnis in der Hand das Blitzlichtgewitter für die Erinnerungsfotos über sich ergehen und verbrachten eine feierliche Zeugnisverleihung im Festsaal des Theaters.
Darauf dass die Wochen zwischen diesen beiden Tagen doch ganz anders waren, ließen lediglich die zahlreichen freien Sitzplätze schließen. In diesen Wochen erlebten die diesjährigen Abiturient*innen zwar wie ihre Vorgänger die Nervosität vor den schriftlichen Prüfungen, die schwitzigen Hände während des Kolloquiums, die Spannung bei der Notenbekanntgabe und letztendlich den Stolz, es jetzt endlich geschafft zu haben. Zu Fragen wie „Habe ich genug gelernt? Habe ich auch das Richtige gelernt? Wie werden die Fragen sein?“ gesellten sich jedoch auch ganz andere Ängste und Sorgen wie „Muss ich während der Prüfung eine Maske tragen? An welchem Tag finden die Prüfungen nun eigentlich statt? Und wo eigentlich?“. Dass der Fokus bereits etwas früher als sonst ausschließlich auf den Abiturfächern lag, war nur zu gut verständlich. Über verschiedenste Kanäle wurden Unterrichtsinhalte wiederholt, besprochen und Fragen beantwortet. In den Fluten an Emails gab es zwischen Lernstoff und Vorbereitungsgesprächen auch oft ein „Viel Glück!“ für die anstehenden Prüfungen statt dem vielleicht sonst gewohnten „Viel Erfolg!“. Alle hofften, die Prüfungen ohne (weitere) größere Katastrophen hinter sich zu bringen, was nun zum Glück gelungen ist.
Wenn ein sowieso schon herausforderndes Lebensereignis wie das Abitur nun noch mit einer weltweiten Pandemie zusammentrifft, kann man umso stolzer auf sich sein, diese Situation mit Bravour gemeistert zu haben. So schnell wird euch nun nichts mehr aus der Ruhe bringen und nicht nur euch, auch uns Lehrer*innen wird das Abitur 2020 noch lange in Erinnerung bleiben.

Eva Gotteswinter, StRin

Rückkehr in die Schule am 27. April 2020

Eine Schülerin oder einen Schüler in den letzten beiden Jahren ihrer, respektive seiner, Schullaufbahn zu begleiten und zu einem – hoffentlich erfolgreichen – Abitur zu führen, ist immer wieder eine besondere Herausforderung. Dies mag auch als Stichwort für das Halbjahr 12/2 des diesjährigen Abiturjahrgangs dienen: das besonders Heraus-Fordernde, welches wie immer mit einem gesteigerten Arbeitseinsatz auf allen Seiten einher ging, war in diesem Fall das Nicht-Heraus-Können in Zeiten des Lockdowns und des rollierenden Unterrichts im Angesicht der um sich greifenden Corona-Pandemie.
Fleiß und insbesondere Selbstmanagement standen – neben vielen fachlichen Problemstellungen – besonders groß auf der Tagesordnung, da viele gewohnte Strukturen in der Schule, aber auch zu Hause, wegbrachen; selbst das so wichtige, gebührende Abschiednehmen (die letzten Klausuren, die letzten Unterrichtsstunden in allen Fächern, Schulfeste, private Partys und vieles mehr) musste leider auf ein Minimum reduziert werden, den einzuhaltenden Mindestabstand immer im Hinterkopf. Und dennoch konnten unsere diesjährigen Abschluss-Apianer sich zuletzt gebührend feiern und zu Recht feiern lassen; und eines kann ich versprechen: Ihr werdet mir mit Sicherheit in Erinnerung bleiben und das nicht als der gesichtslose, weil maskierte, „Corona-Jahrgang“, sondern vielmehr als ein Jahrgang, in dem ich sehr vielen engagierten, positiven und begeisterungsfähigen jungen Menschen begegnen durfte, die sich nun bestens vorbereitet und gestärkt aufmachen können auf ihren weiteren Lebensweg.
Dafür wünsche ich Euch von ganzem Herzen alles Gute!

Lisa Süsser, StRin

Weder zur geplanten Zeit, noch am geplanten Ort, nicht einmal mit den geplanten Aufgaben konnte das diesjährige Abitur durchgeführt werden.
Das Abitur 2020 war eine Prüfungsserie, die begleitet von vielen Unsicherheiten, ungewohnten Umständen und abstrakten Gefahren abgehalten wurde.
Offensichtlich haben viele Absolventen jedoch genau diese Umstände gut interpretiert und zusätzliche Zeiten effektiv für ihre Vorbereitung genutzt, so dass schließlich das Abitur 2020 erfolgreicher gestaltet werden konnte, als die meisten der vorangegangenen.
Und am Ende konnte der Erfolg gegen alle Wahrscheinlichkeiten auch noch gebührend und sogar am geplanten Ort gefeiert werden – und das gleich dreimal! Großartig!
Trotzdem wünschen wir uns beim nächsten Mal lieber wieder ein Abitur ohne Virus und nur eine Feier!

Rigobert Danielli, Oberstufenkoordinator

Lockdown, Stillstand, Unsicherheit, lohnt sich das Lernen überhaupt noch so kurz vor dem Ziel? Das haben sich dieses Jahr viele Abiturienten gefragt. Als klar war, wie es weitergeht, war die Motivation sofort wieder da und die Schulkarriere fand ihren erfolgreichen Abschluss. Schade aber, dass die Zeit nach dem Abitur nicht so unbeschwert ist wie die Jahre zuvor und viele Planungen (Auslandsaufenthalte etc.) abgesagt werden mussten.
Trotzdem:
Genießt die Zeit nach dem Abitur! Alles Gute für Euch!

Dagmar Schreiber-Hiltl, Vorsitzende des Elternbeirats

Für jeden Jahrgang jedes Jahr aufs Neue ist das große Ziel das Abitur, unsere finale Abschlussprüfung. Doch dieses Jahr war plötzlich alles anders: Durch Corona kein Präsenzunterricht mehr zur weiteren gewohnten Vorbereitung und Ungewissheit, ob und wenn wie und wann überhaupt Prüfungen stattfinden können. Ein heftiges Wechselbad der Gefühle. Dennoch musste es irgendwie weitergehen… Unsere Lehrer unterstützten uns nach besten Kräften und sämtlichen technischen Widrigkeiten zum Trotz, gelang es uns allen weiterhin auf unser Ziel hinzuarbeiten. Als es dann endlich hieß, die Prüfungen können stattfinden, schaffte es das Apian in kürzester Zeit ein Ersatzkonzept zu erarbeiten, sodass wir entgegen allen Befürchtungen in angenehmer Atmosphäre die Prüfungen ablegen konnten.

Simon Eiglsperger, Abiturient

Nach der Bekanntgabe des Kultusministeriums, dass wir, die angehenden Abiturienten, wieder in die Schule gehen sollen, um uns so im Präsenzunterricht auf die Abiturprüfungen vorbereiten zu können, war ich erleichtert, da die Vorbereitung dieses Jahr wirklich eine Herausforderung darstellte. Trotz der Erleichterung meine Mitschüler und Lehrer wieder zu sehen, war ich gleichzeitig auch angespannt, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und ob beziehungsweise in welcher Form wir unsere Prüfungen ablegen werden. Natürlich war bei diesem Abiturjahrgang alles anders, dennoch hatte ich stets das Gefühl, dass meine Lehrer Verständnis für diese Extremsituation hatten und versucht haben, uns so gut es ging zu unterstützen und Druck wegzunehmen.

Lina Skirde, Abiturientin

Beginn der Abiturprüfungen am 20. Mai 2020

Und dann endlich! Geschafft!

Abiturgottesdienst am 16. Juli 2020

Diese Abifeier war etwas ganz Besonderes. Auch wenn das vermutlich jeder über seine Abifeier sagt, trifft es auf unsere tatsächlich zu. Denn noch vor wenigen Wochen hätte keiner gedacht, dass sie überhaupt noch stattfinden kann.
Deshalb war sie nicht nur ein wohlverdienter Abschluss unserer Schulkarriere, sondern auch eine echte Teamleistung, um diese Feier in der Kürze der Zeit noch zu realisieren. Nicht nur Lea Hack, ohne die dieser Abend gar nicht möglich gewesen wäre, müssen wir danken, sondern im Besonderen auch der Schulleitung, der Stadt & dem Theater, die unser Vorhaben mit viel Wohlwollen unterstützt haben.
Vielen Dank!

Paula Zachmann, Abiturientin

Unsere Abifeier war anders als lange herbeigesehnt. Vor allem da wir sie nicht gemeinsam als Jahrgang feiern konnten. Trotzdem war die Stimmung im Saal sehr feierlich und ein würdiger Abschluss unserer Schulzeit. Danke deswegen an alle, die diese Feier trotz aller Widrigkeiten so großartig organisiert haben.

Sarah Schlummer, Abiturientin

Geschafft! Sowohl das Abitur als auch die Feier! Gar nicht feiern dürfen…nur die Schüler…im Turm Baur…und dann doch im festlich geschmückten Festsaal – das waren die Schlagworte in den letzten Wochen – ein Hin und Her – Ungewissheit – wie so vieles derzeit!

Wir sind alle froh, dass am Ende eine tolle Feier mit glücklichen Schülern stattgefunden hat - zwar anders als gewohnt, aber nichtsdestotrotz in gebührender Art und Weise. Die feierlich gekleideten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Angehörige und die Kolleginnen und Kollegen bestätigten das mit zufriedenen und erleichterten Gesichtern.

Auch wenn wir heute von Normalität noch ein großes Stück entfernt sind, heißt es, den Blick nach vorne zu richten. Vor allem unsere Absolvia wird dieses Abitur nicht vergessen, steht aber vor Herausforderungen in der nahen und fernen Zukunft, die sie meistern wird! Da bin ich mir sicher und dafür wünsche ich allen viel Glück und Erfolg!

Christoph Heckl, Mitarbeiter in der Schulleitung

Abiturfeier im Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt am 17. Juli 2020

Abiturrede unseres Schulleiters Alfred Stockmeier (gekürzt)

Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, liebe Eltern,
das Motto des diesjährigen Abiturjahrgangs lautet ja AbiVegas; Mir fallen da ganz spontan Begriffe ein wie „Glück, Glück haben, glücklich sein“. (…)
Dazu kommt mir der Glücksdrache „Fuchur“ aus dem Buch „Die unendliche Geschichte“ in den Sinn, der dem kleinen, dicklichen, ängstlichen Bastian Balthasar Bux, einer der Hauptfiguren dieses Buchs, der es als Halbwaise nicht leicht hat und immer wieder zur Zielscheibe des Spotts seiner Mitschüler wird, rät, in schwierigen Situationen auf sein Glück zu vertrauen: Er ermuntert Bastian, wenn der mal wieder nicht mehr weiter weiß und sich fragt, wie er die Herausforderungen bestehen soll. "Mit Glück, mein Junge, mit Glück!" Ist es tatsächlich so einfach? Schön wär‘s! (…)
Nein, Fuchur will Bastian motivieren, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, nicht aufzugeben, sondern aktiv die sich ihm bietenden Situationen beim Schopf zu packen. Also sein Glück erzwingen? Aber so einfach ist es eben auch nicht: Wer kennt das nicht: Man macht, man tut, man werkelt und irgendwie kommt doch nichts gscheids dabei raus, es will einem nicht gelingen. Und je mehr man sich abtut und sich Sorgen macht, umso weniger kommt man voran. Und dann gibt es Situationen, in denen plötzlich alles in eine Richtung geht, es läuft, wie man so schön sagt. Man ist motiviert, bringt dabei Dinge zustande, die vorher kaum denkbar waren, kommt auf neue Gedanken, die sich aufgrund glücklicher Umstände umsetzen lassen.
Also doch nur Glück, ein positiver Zufall, eine vom Himmel gefallenen Gelegenheit, eine zündende Idee?
Ich meine, (…) dass man sich Glück bestimmt auch ein Stück weit selbst erarbeiten kann, aber genauso wichtig ist es, gute Ratgeber, Freunde, Eltern, Lehrer, Mitschüler, Studienkollegen zu haben, an die man sich wenden kann, die einem, auch in schwierigen Situationen weiterhelfen., die einem Vertrauen in die eigene Stärke einimpfen, einem gut zureden, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Man braucht als einen wie auch immer gearteten Fuchur, einen Glücksdrachen, eine Glücksfreundin, einen Glücksfreund, Glückseltern, Glückslehrer, Glückslehrmeister, Glückshelfer, wie auch immer die aussehen mögen.
Wie man die findet? (…) Wahrscheinlich ist es eine Sache des Vertrauens, aber auch des Bemühens, der eigenen Offenheit, um Menschen zu finden, denen man sich anvertrauen kann, die einem helfend unter die Arme greifen, die einem Mut zusprechen. (…)
In diesem Sinne wünsche ich euch allen Glücksdrachen, Glücksfreunde, Glückseltern, die euch in schwierigen Situationen unter die Arme greifen, die euch mal in den Arm nehmen, die euch stärken, die euch einen gangbaren Weg aufzeigen, ich wünsche euch jemanden, der euch zuzwinkert und euch zuflüstert: „Mit Glück, meine Freundin, mein Freund, mit Glück!“

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