Die Versorgung der Tiere muss weitergehen!
Die plötzliche Schulschließung, die folgende Zeit der Kontaktbeschränkungen und der wiederaufgenommene Unterricht im Schichtbetrieb hatten auch enorme Auswirkungen auf das Vivarium:
Plötzlich fielen alle unsere fleißigen Schülerinnen und Schüler als Pfleger weg! Sowohl die Pausenversorgung als auch der nachmittägliche Wahlunterricht mussten aufgrund der anfänglichen Quarantäne-Situation und der späteren Hygienebestimmungen bis zum Ende des Schuljahres ersatzlos entfallen. Die Versorgung der Vivariums-Bewohner musste aber natürlich auch weiterhin sichergestellt werden – eine enorme Herausforderung!
Glücklicherweise unterstützten mich von Anfang an mein Kollege Christoph Trescher und in der Quarantänezeit auch zusätzlich meine Kollegin Marianne Schall bei der nun anfallenden reinen „Lehrer-Versorgung“ unseres Schulzoos. Immerhin mussten drei Räume – alle gut gefüllt mit Terrarien und Aquarien – regelmäßig und gründlich versorgt werden. Eine oft stundenlange Aufgabe. Mit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs kam dann der Präsenzunterricht hinzu – aber unsere Schülerinnen und Schüler durften uns weiterhin nicht helfen. Daher erfolgte dann die Versorgung des Vivariums oft in den Freistunden der Lehrkräfte.
Aber die Mühe und der Aufwand haben sich gelohnt: Allen Bewohnern des Vivariums geht es sehr gut, wir haben keinerlei Ausfälle zu vermelden und auch der ein oder andere Nachwuchs hat sich eingestellt. So haben sich beispielsweise die Wandelnden Blätter und die Seidenspinnen rasant vermehrt. Die Aga-Kröten konnten in ihr neugestaltetes Aqua-Terrarium (ein sogenanntes „Paludarium“) einziehen, in dem auch die fleischfressende Kannenpflanze prächtig gedeiht.
Im Schaufenster sind die voll ausgewachsenen Ast-Mantis zu sehen: Diese sehr grazilen Gottesanbeterinnen, die im Geäst kaum zu erkennen sind, hatten wir als kleine „Winzlinge“ kurz vor der Schulschließung ausgestellt – mittlerweile sind sie riesig geworden!
Das große Schauaquarium wurde mit einer speziellen Pumpe ausgestattet, um die natürliche Wasserbewegung eines Flusses noch besser nachzuahmen: Die Fische lieben es, sich in die Strömung zustellen und dagegen anzuschwimmen.
Ich bedanke mich bei meinen Kollegen für die großartige Unterstützung in diesen außergewöhnlichen Zeiten und hoffe sehr, dass wir im neuen Schuljahr wieder zu einem normalen Modus zurückkehren können und unsere Schülerinnen und Schüler wieder zurück zu den Tieren dürfen.
Markus Zeller, StD