... Herr KHK Münzner informiert auf Einladung des Elternbeirats Eltern über Drogen
Auf Einladung des Elternbeirats hielt Herr KHK Münzner den Drogenvortrag. Herr Münzner sprang kurzfristig ein, da der ursprüngliche Referent absagen musste. Vor ca. 50 interessierten Zuhörern stellte sich Herr Münzner kurz vor. Er arbeitet seit 20 Jahren bei der Kripo im Bereich Rauschgift. Die Kripo Ingolstadt ist für die Region Ingolstadt und die umliegenden Landkreise zuständig. Die Fahnder haben ca. 1.500 Straftaten im Jahr zu bearbeiten.
KHK Münzner führt als Gründe für die Bereitschaft Drogen zu nehmen Stress, Minderwertigkeitskomplexe, Einnahme zur Leistungssteigerung etc. an.
Legale Suchtmittel sind: Alkohol, Medikamente, Rauchen und Spiele
Illegale Suchtmittel sind: Drogen
Der Unterschied liegt in der Strafbarkeit.
Der Kripo-Beamte wies ferner darauf hin, dass ein Rausch mit Alkohol ungleich teurer ist als mit Drogen.
Die Jugendlichen kaufen sich, bevor sie weggehen, Alkohol in den Supermärkten zum Vorglühen. Danach gehen sie dann zu den Festen, in Clubs etc. und trinken dort weiter. Der übermäßige Alkoholkonsum führt dann häufig dazu, dass sie aggressiv werden, sie müssen sich übergeben und leiden am nächsten Tag an einem „Kater.“ Die Kosten für den Abend belaufen sich durchschnittlich auf € 30,-- bis € 40,--.
Bei Drogen ist es so, dass der Rausch schneller geht und günstiger ist, zudem geht es einem am nächsten Tag in der Regel nicht schlecht.
Das Problem an den Drogen, wie z.B. Cannabis ist, dass sich der Wirkstoff im Gegensatz zu den Drogen von früher verdoppelt bis vervierfacht hat. Das hat auch zur Folge, dass eine geringe Menge an Haschisch (gewonnen aus dem Harz der Cannabispflanze) bei der Strafjustiz heute anders definiert wird als noch vor Jahren. Haschisch wird in der Regel verraucht- als Joint oder mit einer Bong.
Die große Gefahr des Konsums ist, dass man Psychosen durch das Rauchen bekommt, im schlimmsten Fall ist dies dann mit längeren Aufenthalten in den Kinderkliniken z.B. in Neuburg verbunden.
Die Eltern sollten daher die Kinder beobachten. Leistungsabfall, Antriebslosigkeit und ein geänderter Freundeskreis können Hinweise auf den Konsum sein, wobei gleichzeitig das Problem ist, dass in dieser Zeit auch die Pubertät einsetzt und die Kinder sich verändern.
Misstrauisch sollten die Eltern werden, wenn sie lange Zigarettenpapiere, herausgerissene Kartons aus den Zigarettenschachteln, Ü-Eier-Kapseln, kleine Druckverschlusstüten, abgeschnittenen Halme bei ihren Kindern finden, da dies Utensilien sind, die von Konsumenten genutzt werden. Ein wichtiges Indiz ist ferner, wenn sie Mühlen (Crusher) bei ihren Kindern finden.
Der Rausch kommt bei einer Bong nach ca. 1 Minute, bei einem Joint nach ca. 5 – 10 Minuten. Der Konsum geht natürlich auch über Haschkekse.
In der Region gibt es ca. 10 Rauschgifttote pro Jahr. Häufig ist der Grund eine sogenannte Mischindikation, also der Konsum von Rauschgift, Medikamenten und Alkohol, der ein Herz-Kreislaufversagen zur Folge hat. Letztes Jahr verstarb daran eine Sechzehnjährige.
Cannabis wird auch in der Medizin verwendet und ist verschreibungspflichtig. Leider wird dies aber teilweise von Konsumenten missbraucht.
Es gibt auch sogenannte CBD-Öle zu kaufen, diese enthalten kein THC und sind daher in der Regel unbedenklich.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei den Kräutermischungen, die angeboten werden. Es gibt keine legalen Kräutermischungen. Das große Problem bei den Kräutermischungen ist, dass die Zusammensetzung nie gleich ist, da die Mischungen immer unterschiedlich sind.
Todesfälle sind auch bei Kräutermischungen bekannt, das Suchtpotential ist sehr hoch. Eine Konsumeinheit kosten ca. € 10,--.
Der Drogen- und auch der übermäßige Alkoholkonsum haben zur Folge, dass an den Krankenhäusern in den Notaufnahmen Security sein muss, da die eingelieferten Konsumenten teilweise in ihren Wahnvorstellungen das Klinikpersonal angreifen.
Heroin, hat in der Regel eine weiße/bräunliche Einfärbung, ein Gramm kostet ca. € 100,00. Heroin wird deshalb häufig gespritzt, weil es dadurch im Konsum bei gleicher Wirkung billiger wird, kann aber auch geschnupft oder geraucht werden. Pro Monat muss ein Süchtiger € 2.000,-- bis € 2.500,-- für den Kauf von Heroin aufbringen. Der erste Konsum soll in der Regel schön sein laut Auskunft der Süchtigen, es wirkt schmerzstillend und dämpft. Dies hat zur Folge, dass die Konsumenten körperlich abbauen und in der Regel gesundheitlich angeschlagen sind. Um sich den Konsum leisten zu können, gibt es die Beschaffungskriminalität, die Konsumenten prostituieren sich auch und/oder arbeiten als Dealer.
Die Drogen sind in Ingolstadt, aber auch in ländlichen Regionen ohne große Probleme zu beschaffen; alternativ aber auch über das Darknet mit der damit verbundenen Lieferung über die bekannten Zusteller direkt nachhause.
1 Gramm Kokain kostet ca. € 100,00. Gemischt mit Backpulver ergibt dies Crack (vom Aussehen ähnlich wie Kandiszucker) und wird geraucht. Bei den Jugendlichen ist es nicht allzu verbreitet aufgrund des hohen Preises.
Amphetamine machen hellwach, 1 Gramm des weißen Pulvers kosten ca. € 10,00. Erfunden wurde es in den 1930er Jahren in Deutschland. Es puscht ziemlich auf, so dass man ohne Weiteres eine Nacht durchmachen kann. Das Problem ist, dass die Kinder z.B. 7 – 8 Stunden durchtanzen und in dieser Zeit völlig vergessen zu trinken, so dass sie dehydrieren. Es wirkt euphorisierend. Konsumiert wird es, indem es durch die Nase gezogen wird. Es riecht wie Waschpulver und wird in der Regel im Kühlschrank aufbewahrt.
Eine weitere synthetische Droge ist Ecstasy. Hier kostet eine Pille ebenfalls € 10,--.
LSD wurde ebenfalls in den 1930er Jahren entwickelt. Hier wird die Flüssigkeit auf ein Fließpapier (häufig mit Comic-Darstellungen) aufgebracht. Das Papier wird dann abgerissen und pro Stück für € 10,-- verkauft. Man legt dann das Papier (von den Konsumenten auch als Pappe bezeichnet) auf die Zunge und löst damit Halluzinationen und Wahnvorstellungen aus.
Liquid Ecstasy (auch als KO-Tropfen bekannt) hat heftige Nebenwirkungen und kommt gerade bei Sexualstraftaten zum Einsatz. Das Problem ist, dass der Stoff nur ca. 2 Stunden im Körper nachweisbar ist. Daher sollten die Betroffenen schnell die Polizei aufsuchen.
Hier ist eine besondere Aufklärung der Jugendlichen nötig, wie