Suchtprävention am Apian-Gymnasium im Schuljahr 2021/22

Workshops und Diskussionsvortrag

9. Jahrgangsstufe: Workshops in Kooperation mit Condrobs e.V.

Die Veranstaltung mit den Schwerpunkten Cannabis und Nikotin wurde Anfang Oktober 2021 in Kooperation mit dem Verein Condrobs e.V. für die 9. Jahrgangsstufe durchgeführt. Nach den Richtlinien zur Suchtprävention an Schulen in Bayern ist das Thema in verschiedenen Fächern und Jahrgangsstufen verankert. Schulen haben in dieser Hinsicht einen wichtigen Erziehungsauftrag. Im Rahmen eines zweistündigen Workshops konnten sich unsere Schülerinnen und Schüler z. B. zu den Themen Sucht und Suchtmittel, gesundheitliche und juristische Folgen des Konsums, Risiken und psychoaktive Wirkungen informieren. Die Workshops wurden von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Vereins Condrobs e.V. geleitet. Schwerpunkte der Präventionsarbeit sind dabei die Förderung von Selbstwert und Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen, die Stärkung der Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit und die Unterstützung von Jugendlichen bei der Entwicklung von Risikokompetenz.
Der gemeinnützige Verein wurde 1971 als Selbsthilfe-Initiative von Eltern suchtkranker Kinder und engagierter Fachkräfte in München gegründet. Er unterstützt Schulen mittlerweile bayernweit mit Angeboten zur Prävention. Die Veranstaltungen an Schulen finden in Kooperation mit der Präventionsfachstelle des Gesundheitsamtes statt. Weitere Informationen sind unter www.condrobs.de (Sie werden auf eine externe Seite weitergeleitet.) erhältlich.

8. Jahrgangsstufe: Diskussionsvortrag mit Matze in Kooperation mit dem Verein Maria Help e.V.

Matze und Nicole Brunner vom Verein Maria Help e.V.

Im März bzw. (nach mehreren notwendigen Terminverschiebungen) im Mai 2022 fanden zwei Diskussionsvorträge für die 8. Jahrgangsstufe in Kooperation mit dem Verein Maria Help e.V. statt. Der Verein wurde im Dezember 2017 von Nicole Brunner und Matze gegründet und verfolgt das Ziel, suchtkranken Menschen zu helfen, damit sie wieder einen Weg in ein gesundes und normales Leben finden.
Frau Brunner, die Matze als Patient kennen lernte, arbeitet seit einigen Jahren als medizinische Fachkraft für die Suchtambulanz in der Region. Matze war lange Zeit opiatabhängig und rutschte in die Drogenkriminalität ab.

Er hat mittlerweile einen Weg aus seiner Suchterkrankung gefunden, lässt sich unter medizinischer Betreuung substituieren und kann sogar einer Vollzeittätigkeit nachgehen. Aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen ist es ihm wichtig, präventiv mit Jugendlichen zu arbeiten. Im Dialog mit jungen Menschen möchte er sie vor einem ähnlichen Schicksal wie dem seinen bewahren.

Matze während des Vortrags

Ein Schüler fasst den Inhalt des Vortrags wie folgt zusammen:
„Der Vortrag von Matze und seiner Kollegin Nicole Brunner wurde sehr informativ gestaltet und die beiden waren sehr sympathisch und bewegend. Matze erzählt seine Geschichte und wie er aus dem Abgrund der Drogen herauskam. Er ist aufgrund der Beschaffungskriminalität mehrere Male für längere Zeit im Gefängnis gesessen. Er konsumierte täglich verschiedene Arten von Drogen, wie z. B. Cannabis, Heroin und Ecstasy. Außerdem überlebte er nach einem Blackout durch Drogen einen Sprung von einer Autobahnbrücke aus 40 Metern Höhe und lag daraufhin längere Zeit im Koma. Zu seinem 15 Jahre alten Sohn hat er inzwischen eine gute Beziehung, jedoch hat er fast keinen Kontakt mehr zu seiner früheren Frau, die er mehrmals verprügelte hatte. Nachdem er sich entschied, einen Entzug durchzuziehen, half ihm seine Kollegin Nicole Brunner, aus dem Abgrund herauszukommen. Seit 2016 ist er komplett clean.“

Nach dem Vortrag diskutierten Nicole Brunner, Matze und unsere Schüler und Schülerinnen gemeinsam die Themen Drogenkonsum, Missbrauch von psychoaktiven Stoffen und Abhängigkeit von Medikamenten (z. B. Schmerzmitteln). Die Jugendlichen erhielten außerdem Informationen darüber, welche Risikofaktoren die Entstehung von Sucht begünstigen und welche Folgen eine Suchterkrankung auf die Gesundheit (z. B. Depressionen) und das soziale Leben der Betroffenen haben kann. Der Referent machte wiederholt deutlich, welche Gefahren von psychoaktiven Stoffen (z. B. Alkohol, Nikotin und Cannabis), die von einigen Jugendlichen harmloser als andere eingestuft werden sind, ausgehen können, um sie auch dafür zu sensibilisieren. Der ausführliche und sehr persönliche Erfahrungsbericht von Matze trug dazu bei, dass der Referent als sehr glaubwürdig von den Jugendlichen wahrgenommen wurde.

Ein Schüler beschreibt den Eindruck, den der Vortrag bei ihm hinterlassen hat, so:
„Ich fand die Präsentation sehr emotional und mitreißend. Matze war sympathisch und man hat alles klar verstehen können. Dass wir noch mehr Fragen stellen konnten, war auch sehr gut.“

Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen: „Be Smart - Don’t Start“

„Be Smart – Don’t Start“ ist ein Klassenwettbewerb zur Prävention des Rauchens. Das Programm wird bereits seit über 20 Jahren erfolgreich an Schulen durchgeführt und bestärkt Schülerinnen und Schüler in einem Leben ohne Rauchen. Rauchfrei sein heißt: Die Klasse sagt „Nein“ zu Zigaretten, E-Zigaretten, Shishas, E-Shishas, Tabak und Nikotin in jeder Form. Auch in diesem Schuljahr nahmen wieder zahlreiche Klassen der 5. bis 10. Jahrgangsstufe freiwillig und im Klassenverband an diesem bundesweiten Wettbewerb teil. Voraussetzung ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler einer Klasse gemeinsam entscheiden, für den Zeitraum von sechs Monaten auf das Rauchen zu verzichten.

Dr. Eckart von Hirschhausen, der Schirmherr von Be Smart – Don't Start, beschreibt die Aktion treffend:
„(…) Die Entscheidung, rauchfrei zu leben, ist die gesündeste, die Ihre Kinder treffen können. Sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die Gesundheit unseres Planeten. Denn Rauchen hat immense Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima, vom Anbau über Produktion und Transport bis hin zum Müll. Ich freue mich, dass Be Smart – Don't Start wie bereits im letzten Jahr das Thema „Rauchen und Umwelt“ in den Fokus setzt. (…)“  (aus Be Smart – Don't Start | Der Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen - Sie werden auf eine externe Seite weitergleitet.)


Dieser Wettbewerb wird unter anderen von den Kultusministerien der Länder, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Deutschen Krebshilfe unterstützt.

Sabine Koulo, Biologielehrkraft
Dorothea Ziegler, Präventionsbeauftragte

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