15.04.2024
Am 28. Und 29.2. machten sich wieder zehn Schülerinnen und Schüler sowie einige Betreuungslehrer auf den Weg, um ihre Ideen, die sie beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ eingereicht hatten, auf dem Betriebsgelände des Flughafen München zu präsentieren. Die Arbeiten entstanden im vergangenen Jahr in den Wahlkursen „Schüler experimentieren“, im „Erfinderclub“ sowie im Rahmen des W-Seminars „Das geheime Leben der Pflanzen“ der diesjährigen Q12.
Leonard Schmeißer aus der Klasse 5C beschäftigte sich mit Verfahren, um aus verschiedenen Salzlösungen Kristalle zu züchten. Hierbei hat er erkannt, dass gute Ergebnisse von mehreren Faktoren abhängig sind, wie zum Beispiel Temperatur, erschütterungsfreie Umgebung, Sauberkeit bei den Ansätzen, Konzentration der Lösungen … Aufgrund seiner exakten Vorgehensweise und seiner erworbenen Fachkenntnisse erreichte er mit seinem Projekt einen beachtlichen 3. Platz in Chemie in der Sparte Schüler experimentieren.
Antonia Thiemer und Carlotta Burscheid aus der Klasse 7A gingen als Jungforscherinnen der Frage „Kann man mit Milch Farbstofflösungen entfärben?“ nach. Ausgehend von Cola, die sie mit Vollmilch erfolgreich entfärben konnten, entwickelten sie selbständig eine Versuchsreihe, mit der sie auch andere farbige Getränke (Limo, Rote Beete-Saft, gefärbte Lösungen …) und Boden-Suspensionen entfärben konnten. Sie verwendeten unter anderem Milchalternativen und Milch von unterschiedlichen Qualitäten sowie verschiedene Säuren. In ihren Versuchen variierten sie die Menge der Säure, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Grundlage bilden die durch den Einfluss von Säure denaturierten Milch-Proteine. An deren Oberfläche heften sich die Farbstoffe (wie auch andere Stoffe) an und können somit nach anschließender Filtration abgetrennt werden. Dies ist auch bei der Entfärbung einer Boden-Aufschlämmung möglich gewesen, womit die beiden Jungforscherinnen eine Möglichkeit zur Trinkwasser-Reinigung entwickeln konnten.
Aus der Klasse 9A haben in der Sparta Jugend forscht drei Mädchen, Alia Ali, Mridini Burla und Nimue Dittrich, sich zum Ziel gesetzt, ein eigenes Parfüm zu entwickeln. Sie extrahierten verschiedene Duftstoffe aus Vanilleschoten, Kamillenblüten, Blättern der Schweizer Minze, Rosenblüten, Jasminblüten, Nelken etc. Dabei setzten sie verschiedene Verfahren wie die Extraktion mit der Soxhlet-Apparatur und die Wasserdampfdestillation ein. Am Ende gelang es ihnen aus zahlreichen Duftextrakten verschiedene Duftöle, Duftcremes und Duftparfüms für Herren und Frauen mit unterschiedlichen gut riechenden Duftnoten zu entwickeln, wofür sie mit einem 3. Platz in Chemie bei Jugend forscht belohnt wurden.
Rafael Schuller stellte die von ihm im Erfinderclub entwickelte "Hauswinterjacke" vor - ein temporäres Dämmsystem, das sich bei Bedarf anbringen lässt und mit dessen Hilfe auch denkmalgeschützte Häuser gegen Kälte isoliert werden können. Die Hauswinterjacke besteht aus einer Folie, die bei Bedarf im Winter über Umlenkrollen hochgezogen wird und für die Bildung eines Luftpolsters sorgt. Wird die Dämmung nicht benötigt, wird sie herunter gelassen und in Kisten verstaut. Die Messungen, die Rafael im Vorfeld der Präsentation durchgeführt hatte, zeigten deutlich, dass dieses Luftpolster zwischen Außenwand und Folie eine gut funktionierende Dämmung darstellt. Für seine ausgezeichnete Idee erhielt Rafael den Sonderpreis "Energiewende und Umwelt".
Mit „Let's lick“, dem Lolli-Öffner für alle Fälle, der ebenfalls im Erfinderclub entworfen und hergestellt wurde, begeisterte Elena Perez Wesel das Publikum und die Jury, die ihre Idee mit dem zweiten Platz in der Kategorie "Technik" belohnte. Denn wem ist es noch nicht passiert?! Man möchte einen Lolli öffnen und muss diesen zunächst mühsam aus der Verpackung schälen. Hier verschafft „Let's lick“ Abhilfe, denn er öffnet die Süßigkeit in Sekundenschnelle. Dazu muss „Let's lick“ über den Lolli gestülpt werden. Die Reißnägel im Inneren der Erfindung zerreißen dann bei einer schnellen Drehung die Folie und das aufwändige Auspacken entfällt.
Selman Alan und Finn Tischler hingegen präsentierten ihre W-Seminararbeiten zum Fach Biologie. Selman untersuchte die Auswirkungen des Pflanzenhormons Auxin auf das Wachstum von Efeututen. Auxin wird an den Sprossspitzen von Pflanzen gebildet und wirkt sich auf das Längenwachstum der Pflanzen aus und beeinflusst deren Verzweigungsverhalten. Finns Arbeit beschäftigte sich mit den Auswirkungen unterschiedlich feuchter Böden auf das Wachstum und die Morphologie der Gewöhnlichen Douglasie. Diese könnte schon bald auch in heimischen Wäldern an Bedeutung gewinnen, da sie mit den Herausforderungen des Klimawandels in bayerischen Wäldern besser zurechtkommt als viele einheimische Baum-Arten.
Nach zwei ereignisreichen Tagen, vielen neuen Erfahrungen und mit reichlich Inspiration von den Mitbewerbern ging es dann am Donnerstag-Nachmittag nach der Festveranstaltung wieder Richtung Ingolstadt. Wir hoffen, auch im kommenden Jahr wieder einige kreative Arbeiten präsentieren zu können.
OStRin Sabine Koulo, StRin Sonja Tollkühn, StR Christoph Trescher