10.07.2024
UZ: Freundeskreis des Gymnasiums organisierte jahrgangsübergreifende Veranstaltung – Schulführungen gehen durch weitgehend unverändertes Gebäude
Mehr als 350 Anmeldungen, Schulführungen mit Unterhaltungswert und eine Atmosphäre voller Wiedersehensfreude: Dem ersten Ehemaligentreffen des Apian-Gymnasiums in Ingolstadt gaben die Beteiligten die besten Noten. Bei der Veranstaltung, die der Freundeskreis des Apians ins Leben gerufen hatte, konnten die längst erwachsenen Gymnasiasten einen Blick zurück in ihre Schulzeit werfen – inklusive Probesitzen im Klassenzimmer.
Dort, wo am Nachmittag vorher noch das Sommerfest der Schule im Süden der Stadt vor allem Lehrkräfte, Schüler und deren Eltern in den Betonflachbau aus den 1970er-Jahren gezogen hatte, versammelten sich ab 9.35 Uhr am Samstagmorgen nach und nach vor allem ehemalige Absolventen der Ochsenschlacht. Aus den Abiturjahrgängen von 1979 als älteste Vertreter bis hin zu den Jüngsten von 2022 kamen um die 350 Teilnehmer, um sich ihre Schule noch einmal von innen anzusehen und andere Ehemalige zu treffen.
Beides hatte der Freundeskreis des Apian-Gymnasiums als Veranstalter auf sein Programm geschrieben. Mit Unterstützung der Schulleitung, vieler Lehrkräfte, Hausmeister Stefan Syma, dem Technikteam der SMV und einiger Absolventen hatte der Verein das Treffen einige Monate vorbereitet, sodass die Durchführung reibungslos lief. Brigitte Krach, Vorsitzende des Freundeskreises, begrüßte neben den Jahrgängen mit den meisten angemeldeten Teilnehmern – 1991 mit 29, 2014 mit 36 und 2017 mit 32 ehemaligen Schülern – Besucher aus Peking und Pennsylvania, die die weiteste Anreise hatten.
Ein großes Plakat, aufgehängt an einem Kartenständer aus den 1980er-Jahren, zeigte am Fuß der Treppe vor dem Haupteingang den Sammelpunkt für die Führungen an, die am schulfreien Samstag dankenswerterweise von einer Reihe von Lehrkräften des Apians geleitet wurden. Eine der ersten Gruppen aus dem riesigen Pulk von Menschen führte Schulleiter Alfred Stockmeier an, der die vielen Gäste zuvor ebenfalls bereits launig begrüßt hatte. Ihm sollten später Entertainer-Qualitäten nachgesagt werden, denn der Pädagoge, selbst ein Apianer aus dem Jahrgang 1981, plauderte kurzweilig aus dem Nähkästchen.
Der erste Weg führte die Gruppe in den Fahrradkeller, der immer noch so roch wie vor 40 Jahren, und von dort ins Apian-Eisenbahnkabinett. 1330 Schüler habe das Apian, 46 Klassen und 125 Lehrer nannte Stockmeier aktuelle Eckdaten. Durch die schweren, roten Brandschutztüren ging es dann das Treppenhaus hinauf, in dem das große Wandgemälde zwischen Erdgeschoss und erstem Stock nach vielen Jahrzehnten noch immer einen Mauerdurchbruch in Menschenform zeigt. Auch die gelben Spinde in den Gängen stehen noch, ebenso wie die weißen Wände mit den schwarzen Linien, die 1974 bis 1978, als das Gebäude erbaut wurde, moderner Stand der Architektur waren.
„Es ist unglaublich“, staunte Bianca Arendt aus Eichstätt. „Es schaut noch alles genauso aus wie 1991.“ In den Klassenzimmern allerdings waren die schwarzen, ergonomisch geformten Holzstühle durch royalblaue Nachfolger ersetzt worden – einer Mischung aus dem Vorgängermodell und einem Gummiball, merkte Stockmeier schmunzelnd an, während die Besucher, hier und auf den grünen Klappstühlen im großen Biologiesaal sitzend, in die Schülerperspektive zurückkehrten.
Da hatte draußen das große Ratschen schon begonnen. Mit Namens- und Jahresschildern ausgestattet, fanden sich Vertreter aus 40 Absolventenjahrgängen zusammen. Sie nutzten, wie einige Lehrkräfte und Renate Pfaller, bis 2001 im Sekretariat und gute Seele der Schule, die Gelegenheit zum Austausch über die Jahrgangsgrenzen hinweg.
Verköstigt wurden die Hungrigen von den Johannitern, die vegane und fleischhaltige Kost auffuhren, mit Getränken versorgte der Freundeskreis. Auf Feedbackbögen schließlich hinterließen mehr als 90 Teilnehmer Anmerkungen zur Veranstaltung. Ein erster Blick darauf zeigte: Solch ein Treffen wünschen sich einige in wenigen Jahren wieder, am liebsten mit mehr Lehrerinnen und Lehrern.
BUZen:
An den angebotenen und am schulfreien Samstag von Lehrkräften des Gymnasiums geleiteten Führungen durch das Gebäude nahmen nahezu alle Ehemaligen teil.
Im großen Biosaal hatten die Ex-Apianer auf grünen Klappstühlen die Gelegenheit, den Informationen von Schulleiter Alfred Stockmeier (stehend) aus Schülerperspektive zu folgen.
Auch Ehemalige des Jahrgangs 1979 nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen und frühere Lehrer zu treffen.
Maja Wagener, Freundeskreis