30.11.2024
Am Apian-Gymnasium hatten die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen die außergewöhnliche Möglichkeit, Zeitgeschichte aus erster Hand zu erleben:
Im Rahmen eines virtuellen Zeitzeugen-Gesprächs erzählte Ruth Melcer, wie sie als neunjähriges Mädchen in das Konzentrationslager Auschwitz kam und dort überlebte, weil ihre Mutter sie geistesgegenwärtig als 12-Jährige und damit als „vollwertige“ Arbeitskraft angab, während ihr jüngerer Bruder aufgrund seines Alters von der Familie getrennt wurde und getötet wurde – ein Verlust, der sie bis heute tief prägt.
Das Zeitzeugen-Gespräch wurde von mehreren tausend Schülerinnen und Schülern deutschlandweit verfolgt – ein Zeichen für das große Interesse daran, aus der Geschichte zu lernen und das Unrecht der Vergangenheit nicht zu vergessen. Auch das Apian-Gymnasium war aktiv beteiligt: Eine Frage aus den Reihen der Schülerschaft wurde sogar im Interview vorgelesen und von Frau Melcer beantwortet.
In dem ihr sichtlich schwerfallenden Video-Interview erzählte Frau Melcer nicht nur von den Schrecken ihrer Kindheit und den Verlusten, die sie erlitten hatte, sondern vermittelte auch ihre eindringliche Botschaft an kommende Generationen: entschieden gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung einzutreten und Verantwortung für eine friedliche, tolerante Zukunft zu übernehmen.
Ihre ehrlichen und tiefgründigen Antworten berührten alle Zuhörer und boten wichtige Impulse für Gespräche über Menschlichkeit, Respekt und das Erinnern!
Vielen Dank Frau Melcer!
Elena Walther, StRin