Über Steine und Brücken – das Erasmus+Projekt

01.06.2025

Erasmus+

„Unser gemeinsames römisches Erbe – la nostra comune eredità romana“ mit unserer italienischen Partnerschule in Cles

Vom 8. bis 15. Mai 2025 fand wie jedes Schuljahr eine Austauschfahrt zu unserer langjährigen italienischen Partnerschule, dem Liceo Bertrand Russell, in Cles (Trentino) statt. 15 Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe, begleitet von Frau Woidich und Frau U. Meier, verbrachten dort eine Woche in Gastfamilien, um sich gemeinsam mit ihren Austauschpartnern auf die Spuren der Römer zu begeben. Das gesamte Projekt konnte durch EU-Fördermittel finanziert werden

Erasmus+
Das Projekt

Im Zentrum der Projektarbeit und Exkursionen stand „unser gemeinsames römische Erbe“, das eine charakteristische kulturgeschichtliche Gemeinsamkeit und Verbindungsbrücke zwischen Bayern – südlich des Limes – und Italien darstellt: Diesseits und jenseits der Alpen haben die Römer ihre Spuren hinterlassen, die beide Regionen bis heute gleichermaßen prägen. Vor diesem Hintergrund einer gemeinsamen Geschichte sollten durch das Austauschprojekt und die interkulturelle Begegnung natürlich auch neue Brücken geschlagen werden, der Blick für das uns in Europa Verbindende geschärft werden.

Exkursion nach Verona und Wochenende in den Gastfamilien

Die Projektarbeit begann bereits ein paar Wochen vor der Reise. Wir nahmen Kontakt zu unseren Partnerinnen und Partnern auf, Steckbriefe wurden ausgetauscht und die erste gemeinsame Exkursion vorbereitet. Nach unserer Ankunft in Cles am Donnerstag Nachmittag ging es am Freitag zeitig mit dem Zug noch ein Stück weiter Richtung Süden, um in Verona wichtige römische Monumente zu besichtigen – neben der berühmten Arena unter anderem auch den Arco dei Gavi, die Ponte Pietra, die Porta Borsari und das Teatro Romano – und auch Hintergrundinformationen zur römischen Geschichte und Literatur zu erhalten: Wer ist eigentlich der Namensgeber des Veroneser Flughafens „Valerio Catullo“? Ist Shakespeares berühmtes Drama „Romeo und Julia“, das bekanntlich in Verona spielt, nur eine moderne Fassung der tragischen Geschichte von Pyramus und Thisbe aus Ovids Metamorphosen?

Besuch des Unterrichts und Projektarbeit

Das Wochenende verbrachten wir bei unseren Gastfamilien und unternahmen verschiedene Ausflüge in die nähere Umgebung von Cles oder auch an den Gardasee. Am Montag, nach einer kurzen Stadt- und Schulhausführung, besuchten wir vormittags mit unseren Partnerinnen und Partnern den regulären Unterricht. Am Nachmittag arbeiteten wir an unserem Projektthema weiter. Zunächst tauschten wir uns in einem Workshop über unsere Erfahrungen zu den kulturellen Unterschieden zwischen Italien und Deutschland aus und gestalteten eine kleine Ausstellung für unsere italienischen Partnerinnen und Partner. Zeitgleich bereiteten diese für uns eine Präsentation zu den – je nach Wasserstand sichtbaren oder überschwemmten – ehemaligen Brücken im riesigen nahegelegenen Stausee, dem Lago di Santa Giustina, vor. Danach, da wir in Verona ja schon etliche Steine gesehen und vor allem auch die berühmte römische „Ponte Pietra“ („Steinerne Brücke“) besichtigt hatten, gingen wir das Thema nun etwas kreativer an: auch wir bauten Brücken. Zunächst eine Steinbrücke aus mitgebrachten Donau-Steinen. Danach, im Sinne einer Team-Challenge, entwarfen wir Brückenkonstruktionen aus Papier. Außerdem setzten wir uns mit der Frage auseinander, was es eigentlich braucht, um – auch im übertragenen Sinne – Brücken zu bauen. Alternativ gestalteten manche auch deutsch-italienische Plakate zur Römerstadt Verona.

Besichtigung der unterirdischen Römerstadt „Tridentium“ (Trient) und Canyon-Wanderung im „Parco Fluviale Novella“

Nach einem langen und arbeitsintensiven Schultag stand am Dienstag wieder eine Exkursion auf dem Programm. Es ging nach Trient/Trento, genauer gesagt, in die einstige Römerstadt „Tridentium“, die ein paar Meter unter dem heutigen Straßenniveau liegt. Wir erhielten eine Führung durch Teile dieser großflächigen unterirdischen Stadt, den „Spazio Archeologico Sotteraneo“ im Stadtviertel Sas und die „Villa Orfeo“, und erfuhren dort sehr anschaulich einiges über die Struktur römischer Städte, die erstaunlich moderne und luxuriöse Ausstattung römischer Wohnhäuser mit Heizung, Toilette und Bädern oder auch typische römische Speisen und Getränke. Am Nachmittag hatten wir reichlich Zeit, um mit unseren Partnern die oberirdische Stadt selbständig zu entdecken.
Am allerletzten Tag blieben wir dann wieder im Nonstal und erkundeten die spektakuläre Natur rund um Cles im Rahmen einer Canyon-Wanderung im Parco Fluviale Novella. Einige Höhenmeter waren dabei zu überwinden, denn das Wasser hat sich im Laufe der Jahrmillionen über hundert Meter tief in den Stein gegraben. Das gemeinsame Pizza-Essen am Abend hatten wir uns also mehr als verdient.
Am Donnerstag traten wir dann wieder die Heimreise an und freuen uns nun auf den Gegenbesuch unserer Partnerinnen und Partner Ende Juni. Arrivederci!

Jasmin K., Johanna R. und Claire K., 10b/c:
„Durch das Erasmus+-Programm haben wir neue Freunde und kulturelle Erfahrungen gesammelt, die wir immer mit einer schönen Zeit in Italien verbinden werden. Solche Brücken zwischen Menschen und Ländern in Europa sind wichtig, um den Zusammenhalt zu stärken. Denn obwohl wir uns durch vieles unterscheiden, haben wir viele Werte und Erfahrungen, die wir jetzt miteinander teilen.“

Luca B. und Rafael S., 10b:
„Wir halten die Zusammenarbeit als große, europäische Gemeinschaft für eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zukunft. Aus diesem Grund war und ist es für uns Schüler sehr bereichernd, die Möglichkeit zu haben, die Kulturen unserer Partner kennenzulernen und internationale Verbindungen zu knüpfen.“

Sophie M.,10d:
„Ich bin sehr dankbar, dass ich den Austausch machen konnte, da ich sehr viel über die italienische Kultur gelernt habe und sehr viele neue Freunde gefunden habe. Außerdem bringt mich das dort erworbene Wissen über die Römer und die Geschichte in dem Fach Latein sehr voran. Am Anfang war es ungewohnt, da ich die Familie so gut wie nicht kannte, aber das hat sich nach ein paar Tagen komplett gelegt.“

Aaron S., 10e:
„Durch den Blick in eine andere Kultur, Schule, aber auch Familie kann sich ein Jugendlicher, der mit Selbstvertrauen usw. Probleme hat, finden und auch herausfinden, was für eine Meinung er vertritt, und dadurch zu einem weltoffenen, souveränen jungen Mann bzw. Frau heranwachsen.“

Markus H., 11b:
„Ich konnte durch den Italienischaustausch die italienische Kultur und Sprache besser kennenlernen, da man dabei richtig in einer Familie dabei ist und den Alltag und Lebensstil miterlebt und so mittendrin ist. Außerdem lernt man auch die italienischen Jugendlichen besser kennen und deren Aktivitäten, was einem die europäische Zugehörigkeit noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zeigt. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Erasmus+-Förderung eine wichtige Investition in die Zukunft der europäischen Union ist und den Zusammenhalt stärkt.“

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