Die Aktivitäten im Schulgarten mit den Schülerinnen und Schülern haben Pause. Die notwendigen Arbeiten werden von den Betreuerinnen übernommen, damit der Garten zur Verfügung steht, wenn im Schulleben wieder Normalität einkehren kann.
Darauf freuen wir uns schon heute!
Bis dahin könnt ihr euch den Rückblick auf das vergangene Schuljahr anschauen - und wenn euch das noch nicht reicht, findet ihr auf der Schulgartenseite viele Infos und auch die Berichte über frühere Schuljahre im Garten.
Zu Beginn des neuen Schuljahres hatten sich ca. 20 neue 5. Klässler für unser Wahlfach angemeldet. Unsere Freitagsgruppe besteht derzeit aus Schülerinnen und Schülern von der 6. bis zur 10. Jahrgangsstufe und ist absolut voll. So gab es sehr kurzfristige Gespräche mit der Schulleitung, einen erfolgreichen Antrag auf Fördermittel aus dem Coronatopf „Brücken bauen“ und es konnte die 2. Schulgartengruppe für ins Leben gerufen werden.
In unserer Gartenhütte hat sich doch so einiges Werkzeug angesammelt und es wurde dringend Zeit, etwas mehr Ordnung zu schaffen. Einige Schüler zeigten dabei ihr handwerkliches Geschick mit Hammer, Nägel und Bohrmaschine.
Das jährliche Kürbisfest fand dieses Jahr gleich zweimal statt, für jede Gruppe ein eigener Tag. Das Wetter spielte mit und wir genossen den herbstlichen Garten mit Feuer, Suppe, Kuchen und Stockbrot in geselliger Runde. Unsere geernteten Kartoffeln wurden zum Teil in der Kürbissuppe verwendet und zum Teil im Feuer gegart und verspeist. Mit einem Rate-Bestimmungs-Spiel lernten wir die verschiedenen Kürbissorten und ihre Verwendung nochmal besser kennen.
Da der Weihnachtsbasar coronabedingt ausfallen musste, wurde dieses Jahr in der Werkstatt fleißig für zu Hause gebastelt und gewerkelt. Hier eine kleine Auswahl unserer Kunstwerke.
Ein Garten ist das ganze Jahr interessant. Im Winter gab es ein Winter-Quiz zu lösen und den eher seltenen Schnee bei uns zu genießen.
Einen verregneten Wintertag verbrachten wir in der Werkstatt und betätigten und künstlerisch beim Bemalen von Steinen für den Garten.
Auf dem Weihnachtsbazar sind unsere Schulgarten-Erzeugnisse immer sehr willkommen. Sie lassen sich prima verschenken und sind keine Ladenhüter. Alles was unsere Schulgartenbienen im Laufe eines Jahres sammeln und produzieren können wir dort verkaufen. Aber leider fiel, wie viele andere schulische Veranstaltungen, auch der Weihnachtsbazar 2021 Corona zum Opfer. Gut, dass wir unseren Honig im Lehrerzimmer verkaufen können. Auch wir selber und unsere Eltern, Großeltern und Freunde sind dankbare Abnehmer. Andere Weihnachtsbazar-Erzeugnisse durften wir Schulgarten-Schüler selber für uns herstellen. Mit Wachs, Propolis und Holz zauberten wir wunderbare Weihnachtsgeschenke für uns und unsere Familien.
Wir gossen Bienenwachs-Kerzen. Diesmal hatten wir zu unserer Freude auch ein knuffiges „Kerzen-Schaf“. Wir rührten wieder kleine Mengen an Propolissalbe zusammen und füllten diese in Gläschen ab. Propolis sammeln die Bienen von den Knospen und der Rinde von Laubbäumen. Sie vermischen es mit Wachs und Pollen und verwenden es als Baumaterial zum Abdichten und zum Schutz gegen Bakterien und Pilze. Für die Salbe benötigten wir noch zum Beispiel Olivenöl, Vaseline, Sheabutter, Honig und Wachs. Wir beklebten auch kleine Holzklötzchen mit Serviettentechnik, die als weihnachtliche Teelichthalter dienen.
Im Januar gingen wir an einem Freitag-Nachmittag ins Ingolstädter Altstadt-Kino um das „Tagebuch einer Biene“ zu sehen. Der Film zeigt wunderbare Einblicke in die abenteuerliche Welt einer Biene von ihrer Geburt bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolks. Aufregend sind die Gefahren, die eine Biene beim Ausfliegen überstehen muss. Zum Beispiel wenn es plötzlich regnet und sie nicht mehr rechtzeitig nach Hause in ihren Bienenstock kommt. Der Film entstand in drei Jahren Dreharbeit unter anderem mit Makro-Objektiven um einen tiefen Einblick in ein Bienenvolk zu erhalten.
Am schönsten für uns war aber, dass es an diesem Kinotag gerade geschneit hatte und der Schnee auch liegen geblieben war. Auf dem Rückweg vom Kino zur Schule gabs am Schlittenberg im Luitpoldpark deshalb noch eine Schneeballschlacht mit den Schulgarten-Schülern, der 5. Klassen, die mit im Kino waren.
Im Frühling schauen wir immer erstmal, ob die Bienen noch leben und den Winter gut überstanden haben. Drei Völker sammelten schon zeitig Pollen, das ist ein gutes Zeichen. Dann legt die Königin Eier und es entwickeln sich wieder neue Bienen, die dann hoffentlich zu einem starken Volk anwachsen.
Einem kleinen Ablegervolk fütterten wir zur Kräftigung etwas Futterteig und bei einem anderen Volk entdeckten wir auf der Bodenschublade viele von einer Maus aufgeknackte Zwetschgenkerne. Dieses Volk lebte leider nicht mehr. Die Maus hatte zu viel Unruhe in das Volk gebracht.
Damit die Bienen wieder eine frische Behausung bekommen schrauben wir neue Rähmchen zusammen und drahten sie. Darin schmelzen wir vorbereitete Wachsplatten ein. Das ist die Grundlage dafür, dass die Bienen leichter neue Zellen für die Brut und für den Honig zu bauen.
Da wir immer schon Übung mit Bohrmaschine und Werkzeug haben und von einem Ingolstädter Zimmerer fertig zugeschnittene Holzbalken für Bänke erhielten, bauten wir auch noch mehrere Bänke für unseren Schulgarten.
Eigentlich ist der Mai der Schwarm- und Honigmonat.
Das Bienenvolk wächst im April und Mai. Die Königin kann bis zu 2000 Eier pro Tag legen.
Unsere Bienen waren im Mai fleißig und haben viele junge Bienen nachgezogen. Aber heuer war der April und Mai ungewöhnlich kalt und regnerisch. Alles was die Sammlerinnen nach Hause brachten, brauchte die frische Brut selbst zum Fressen.
Das bedeutete, dass es für uns Schulgartler heuer keinen Frühjahrshonig gab. Wir konnten nicht Schleudern. Das gab es noch nie! Seit 10 Jahren betreiben wir unsere Schulgarten-Imkerei und dann so was, jetzt warten wir auf den Sommerhonig. Hoffentlich klappt es noch und wir bekommen noch Honig bei unserer Juli-Honigernte.
In einem unserer Hochbeete legten wir Kartoffeln aus.
Anfang Mai erstellten wir einen Bienen-Schaukasten im zwei Rähmchen, die wir unserem stärksten Volk entnommen haben. Die Bienen ziehen sich innerhalb von zwei Wochen eine neue Königin. Hoffentlich geht alles gut und die neue Königin wird von Drohnen begattet und kehrt gesund von ihrem Hochzeitsflug nach Hause zurück. Dann haben wir wieder einen kleines Ablegervolk für das nächste Jahr, weil wir am Ende des Sommers die Rähmchen wieder aus dem Schaukasten nehmen und in eine normale Bienenbeute umziehen. Der Schaukasten steht im Schulgarten und kann dort von allen Schülern besichtigt werden.
Ende Mai hatten die Bienen viel Honig gesammelt und die Honigwaben waren gut gefüllt und verdeckelt. Erst kontrollierten wir den Wassergehalt des Honigs mit einem Refraktometer. Unser Honig hatte 16 % Wasser, das war gut. Problematisch ist, wenn er mehr als 18% Wassergehalt hat, dann kann er nicht gelagert werden und könnte vergären.
Erst müssen die Waben entdeckelt werden dann kommen sie in die Schleuder. Am Auslasshahn fliesst dann der leckere süsse Honig raus, der dann noch über ein Sieb läuft um die Wachsteilchen zu entfernen.
Im Frühjahr gibt es immer viel zu tun im Garten. Laub rechen, vom Sturm abgebrochene Äste einsammeln, Beete pflegen, alte verdorrte Pflanzenreste entfernen, Sträucher zurückschneiden, Wein und Obstbäume schneiden und das Netz und Laub bei den Molchtümpeln entfernen.
Dieses Jahr haben wir sehr viel Müll eingesammelt, darunter sehr viele Schreibutensilien, Pfandflaschen, Kunstwerke und Papierflieger aus den darüberliegenden Klassenzimmern. Die “schönsten“ Fundsachen haben wir in einer Kiste zusammengepackt und den entsprechenden Klassen vor die Türe gestellt. Komisch, seitdem finden wir nur noch ganz selten neue Fundstücke im Garten 😊. Freut uns sehr.
Besonders viel Spaß hatten wir beim Streichen und Bepflanzen unserer neuen Hochbeete. Dort gibt es jetzt Gurken, Erdbeeren, Kartoffel, Karotten und viele leckere Kräuter zum Naschen. Erbsen und Bohnen, die wir im zeitigen Frühjahr ausgesät haben, sind auch zu finden.
Dieses Jahr gings rund um die Bank. Neue Sitzbänke für das Grünen Klassenzimmer gebaut und lasiert, die alte Gartenbank im Weidenpavillon abgeschliffen und neu gestrichen und mit Holzresten und Palleten Sitzgelegenheiten im Heckenpfad gebaut. Da kamen vielseitige Werkzeuge und Materialien zum Einsatz: Schrauber, Akkubohrer, Säge, Metallbürste, Farbe, Pinsel und Pinselreiniger. Kein Problem für unsere talentierten Handwerkerinnen und Handwerker.
Jedes Jahr ab März, wenn mindestens 8 Grad Celsius draußen erreicht sind, ist mit dem zahlreichen Eintreffen unserer Molche in den beiden kleinen Tümpeln zu rechnen. Sie kommen zur Paarung und wir beobachten sie jedes Jahr immer wieder mit der gleichen Begeisterung. Seit ein paar Jahren haben wir die selteneren Bergmolche bei uns und so waren wir wieder sehr erfreut, als wir schwangere Bergmolchweibchen entdecken konnten.
Ein besonderes Gestaltungsprojekt ist uns zusammen mit einigen Schülerinnen und Schülern in diesem Jahr in den Sinn gekommen. Wir befüllen auf dem Durchgangsweg im Garten ein nicht mehr genutztes Bodenbeet mit Beton und gestalten die Fläche mit einem Steinmosaik. Zum Zeitpunkt des Drucks lag erst der Entwurf dafür vor: die Weltkarte!
Diese Termine liegen nach dem Druck des Jahresberichtes. Darüber berichten auf der Homepage über einen Newsletter oder die Schulcloud.
Wir wünschen allen schöne Sommerferien!
Petra Langscheid und Maria Werner, Imkerin