Die Aktivitäten im Schulgarten mit den Schülerinnen und Schülern haben Pause. Die notwendigen Arbeiten werden von den Betreuerinnen übernommen, damit der Garten zur Verfügung steht, wenn im Schulleben wieder Normalität einkehren kann.
Darauf freuen wir uns schon heute!
Bis dahin könnt ihr euch den Rückblick auf das vergangene Schuljahr anschauen - und wenn euch das noch nicht reicht, findet ihr auf der Schulgartenseite viele Infos und auch die Berichte über frühere Schuljahre im Garten.
Dieses Jahr konnten wir noch einmal aus dem Fördertopf „Brücken bauen“ nach Corona zusätzliche Mittel für eine 3. Gruppe im Schulgarten erhalten, worüber sich die neuen 5.Klässler natürlich sehr freuten. Und so war bei insgesamt 45 Gärtnerinnen und Gärtnern so Einiges los im Garten:
Die Älteren aus der Freitagsgruppe haben erfolgreich automatische Bewässerungssysteme für alle vier Hochbeete installiert. Es handelt sich hierbei um eine Tröpfchenbewässerung, die mittels eines Solarmoduls klimaneutral betrieben wird. Bewässert wird zweimal täglich, morgens und abends, die Bewässerungsdauer kann an die klimatischen Verhältnisse manuell angepasst werden.
In diesem Zusammenhang möchten wir uns ganz herzlich beim Freundeskreis bedanken, der zwei von den vier Systemen finanziert hat.
Zu Beginn jedes Schuljahres haben wir immer sehr viel Spaß im Garten mit den Herbstarbeiten. Wir bauen große Laubhaufen zum Springen und bei den Schubkarrenfahrten mit Laub und Ästen versucht jeder auf dem Rückweg einen Platz in der Karre zu ergattern. Wir üben den Umgang mit einem elektrischen Häcksler und verbessern mit dem Häckselgut die Zusammensetzung in unserem Kompost. Wir spannen ein Netz über die beiden Teiche, damit nicht zu viel Laub hineinfallen kann, das zur Verschlammung führen würde. Wir sammeln Herbstfrüchte ein zum Essen oder zum Basteln wie Haselnüsse, Walnüsse und Lärchenzapfen. Und wir setzen Blumenzwiebel für eine bunte Frühlingswiese im nächsten Jahr. Schließlich haben wir uns eine Belohnung verdient: unser Herbstfest!
Lagerfeuer mit Kartoffeln, Kürbissuppe im offenen Kesselüber dem Feuer und Kürbiskuchen mit Honig von unseren Bienen – das ist schon jährliche Tradition geworden im Schulgarten und es wird zusammen mit der Bienengruppe genossen. Mit einem Quiz lernen die Schülerinnen und Schüler die vielfältigen essbaren Kürbisse kennen und von den Zierkürbissen zu unterscheiden.
Wenn es das Wetter zulässt, gehen wir auch im Winter raus in den Garten und beobachten, was sich zum Beispiel im Wildbienenhotel so alles tut. Meist sind schon einige Gäste ins warme und geschützte Überwinterungsquartier eingezogen. Ohne das Laub sehen wir manchmal unser Eichhörnchen auf der Suche nach Nahrung in seinen Verstecken. Wir können beobachten, was Pflanzen im Winter machen: Stauden sind jährlich wiederkehrende Pflanzen, die im Winter ihre Blätter vollständig einziehen und erst im Frühjahr wieder austreiben, einjährige Blumen sterben im Winter ab, immergrüne Pflanzen wie unser Kirschlorbeer ist - wie der Name schon sagt - auch im Winter grün, während Laubgehölze wie unser Birnbaum oder die Hasel ihre Blätter im Winter abwerfen. Im Totholzhaufen überwintert ein Igel und viele nützliche Insekten. Und wenn Schnee und Eis liegt, bauen wir etwas oder suchen besondere Fotomotive. Wenn es uns zu kalt oder zu nass wird, gestalten wir drinnen Kreatives mit Naturmaterialien für die Adventszeit und den Weihnachtsbasar.
Die Weide ist ein sehr beliebtes Gehölz für Basteleien. Wir schneiden uns die biegsamen Austriebe in der gewünschten Länge im Garten ab und flechten Kränze in allen Größen. Anschließend schmücken wir sie mit Tannengrün und festlicher Adventsdekoration.
Sehr beliebt war diesen Winter das Bemalen von Dekosteinen für den Garten. Einige Kunstwerke wurden mit nach Hause genommen, andere schmücken unsere Beete im Schulgarten. Die Nachfrage war so groß, dass wir planen, auch noch große Findlinge für den Garten farblich zu gestalten.
Kalte und verregnete Tage gab es leider auch. Da haben wir uns den Garten ins Klassenzimmer geholt. Die Schülerinnen und Schüler hatten den Auftrag, originelle Gefäße zum Bepflanzen mitzubringen. Mit den pflegeleichten Hauswurzarten und ein paar Frühjahrsblühern bepflanzten wir alte Schuhe, Backformen, kleine Holzkisten, Tassen, Kannen und Kochtöpfe. Einige Exemplare können im Schulgarten auf der Mauer des Grünen Klassenzimmers bewundert werden.
Im Januar wurde in der Schulküche über gesunde Ernährung, Umweltaspekte beim Einkauf und die verschiedenen Gemüsearten, die es zu dieser Jahreszeit regional zu kaufen gibt, lebhaft diskutiert.
Mit einem Quiz sollten die Schülerinnen und Schüler erraten welcher Pflanzenteil von der jeweiligen Gemüseart eigentlich verzehrt wird: Wurzel (Karotte) Stängel (Stangensellerie), Blätter (Spinat), Blüte (Blumenkohl), Frucht (Kürbis) oder Samen (Pfefferkörner).
Es wurden verschiedene wertvolle Inhaltsstoffe für die Gesundheit beim jeweiligen Gemüse und Obst sowie besonders immunstärkenden Gewürzen wie Kurkuma oder Ingwer besprochen.
Das Menü bestand aus einem Hauptgericht: „Immunstärkendes Wintercurry“ und einer Nachspeise: „Blätterteigtaschen mit Apfelfüllung“.
Die gemeinsame Brotzeit ist zum festen Bestandteil unserer Treffen geworden. Wir genießen unseren Apian-Honig, selbstgemachte Marmeladen, vor Ort zubereitete Aufstriche mit frischen Kräutern aus dem Garten, Äpfel von der Apfelspirale oder auch mal Waffeln oder Pfannkuchen auf der Herdplatte im Garten. Im Hochsommer gibt´s zur Abkühlung auch mal ein Eis.
Artenschutz wird bei uns großgeschrieben. Die bedrohten Amphibien und Insekten haben in unserem Garten ein Zuhause gefunden und entwickeln sich jedes Jahr sehr gut. Durch behutsame Pflege des Gewässers erhalten wir diesen Lebensraum und versuchen, ihn stetig zu verbessern, z. B. mit der Entnahme von Algen und überschüssigem Schlamm oder durch Einbringen von Wasserpflanzen, die die Wasserqualität verbessern. Mit großer Spannung und Vorfreude erwarten unsere Schülerinnen und Schüler im Frühjahr das erste Erscheinen der Molche, die sich zahlreich zur Paarung im Gewässer einfinden. Behutsame Entnahme einiger Tiere und deren Beobachtung gehört zu den Highlights im Schulgarten. Seit einigen Jahren hat sich neben dem häufiger vorkommenden Teichmolch auch der seltenere Bergmolch angesiedelt, was uns natürlich sehr erfreut.
Bei den Libellen finden wir im Gewässer sowohl die Larven der Kleinlibellen als auch die der Großlibellen. Sie bleiben einige Jahre im Gewässer und häuten sich mehrmals, bis sie dann die letzte Häutung an einem Pflanzenstängel vollziehen, um als ausgewachsene Libelle davonzufliegen. Diese Häute, sogenannte Exuvien, kann man gelegentlich an Schilf oder anderen Gewässerrandpflanzen entdecken. Die Larven fressen u. a. Mückenlarven und sind uns auch deshalb sehr willkommen.
Unsere Blumenwiese war leider sehr vermoost, so dass wir sie dieses Jahr komplett neu angesät haben, nachdem uns ein Gärtner den Boden mit einer Fräse vorbereitet hatte. Jetzt hoffen wir auf eine schöne Blütenpracht im Sommer als Futterpflanzen für unsere Schmetterlinge, Wild- und Honigbienen und andere nützliche Insekten.
Gemeinsam mit dem Vivarium kümmern wir uns um den Anbau und die Pflege von Futterpflanzen für die Tiere, z. B. eine dornlose und immergrüne Brombeere, deren Blätter ganzjährig verfüttert werden können.
Dieses Jahr haben wir uns für den Anbau von Erdbeeren, Minigurken, Kürbissen, Kapuzinerkresse und verschiedene Kräuter wie Salbei, Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Rosmarin, Lavendel und vieles mehr entschieden, die unsere Schulgarten-Brotzeit bereichern sollen.
Dieses Jahr konnte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern die Anlage eines Kiesbeets erlernen. Dazu wurde der Boden gefräst und eingeebnet und entkrautet. Anschließend wurde ein Unkrautvlies in der gewünschten Form des Beetes ausgeschnitten, verlegt und mit kleinen Kieselsteinen belegt. Das Vlies verhindert das Durchwachsen von Gräsern und Wildkräutern, so dass das Kiesbeet für lange Zeit erhalten bleibt. Ziel war es, auch auf der hinteren Seite der Feuchtbiotope einen Zugang und einen Platz für eine kleine Bank als Beobachtungsplatz für das Treiben im und am Wasser aufzustellen.
Wir freuen uns sehr, dass das Grüne Klassenzimmer vom Kollegium reichlich genutzt wird. Am meisten freuen sich natürlich die Schülerinnen und Schüler, wenn sie an heißen Tagen Unterricht in der grünen Oase haben können. In Zusammenarbeit mit der Fachschaft Biologie beteiligt sich der Schulgarten mit Mitmach-Stationen zum Thema Artenvielfalt und Biodiversität.
Auch dieses Jahr hatten wir Glück mit dem Wetter und die Schulgarten-Lounge mit gemütlichen Sitzplätzen im Grünen als Ruhezone abseits vom großen Trubel fand wieder großen Anklang.
Petra Langscheid und Maria Werner, Imkerin