Lebendes Fossil im Vivarium: Der Kleine Igeltanrek

Das Vivarium ist um eine Attraktion reicher, noch dazu um eine sehr putzige: Seit diesem Wochenende lebt ein ca. zwei Jahre altes und zahmes Männchen des Kleinen Igeltanreks (Echinops telfairi) in einem unserer Terrarien. Diese Tiergruppe existierte bereits vor etwa 40 bis 50 Millionen Jahren, der Kleine Igeltanrek stellt somit ein "lebendes Fossil" dar, also ein Lebewesen, das schon sehr lange und mit nahezu unverändertem Bauplan existiert. Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit und dem daraus abgeleiteten Namen sind diese Tiere aber nicht näher mit den Igeln verwandt. Ganz im Gegenteil: Wurden die Igeltanreks lange Zeit - genau wie die echten Igel - zur Säugetierordnung der Insektenfresser gezählt, so weiß man seit kurzer Zeit, dass sie eine ganz eigenen Entwicklungslinie bilden und zählt sie nun zur eigens geschaffenen Ordnung der Tenrekartigen.

Der aufmerksame Blick täuscht: Tanreks sind fast blind, riechen und hören aber sehr gut.

Ihre Stacheln sehen gefährlich aus, stechen aber nicht wirklich.

Die Tenreks findet man heute noch mit mehreren Arten vertreten in Afrika und auf Madagaskar, die meisten mittlerweile vom Aussterben bedroht. Lediglich der Kleine Igeltanrek hat sich als Kulturfolger des Menschen sehr erfolgreich angepasst. Sie fressen überwiegend Insekten, Würmer sowie geringe Mengen Obst. Das Stachelkleid des Kleinen Igeltanreks ist nicht wirklich spitz, es erinnert eher an einen "unrasierten Dreitagebart".

Fütterungszeit für "Tanni": Eine leckere Mehlkäferpuppe mundgerecht von Herrn Mäge gereicht.

Wir hoffen demnächst noch ein Weibchen für "Tanni" zu finden. Weitere Tiere können leider nicht vergesellschaftet werden, da Tanrekmännchen eine sehr effektive Stinkdrüse besitzen, die sie gegen ihre Geschlechtsgenossen einsetzen.


Markus Zeller, StR; Joachim Mäge, StD


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