Schüleraustausch mit Gex (Frankreich)

Am 22. März machten wir, 24 Schüler und Schülerinnen der siebten Klassen und unsere Begleitlehrerinnen Frau Naujoks und Frau Gorgulla, uns auf, um zu unseren Austauschschülern nach Gex im französischen Jura zu fahren. Um 17:00 Uhr kamen wir an und gingen mit unseren corres und deren Familien zu ihnen nach Hause.

23. März: Montag

Nach dem Empfang im Collège Le Turet durch die Schulleitung durften wir die ersten Schulstunden besuchen.

Collège Le Turet

Als das Mittagessen in der Schule beendet war, schauten wir uns unsere 9500 Einwohner Austauschstadt einmal genauer an. Wir besuchten noch eine Schulstunde und gingen dann in unsere Austauschfamilien.

Stadtführung - Visite de la ville de Gex
Stadtführung - Visite de la ville de Gex

24. März: Dienstag

Zuerst ging es mit dem Bus in das Jura-Gebirge nach Les Moussières zu einer fromagerie, wo wir uns ansahen, wie Käse, zum Beispiel der Bleu de Gex, hergestellt wird. Wir konnten uns, nach einer Verkostung, auch Käse kaufen.

Excursion dans le Jura - La fromagerie Les Moussières

Direkt neben der Käsefabrik ging es weiter mit einer Schneeschuhwanderung. Wir wanderten zu einer Hütte, um nach einer Stärkung mit dem Bus wieder zurück nach Gex zu fahren.

Excursion dans le Jura - randonnée en raquettes

25. März: Mittwoch

Wir machten einen Ausflug ins Forestland, einem Hochseilgarten, wo alle gerne länger geblieben wären. Doch um 12:15 Uhr waren wir wieder an der Schule, um mit unseren Korrespondenten ihren freien Nachmittag zu genießen.

Ausflug in den Kletterwald - L'accrobranche à Forestland

26. März: Donnerstag

Heute fuhren wir gemeinsam mit unseren französischen Austauschschülern nach Annecy.

Die Schluchten des Fier - Les Gorges du Fier

Zuerst schauten wir uns die Gorges du Fier an, eine Schlucht, in die das Wasser über Jahrtausende hinweg bizarre Formen in den Stein geschnitten hatte.

Das Gefängnis von Annecy - La prison

Danach besuchten wir Annecy und durften nach unserem Picknick ein wenig shoppen. Anschließend machten wir uns mit unseren corres einen schönen Abend.

27. März: Freitag

Erst hatten wir drei Stunden Unterricht, dann ging es nach dem Mittagessen in der Schulkantine in die Schweiz nach Genf.

Genf

Wir sahen den Sitz der UNO und auch den Ort, wo die Genfer Konventionen abgeschlossen wurden. Und 20:00 Uhr, nach unserer Rückkehr, gab es eine große Feier mit allen Familien und Herrn Nourrisse, der die Austauschfahrten zwischen Ingolstadt und Gex initiiert hat (Bitte lesen Sie dazu auch das untenstehende Interview!). Erst um Mitternacht waren wir wieder zu Hause.

Unser deutsch-französischer Abend - Notre soirée franco-allemande

28./29. März: Samstag und Sonntag

Diese zwei Tage waren auch für uns frei und wir planten selbst Unternehmungen mit unseren Gastfamilien.

30. März: Montag

Mit unseren Austauschpartnern unternahmen wir heute unsere größte Tour, nach Lyon.

Lyon

Wir schauten uns viele Sehenswürdigkeiten an, wie zum Beispiel die bekannte Basilika Notre Dame de Fourvière oder den größten Platz Europas, den Place Bellecour. Auch hatten wir noch Zeit zum Shoppen oder Ausruhen und kamen erst um 18:30 Uhr in Gex an.

31. März: Dienstag

Wir Deutschen fuhren nach Montreux. Dort erwartete uns ein volles Programm. Wir besichtigten das Château de Chillon.

Ausflug nach Montreux (Schweiz) - Château de Chillon

Nach einem Picknick besuchten wie ein Ernährungsmuseum, in dem wir unter Anleitung auch ein Schokoladenei mit Verzierung herstellten. Am Abend mussten diejenigen, die es noch nicht erledigt hatten, ihre Taschen packen und alle feierten ihren letzten Tag mit den Familien.

Gruppenfoto

1. April: Mittwoch

Heute fuhren wir wieder zurück nach Ingolstadt, wo uns unsere Eltern begrüßten und uns am nächsten Tag auch schon wieder der Schulalltag eingeholt hat. Der Austausch war ein sehr schönes Erlebnis und viele würden wieder daran teilnehmen. Schon jetzt freuen wir uns auf das Wiedersehen mit unseren corres, die uns im Juli besuchen werden!

Til de Graeve und Ferdinand von Hagen, 7e
(Fotos: Philipp Kapfhammer, Öznur Sarioglu, Fabian Kick, Andreas Finkenzeller)

Interview zur Geschichte des Austauschs

Als wir am Freitagabend auf der Party für die Corres und ihre Familien waren, war dort auch Monsieur Marc Nourrisse, der Organisator der ersten Austauschfahrten zwischen Ingolstadt und Gex. Monsieur Nourrisse war Deutschlehrer am Collège Le Turet. Wir haben ihm über den ersten Austausch ein paar Fragen gestellt:

„Wie sind Sie auf die Idee eines Austausches gekommen?“
„Ich musste damals, das war 1966, für sechs Monate nach Ingolstadt für eine Auslandslehre. Ich kam damals an das Katharinen-Gymnasium. Damit meine Schülerinnen und Schüler in Gex die deutsche Sprache nicht nur aus Büchern lernten, haben ich mit den Ingolstädter Schülerinnen eine Tonbandkassette besprochen, mit Fragen der Schülerinnen an die französischen Schüler in Gex und Erzählungen über ihr Leben in Ingolstadt. Das Gleiche haben die Franzosen gemacht. So haben sie das erste Mal korrespondiert. Nach sechs Monaten hatten dann 17 Schülerinnen aus Ingolstadt eine Austauschpartnerin in Gex. Die ersten zwei Jahre waren es nur Mädchen, die an dem Austausch teilnahmen, danach aber auch Jungen. Das Interesse war sehr groß.“

„Haben viele der damals geknüpften Freundschaften bis heute gehalten?“
„Ja natürlich! Ich selbst korrespondiere bis heute noch mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern, aber auch mit deren Austauschpartnern. Viele meiner Schülerinnen und Schüler sind heute schon 50 Jahre alt, aber fahren zum Beispiel immer noch gemeinsam mit ihren Corres in den Urlaub. Das freut mich sehr.“

„Wie oft waren Sie bei einem Austausch dabei?“
„Ich organisierte und leitete den Austausch 15 Jahre lang.“

„Wie ist man damals nach Ingolstadt gekommen?“
„Mit dem Zug. Das war für Lehrer und Schüler praktischer.“

„Wie lange waren Sie Lehrer?“
„Ich war 32 Jahre lang Lehrer. Das war von 1955 bis 1987.“

„Noch eine letzte Frage: Sind Sie über den Erfolg ihrer Idee zufrieden bzw. glücklich?“
„Ja, sehr! Mein Enkel ist dieses Mal ja auch mit dabei, aber er weigert sich, mit mir Deutsch zu lernen!“

Marc Nourrisse hat sich während des Gesprächs gegenüber uns sehr freundlich und auskunftsfreudig gezeigt. Man hat ihm die Freude und Begeisterung über den Erfolg seiner Idee richtig angesehen. Wir hoffen, dass die von uns geknüpften Kontakte und Freundschaften noch lange halten werden und sagen ein großes Dankeschön an Monsieur Nourrisse und Catherine Regad, der diesjährigen Organisatorin des Austauschs in Gex, die diese tolle Erfahrung für uns möglich gemacht haben.

Eva Heintze, 7d

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