"Kinderhilfe Afghanistan" am Apian-Gymnasium

Am Freitag, 09. Oktober 2010, referierte Frau Erös von „Kinderhilfe Afghanistan“ am Apian-Gymnasium und gab den Schülerinnen und Schülern interkulturelle Informationen aus erster Hand:

„Bildung statt Fundamentalismus“, das steht als Motto an jeder Schule, die von der „Kinderhilfe Afghanistan“ im südlichen Grenzland zu Pakistan gebaut wurde. Und die Schulgemeinschaft des Apian-Gymnasiums ist stolz, die Arbeit dieser „wohl effektivsten Hilfsorganisation in Afghanistan“ (Zitat der Süddeutschen Zeitung) seit vielen Jahren durch Spenden mitzutragen.
Darüber hinaus erhalten aber die Schülerinnen und Schüler der K 12 in dem aktuellen Vortrag von Frau Erös auch Informationen aus erster Hand über aktuelle und langfristig geplante Projekte sowie über das Land selbst.
Die Arbeit der Familie Erös hilft den Einwohnern von Afghanistan in diesem seit 30 Jahren durch Krieg geschundenen Land konkret und sehr wirksam, und das ist das Ergebnis eines einzigartigen Familienprojekts, in dem Vater, Mutter und erwachsene Kinder engagiert zusammenarbeiten.
Seit dem 11. September 2001 errichteten sie über zwei Dutzend moderner Friedensschulen als Kontrapunkte zu den primitiven Koranschulen der islamistischen Taliban. Diese Schulen stehen selbstverständlich auch Mädchen offen und bieten neben der obligatorischen Bibliothek auch eine technische Ausstattung auf hohem Stand. So wird Unterricht an modernen Computern angeboten, die Strom aus Solarzellen beziehen.

In dem packenden Referat erhielten die Schülerinnen und Schüler der K 12 neben einer Einführung in die geographische, politische und religiöse Situation des Landes auch zentrale Einblicke in das, was man heute „interkulturelle Kompetenz“ nennt. Diese besitzen die Mitglieder der Familie Erös offensichtlich in hohem Maße, beziehen sie doch bei der Planung und Durchführung aller Projekte die Menschen vor Ort mit ein. So bauen die Männer, bezahlt als Bauarbeiter von der „Kinderhilfe Afghanistan“, die Schulen ihrer Kinder selbst. Das schafft Arbeitsplätze, aber auch Identifikation.

Alles begann vor zwanzig Jahren mit der riskanten und aufopferungsvollen Arbeit des Arztes Reinhard Erös während des sowjetisch-afghanischen Krieges. Dr. Erös behandelte damals Tausende von Menschen, die unter den Folgen von Minenexplosionen und sonstigen Verletzungen litten. Aus dieser Zeit stammen die Kontakte, damals entstand das Vertrauen der Menschen in Afghanistan zur Arbeit der Familie Erös.

Deutlich zeigt Frau Erös den Schülerinnen und Schülern auf, wie der Krieg über Generationen das Land und die Menschen belastet und wie wichtig es ist, dass positive Aktionen und Projekte Hoffnung stiften. Durchaus kritisch betrachtet sie dabei den gegenwärtigen „Krieg“, den der Westen dort gegen die Taliban führt. Deutlich vertritt sie hier die Linie der „Kinderhilfe“, die sich auch auf der politischen Ebene immer mehr Respekt verschafft: Zivile Aufbauprojekte anstelle einer einseitigen Betonung militärischer Operationen.

Weitere Informationen unter www.kinderhilfe-afghanistan.de

Andreas Betz, StD

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