
Auch heuer nahm ein Französisch-Leistungskurs des Apian-Gymnasiums am französischen Literaturwettbewerb „Prix des lycéens“ teil. Die Kollegiaten hatten einen von vier neu erschienenen französischen Jugendromanen zum Sieger zu küren.
Dem ging natürlich eine Phase der Lektüre, Interpretation und Diskussion innerhalb des Kurses voraus. Da die Zeit relativ knapp war, wurde Vieles in Gruppenarbeit geleistet, was Spaß machte und half, über manche sprachlichen Hürden hinweg zu kommen. Sicherlich empfanden es alle Teilnehmer als willkommene und höchst interessante Abwechslung, eigentlich für ihre französischen Altersgenossen geschriebene Romane zu lesen. Dazu kamen noch die Erfolgserlebnisse, wenn die Lektüre nach den ersten eventuell anstrengenden Seiten plötzlich recht mühelos und flott vonstatten ging und die Geschichten richtig spannend wurden.
Dem vorgeschriebenen Verlauf des Wettbewerbs entsprechend, wurde Ende Januar die klasseninterne Wahl durchgeführt. Gleich beim ersten Durchgang siegte der Roman „Mon amour Kalachnikov“ von Sylvie Deshors, ein vielschichtiger Kriminalroman, in dem auch das Thema erste Liebe und sozialkritische Elemente nicht zu kurz kommen. Den 2. Platz belegte „Orages“ von Sonia Ristic, die Geschichte einer unsteten Jugend im vom Krieg gezeichneten Belgrad.


Die beiden Ehrengäste, Guillaume de Kerdrel, Stellvertreter des französischen Generalkonsuls in München, und Robert Gruber vom bayerischen Kultusministerium gingen mittags bei ihren kurzen Ansprachen einerseits auf den Gewinn, den das Erlernen des Französischen bringt, andererseits auf die Freuden des Lesens ein. Sie lobten ausdrücklich das Engagement der Teilnehmer.
Gewonnen hat bei der bayerischen Landesjury der Roman von Sonia Ristic, „Orages“, der vor allem wegen seiner sprachlichen Gestaltung, der Identifikationsmöglichkeiten mit der Heldin Tamara und ihren großen Problemen, sowie des ungewöhnlichen Rahmens gefiel.
Dieser Roman wird Anfang März auf der Leipziger Buchausstellung als bayerischer Vorschlag für die Bundesausscheidung des „Prix des lycéens“ präsentiert, wo sich das Auswahlverfahren mit 16 Juroren wiederholen wird. Auch wenn es für die wirklich engagierte Vertreterin des Apian-Gymnasiums nicht für die Fahrt nach Leipzig gereicht hat, so war dieser Tag doch auf jeden Fall ein lohnendes Erlebnis. Und möglicherweise können aufgrund dieses Projektes auch Karolas 15 Mitschüler im Leistungskurs Französisch der Meinung beipflichten: „Vive la littérature française!“
H. Dorfner-Huber, OStRin