Schülerinnen und Schüler der K12 besuchten vor den Osterferien das Medizinhistorische Museum in Ingolstadt.
Nicht nur die Lebensgeschichte von Kosmas und Damian, die als Ärzte im 3. Jahrhundert kostenlos und aufopfernd Kranke betreuten und heilten, faszinierte die Schülerinnen und Schüler des GK Katholische Religionslehre, sondern ganz besonders auch die Atmosphäre im Deutschen Medizinhistorischen Museum. „Heilige und Heilkunst“ ist eine Ausstellung, mit der die ehrwürdige „Alte Anatomie“ der ehemaligen Universität wieder einmal viele Besucher und auch die überregionale Presse nach Ingolstadt lockte.
Im Zentrum der Ausstellung aber steht das Bild „Jesus als Apotheker und Arzt“ (Christus medicus) aus der ehemaligen Apotheke des Klosters Gnadenthal in Ingolstadt (1689). Dieses berühmte und künstlerisch immer wieder gestaltete Motiv schließt an die biblische Botschaft an, dass Jesus als der „Heiland“ (lat. Salvator) körperliche und seelische Gebrechen bei den Menschen heilt, die ihre Hoffnung auf den lebendigen Gott setzen. Nähe und Unterschiede zum antiken Kult des griechischen Gottes Asklepius werden deutlich, und auch der „Äskulapstab“ als Wahrzeichen der Ärzte verweist auf diese Zusammenhänge.
Besonders fasziniert waren die Schülerinnen und Schüler von der Tatsache, dass dieser Jesus auf dem Gemälde nicht nur in Krügen Wasser, Wein und Milch als Grundnahrungsmittel anbietet. Darüber hinaus bietet er in Salbendöschen für ein gelingendes Leben auch Tugenden wie Geduld, Beständigkeit und Vergebung an.
Die christlichen Tugenden „Glaube, Liebe, Hoffnung“ verweisen zusätzlich auf die Gabe „ewiges Leben“, die der himmlische Arzt für die Gläubigen bereit hält.
So wird in der Ausstellung das höchst aktuelle Thema einer „ganzheitlichen Medizin“ angesprochen, das auch heute noch kompensatorisch auf Bereiche verweist, die in der Schulmedizin eher vernachlässigt werden.
Jeder Schüler konnte sich intensiver mit dem einen oder der anderen Heiligen, die teilweise auch regional bedeutsam sind (Hl. Walburga aus Eichstätt), beschäftigen, indem er sich historische Hintergründe und Legenden auf Kalenderblättern mit nach Hause nahm.
Insgesamt, nach Schüleraussagen, eine gelungene Exkursion als „Unterricht im Museum“, wozu neben den faszinierenden Ausstellungsstücken sicher auch die fächerübergreifenden Thematik beitrug.
Andreas Betz, StD