Studienfahrt - London 2011

"Please" mind the gap between the train and the platform! Stand clear with the doors please!” Freundlich waren sie ja, die Briten - höflich, zuvorkommend, hilfsbereit… Wir hatten schon am zweiten Tag verstanden was zu tun ist, wenn der eben gehörte Spruch über Lautsprecher fast schon stechend schrill in der ganzen Metro zu hören war. Abstand halten, was nicht immer leicht war im Alltags-Feierabend-U-Bahn-Gedränge! So wie auch die letzten Jahre durften auch dieses Jahr wieder rund 40 Apianer - diesmal begleitet von Frau Spindler, Frau Ruhland, Herrn Eichinger und Herrn Schmidt - die Stadt der Städte Europas unsicher machen. Nach Wochen der Aufregung und Vorfreude hieß es dann am Sonntag, den 18.9.11 gegen 20 Uhr endlich "… bitte bleiben sie so lange auf ihren Plätzen sitzen bis die Anschnallzeichen erloschen sind". Und nur um das drittwichtigste Zitat der Studienfahrt auch noch gleich zu erwähnen: "Zimmerkontrolle ist um 12, dann ist Schluss mit Licht!" ;)

Ankunft um 21.30 Uhr Londonzeit mit gefühlten 1000 anderen Menschen, die sich alle durch die winzigen Gänge der Passkontrolle drängten. Warten war angesagt, aber wir ahnten schon, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde. Nachdem doch tatsächlich allen der Eintritt ins Land des Mittags-Tees gewährt wurde und erste Verwirrungen mit Uhrzeit und Handynetz überstanden waren, bahnten wir uns dann unseren Weg zum Bus. Koffer eingeladen und los ging es mit unserer ersten unfreiwilligen Sight-Seeing-Tour durch zahlreiche Londoner Vororte.

70 Minuten Fahrt vorbei an Fastfoodketten, zwielichtigen Pubs und grell leuchtenden Werbetafeln brachten uns unserem Ziel dem Hostel "The Generator" näher und schließlich sogar bis vor die Haustür. Noch im Eingangsbereich des von außen wirklich verschlafen wirkenden Hostels wurden die Zimmer verteilt und Mitbewohner mehr oder weniger freiwillig zusammengewürfelt.

Am nächsten Morgen kamen wir dann endlich in den Genuss eines ausgiebigen britischen Frühstücks: Müsli mit Milch und Toast, wahlweise mit oder ohne Marmelade, aber dafür so viel wir essen konnten. Gut gestärkt ging es dann Montagmorgen endlich auf unsere erste Tagestour. Das Prinzip, das hier verfolgt wurde, war so simpel wie gut: Vor der Studienfahrt waren Gruppen gebildet worden, die wiederum einzelne Stadtteile zugeordnet bekommen hatten. Jedes Gruppenmitglied bekam dann eine Sehenswürdigkeit zugeteilt, über die es sich im Voraus informieren sollte, um dann vor versammelter Gruppe einen kleinen Vortrag zu Eckdaten und Entstehungsgeschichte halten zu können. Dadurch hatten wir für jeden Teil Londons unsere eigenen Stadtführer dabei!

Tag eins waren wir um und auf der Tower Bridge, wo sich die erste wirklich gute Gelegenheit für Erinnerungsbilder ergab. Danach legten wir einen Stopp in der "Tate Modern" ein, eine Galerie, in der Kunstwerke, Fotographien, Bilder und Figuren jeglicher Art und aus vielen Epochen zu finden waren. Nachdem die einen mehr an der Kunst, die anderen mehr an den wirklich bemerkenswert lustigen Dingen im Souvenirshop interessiert waren, fanden wir uns dann nach einer guten Stunde wieder vor dem Eingang ein, um weiter in Richtung "St. Paul’s Cathedral" marschieren zu können.

Anfangs nur von ihrer Größe beeindruckt, wurden wir dann später von mehr als 1000 Stufen (bis ganz nach oben) in die Knie gezwungen. Als wir das kurze Fitnessprogramm dann überstanden hatten, waren wir in der so genannten "Whispering Gallery". Diese, der Name lässt es vermuten, hat etwas mit Geflüster zu tun. Der Clou hierbei war, dass der Spruch "Ja sprech’ ich mit der Wand?" wirklich Wahrheitsgehalt hatte. Durch die Rundung der Kuppel und die Architektur war es nun möglich seinem/er 50 Meter weiter sitzenden Freund/in alles Mögliche zuzuflüstern, mit dem verwirrenden Ergebnis, dass dieser das Gesagte dann auch einwandfrei hören konnte. Wie man uns später erklärte, hängt das mit dem Schallwurf der Wand zusammen und einem ganz bestimmten Winkel, in dem der Schall auf die Wand trifft und dann wieder zurückgeworfen wird - aber das nur am Rande.

Tags drauf ging es dann in den Stadtteil Soho, wo wir neben Covent Garden, dem Leicester Square und dem beeindruckenden Piccadilly Circus auch Chinatown einen Besuch abstatteten. Das Erste, was hier vielen von uns auffiel, waren die vielen Lampions und Laternen an Hausdächern und Fassaden. Die vorherrschende Farbe: rot, was dem ganzen Gebiet ein wirklich witziges Äußeres verpasste. Hier verbrachten dann auch viele von uns die Mittagspause und eins haben wir gelernt: Niemals, also wirklich NIEMALS im günstigsten "All-you-can-eat-Restaurant essen". ;)

Am Abend stand ein Musical-Besuch auf dem Programm. Um es möglichst vielen recht zu machen, hatten Frau Spindler und Herr Schmidt dann entschieden, dass sich doch am besten jeder selbst ein Musical heraussucht und das dann eigenständig am Abend besucht. So rockten die einen sich durch sämtliche Queen-Songs, während andere dem "König der Löwen" ihren Abend schenkten. Für jeden war etwas dabei!

Mittwoch - nebenbei der erste Tag, an dem wir nicht 18°C und Sonne hatten, sondern 15°C und bis mittags leichten Regen - stand ein Besuch bei unserer guten Bekannten Elisabeth der Zweiten, besser bekannt als "Die Queen" an. Hier ist auch das oben zu sehende Gruppenfoto entstanden. Nach "Shaking Hands" und "Morning Tea" ging es dann weiter zum Camden Markt. Anfangs skeptisch wollten wir dann letzten Endes gar nicht mehr weg! Ob es der leckere Mexikaner gegenüber war oder die kleinen Gassen, verwinkelte Läden und Geschäfte mit sooo vielen Sachen, die man mit Sicherheit nicht braucht, sich aber gerne im Vorbeigehen anschaut. Dieser Markt war ein wirkliches Highlight! Vom "echten" Fußballtrikot für 20 Pfund bis hin zur Schnäppchen-Breitling-Uhr für 15 Pfund (natürlich alles Originale! ;)) war für jeden etwas dabei.

Nach unseren Tagesausflügen hatten wir natürlich immer noch genügend Zeit ganz alleine durch die für uns riesige Stadt zu laufen: Vom Kinobesuch für umgerechnet 16 € pro Karte oder dem Last-minute-Schuhkauf von Schuhen in Farben, die man sich bei uns nicht mal erträumt. Ob es die Tatsache ist, dass McDonald’s auch dort drüben nicht anders schmeckt als hier oder die Erkenntnis, dass A&F nicht nur auf Schüler eine anziehende Wirkung hat, Herr Eichinger! ;) Wie gesagt, alles war möglich und wir haben jede Minute genossen, in der wir einfach mal völlig planlos durch die großen Straßen laufen durften.

Als es dann Donnerstagmorgen zur letzten Tour durch den Stadtteil Westminster ging, hatten wir noch nicht realisiert, dass diese Reise schon bald ein Ende haben sollte. Darüber konnte auch der Besuch der Westminster Abbey bzw. der Downing Street nicht hinweghelfen. Wachwechsel hin oder her, langsam aber sicher wurde uns dann doch klar, dass wir am nächsten Tag bereits um 3 Uhr morgens im Bus in Richtung Flughafen unterwegs sein würden. So war auch der letzte Abend zur freien Verfügung und ein Großteil der Gruppe ist dann zum Abschluss mit Frau Spindler und Herrn Schmidt, denen ich hiermit im Namen der ganzen Gruppe noch einmal ganz herzlich für die Mühe und die Nerven danken möchte, zum Essen in ein japanisches Restaurant gegangen. Dort haben wir die Reise dann noch einmal Revue passieren und alles rund ausklingen lassen.

Wie schon angekündigt ging es 3 Uhr morgens mit Koffern voller Schmutzwäsche, neuen modischen Errungenschaften, Mitbringseln und ganz vielen Erinnerungen zurück in die Heimat.

Abschließend können wir somit nur sagen: Wir hoffen, dass auch für künftige Studienfahrten das Ziel London angeboten wird. Wir sind uns sicher sind, dass - sollte noch ein Sitzplatz im Flugzeug frei sein - mit großer Wahrscheinlichkeit gerne eine/er aus der diesjährigen Gruppe den Platz für sich beanspruchen würde!
In diesem Sinne, "Don’t mind the step to enrol for the London tour next year!”


Stellvertretend für die Londoner Weltenbummler
Tim Brandt 12Q1

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