"Wer neue Wege gehen will, muss alte Pfade verlassen"

Unter diesem selbst gewählten Motto stand die Amtseinführung von Herrn StD Karl-Heinz Haak. Das Zitat von Manfred Grau kontrastiert zwei Pole: zum einen die "alten Pfade", den Blick zurück, der geprägt ist von Gewohnheiten, Traditionen, Erfahrungen und Erlebnissen, und zum anderen "neue Wege", den Blick nach vorn, der, wie Herr StD Stockmeier in seiner Begrüßung zum Ausdruck bringt, gefüllt ist mit Anspannung, Erwartungen und Neugier.

Ein herzliches Willkommen wird nicht nur vom stellvertretenden Direktor ausgesprochen, auch der Chor lädt den neuen Direktor zum Ankommen mit dem Lied "Welcome Home" ein. Die lebendige, abwechslungsreiche und gelungene musikalische Gestaltung des Programmes umrahmt die feierliche Veranstaltung, die mit der Rede eines Vertreters der Stadt beginnt.

Die im Zitat angesprochenen Gegensätze greift auch Herr Oberbürgermeister Dr. Lehmann auf. So spricht er einerseits den Wunsch aus, die Dialogbereitschaft offenzuhalten und sich auch in Zukunft für eine gute Zusammenarbeit einzusetzen. Angesicht der geplanten Bauvorhaben im Schulzentrum Südwest ist ihm dies sehr wichtig.

Anderseits betont er die große Aufgabe, die sich damit für den neuen Direktor des Apian - Gymnasiums stellt. In dem Bild, der Schule ein Gesicht geben und ihren Geist nachspüren, veranschaulicht er dies. So sei es Aufgabe sowohl das innere Gesicht der Schule als auch das äußere zu prägen. Während der Schulleiter vor allem das innere Gesicht forme, sei es Aufgabe der Stadt, sich um das äußere zu kümmern. Das beides auch zusammenwirkt, verdeutlicht der Oberbürgermeister in einem Zitat von Winston Churchill "Zuerst formt der Mensch das Gebäude, dann formt das Gebäude den Menschen."

Im Anschluss daran beleuchtet die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern - West Frau Dr. Karin E. Oechslein alte Pfade und neue Wege, die Herr Haak beschritten hat. In einem kurzen Rückblick skizziert sie den Werdegang des neuen Studiendirektors. So hat dieser einen Großteil seiner Ausbildung in Würzburg vollzogen. Nach dem Besuch des Röntgen - Gymnasiums studierte er Sport und Geographie an der Universität. Anschließend absolvierte er sein Referendariat in Franken. Nach Ingolstadt führte Herrn Haak seine erste Festanstellung, die er am Christoph-Scheiner-Gymnasium antrat. Neben schulischem Engagement ist auch sein Einsatz in der Jugendförderung im Bereich des Tischtennis hervorzuheben.

Besonders interessant ist zudem seine einjährige Tätigkeit bei Audi. Während diese Daten und Fakten ohne Weiteres zu recherchieren wären, sind vor allem die Einblicke in eine erste Charakterisierung spannend, die Frau Dr. Oechslein mithilfe alter Beurteilungen gewährt. So berichtet sie, dass Herr Haak als jemand gilt, der "nicht in eingefahrenen Gleisen" bewegen will und "auch in schwierigen Situationen Gelassenheit" zu bewahren weiß. Auch Anekdoten von einem Lehrer mit besonders "sauberer Schrift", dem gute Beziehungen zu den Schülern immer wichtig waren, lassen ein erstes Bild des neuen Direktors bei den Zuhörern entstehen.

Darüber hinaus beleuchtet die Ministerialbeauftragte auch die neuen Wege. Das veränderte Image eines Direktors bildet dabei den Mittelpunkt und die Ministerialbeauftragte gibt Einblicke, in das, was auf einen neuen Schulleiter zukommt und was von ihm erwartet wird. So ist er keine graue Eminenz hinter verschlossenen Türen mehr, sondern ein Ansprechpartner, der in Zusammenarbeit mit einem großen Team die Schule managt. Offenheit, Gesprächsbereitschaft, Führungsqualitäten, Übernahme von Verantwortung und das Treffen von klaren Entscheidungen sind nach Frau Dr. Oechslein wesentliche Charaktereigenschaften eines Chefs, die zu einer erfolgreichen Arbeit führen.

Im Anschluss kommen Vertreter der Lehrerschaft, der Eltern und der Schüler zu Wort. Zuerst begrüßt auch Herrn StR Thomas Behr im Namen des Personalrates den neuen Chef. Dabei betont Herr StR Behr, dass die alten Pfade nicht nur verlassen werden sollten, sondern bewährte erhalten werden müssen. Beispielsweise das Engagement von Lehrern oder die gelungene Zusammenarbeit innerhalb der Schulgemeinschaft sind Aspekte, auf denen man aufbauen könne. So müssten Veränderungen "mit Augenmaß" vorgenommen werden. Abschließend wird dem Wunsch Ausdruck verliehen, eine gute Zusammenarbeit zu führen.

Danach ergreift Frau Krach vom Elternbeirat das Wort. Nach einem kurzen Rückblick, in dem sie die Neugier und das Gefühl der Ungewissheit des Elternbeirats angesichts dieses großen Umbruchs schildert, zieht sie eine erste Bilanz. Erfreut berichtet Frau Krach von der Teilnahme des neuen Direktors an der Veranstaltung "Pause mit Pep". Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, Gottes Segen und ein offenes Ohr zu haben, sind Wünsche, die Frau Krach Herrn Haak mit auf dem Weg gibt. Zudem wird ihm nun als echter Apianer ein T-Shirt der Schule überreicht, um die Schule nicht nur "am, sondern auch im Herzen zu tragen".

Ein positives Fazit zieht auch die Schülersprecherin Laura Dauderer. Sie stellt fest, dass Herr StD Haak bereits jetzt sich "als würdiger Nachfolger" auszeichnet, der mit Engagement, Fürsorge und großzügigen Entgegentreten die Interessen der Schüler wahrnimmt. Ein "cooler Lehrer" eben.

Abschließend spricht Herr StD Haak. Ausgehend von seinem Motto von Manfred Grau beleuchtet er Stationen, die ihn geprägt haben. Dabei ist das Jahr in der Wirtschaft besonders hervorzuheben. Ideen und Anregungen für eine Veränderung des Schullebens wurden hier geboren.

Allerdings könne vor einer direkten Übertragung nicht die Rede sein. So stellt Herr Haak zwar das Thema Qualitätssicherung als eines seiner wichtigen Ziele dar, aber eine wirtschaftliche Herangehensweise könne hier nicht angewandt werden. An dem Vergleich zwischen Anbieter und Kunde sowie Lehrer und Schüler wird dies verdeutlicht. So nutze ein Anbieter Wissenslücken seiner Kunden durchaus aus, während es Ziel des Lehrers sei, diese zu schließen. Ein Widerspruch des Kunden werde von Anbieter als Misserfolg gewertet, aber gerade im Unterricht ist selbstständiges Denken erwünscht. Schlussendlich möchte sich der Anbieter unentbehrlich machen, jedoch ist es Aufgabe des Lehrers, entbehrlich zu werden.

Zum Schluss zieht Herr StD Haak sein Fazit: "Ich fühle mich am richtigen Platz!"



Alexandra Koppetsch, StRin

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