Schülerzeitung des Apian-Gymnasiums beim FC 04

Christoph Knasmüllner (19) und Collin Quaner (20) im Exklusivinterview: „Auch wir schrieben Spickzettel“

Ingolstadt – Im Interview mit der „Schülerzeitung“ des Apian-Gymnasiums sprechen die beiden Neuzugänge des FC Ingolstadt 04 über ihre fußballerische Laufbahn und ihr Privatleben. Zudem erinnern sie sich an ihr Schulleben zurück.

Diesmal nicht aktiv auf dem Platz, sondern geduscht auf dem Rang

Sie mischen die Truppe des FC Ingolstadt 04 auf: Die jungen Wilden. An ihrer Spitze: Christoph „Knasi“ Knasmüllner und Collin Quaner. Doch trotz ihres jungen Alters haben beide bereits Erfahrungen sammeln dürfen. Knasmüllner spielte schon für den FC Bayern München und Inter Mailand, wobei Quaner für die DSC Arminia Bielefeld stürmte. Im Interview verraten die neuen „Schanzer“ nun, dass auch sie nicht immer Musterschüler gewesen sind…

Collin und Christoph, welche Ziele habt ihr euch für die neue Saison 11/12 gesteckt?

Collin Quaner: Es ist unser Ziel, am Ende der Saison einen Platz im Mittelfeld der Tabelle zu belegen. Dafür sind aber viele Siege nötig. Klar ist aber auch, dass es dabei die eine oder andere Niederlage geben wird.

Christoph Knasmüllner: Ich sehe keine Problem für die Saison, schließlich haben wir eine gute und kompakte Mannschaft, mit der wir viel herausholen können, wenn wir hart arbeiten. Deshalb hoffe ich, dass wir am Ende auf keinem Abstiegsplatz stehen werden.

Für dich Collin ist die 2. Liga nichts Neues, schließlich hast du bereits in Bielefeld gespielt und bist nach deren Abstieg in der vergangenen Spielzeit nach Ingolstadt gewechselt. Doch wie ist es für dich Christoph?

Knasmüllner: Für mich ist die 2. Liga eine Herausforderung, schließlich habe ich noch nie so hoch gespielt. Deshalb ist es auch hart, sich in die erste Mannschaft rein zu kämpfen, aber ich bin froh, hier zu sein.

Wie ist euer Eindruck vom FC Ingolstadt 04?

Quaner: Der Verein, d.h. sowohl die Mannschaft als auch das Team hinter dem Team, agiert wie eine große Familie. Darum habe ich mich sofort super aufgenommen gefühlt.
Knasmüllner: Ich kann Collin da nur voll und ganz zustimmen.

Inwiefern ist es beim FC Ingolstadt anders als wie bei Inter Mailand, Bayern München oder Bielefeld?

Knasmüllner: Die 2. Liga ist ein ganz anders Niveau, als die Primavera in Italien. Bei Inter habe ich nur in der Jugendmannschaft gespielt und hier bin ich im erwachsenen Profikader. Unter diesen Umständen macht es mir mehr Spaß und ich sehe es als Herausforderung an, mich mit Älteren zu messen.

Quaner: In Ingolstadt wird professioneller gearbeitet und auch die Stimmung intern ist viel besser, als in Bielefeld. Darum fühle ich mich viel wohler, als in meinem letzten Verein und bin froh nun hier zu sein.

Wie steht ihr zu euren neuen Fans, sind es die Lautesten und Besten, die ihr je hattet?

Quaner: Ich habe noch nicht so viele Fans als Spieler erleben dürfen. Darum kann ich sie nur mit den Anhängern aus Bielefeld vergleichen, die in etwa genauso laut waren. Aber natürlich freue mich über jeden Fan, der ins Stadion kommt und speziell über die, die uns auch auswärts unterstützen.

Knasmüllern: Ich denke, dass es teilweise noch lautere Fans gibt, aber im Gegensatz zu Italien ist die Stimmung im Stadion klasse.

Eure Meinung zum Audi Sportpark?

Knasmüllner: Der Audi Sportpark und auch das umliegende Trainingsgelände ist hervorragend.

Quaner: Ich finde, dass wir hier mit dem Stadion und den Trainingsplätzen optimalste Voraussetzungen haben und bin voll zufrieden.

Und wie sieht’s mit den neuen Journalisten aus?

Knasmüllner: Wenn man wechselt, wollen die am Anfang immer alles wissen: Wie es beim vorherigen Verein war und wie es beim jetzigen ist. Aber ich habe damit keine Probleme und bin in der Hinsicht ganz offen.

Quaner: Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Wie würdet ihr euer Verhältnis zu Trainer Benno Möhlmann beschreiben?

Knasmüllner: Mein Verhältnis zum Trainer ist sehr gut. Er hat mich super aufgenommen und erkundigt sich immer wieder bei mir, wie es mir geht und wie ich mich eingelebt habe. Außerdem ist er ein sehr sympathischer und direkter Mensch. Sprich, er sagt sofort, wenn ihm etwas nicht gefällt.

Quaner: Ich habe ja schon gesagt, dass ich mich hier sehr wohl fühle und indirekt ist dafür auch das Verhältnis zum Trainer verantwortlich.

Du hast dein erstes Tor beim Heimdebüt gegen Dynamo Dresden bereits geschossen, Christoph. Aber wann ist es bei dir endlich soweit, Collin?

Quaner: (lacht) Coole Frage. Das kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen. Aber ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lang hin sein wird.

Am 26. Oktober geht es im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München. Es wird ein einzigartiges Flutlichtspiel werden. Seid ihr fit für so eine Spitzenmannschaft?

Quaner: (schmunzelt) Im Moment sind wir schon fit, aber bis dahin ist noch etwas Zeit. Diese müssen wir nutzen, um uns auf die Aufgaben in der Liga zu konzentrieren, da diese viel wichtiger sind. Dennoch wird die Partie gegen die Bayern etwas besonders sein, speziell für uns junge Spieler.

Knasmüllner: Wir werden dieses Spiel mit voller Konzentration angehen und uns darauf freuen. Vor allem für mich wird es ein besonderer Abend werden. Schließlich habe ich noch vor knapp einem Jahr mit den Profis des FC Bayern mit trainiert. Bis dahin hoffe ich natürlich, dass ich Stammspieler bin und dann auf dem Platz stehen werde.

Seid ihr noch motivierter als sonst?

Quaner: Eigentlich schon, ja. Aber trotzdem sollte man in jedes Spiel gleich motiviert reingehen.

Habt ihr mit dem FC Bayern München euren Wunschgegner für die zweite Runde des DFB-Pokals bekommen oder war es eher eine Schreckensbotschaft?

Quaner: Als Wunschgegner würde ich Bayern jetzt nicht bezeichnen. Ich habe mir für meinen Teil aber auch keine spezielle Mannschaft gewünscht, sondern die Auslosung live im TV verfolgt. Umso überraschter war ich dann, als Bayern als unser Kontrahent feststand. Aber was soll man machen?

Knasmüllner: Bei mir war es auch so, wie bei Collin.

Aber grundlegend wäre euch eine Mannschaft aus der 2. oder 3. Bundesliga schon lieber gewesen?

Knasmüllner: Natürlich wäre es besser gewesen, wenn die Auslosung ein anderes Ergebnis für uns parat gehabt hätte. Aber es ist so passiert, wie es passiert ist. Wir werden zu 100% da sein und alles geben und danach werden wir sehen, wer mit drei Punkten aus dem Spiel geht.

FCI-Mittelfeldspieler Christoph „Knasi“ Knasmüllner (19) und FCI-Stürmer Collin Quaner (20)
FCI-Mittelfeldspieler Christoph „Knasi“ Knasmüllner (19) und FCI-Stürmer Collin Quaner (20)


Also seid ihr optimistisch und denkt nicht, dass ihr sowieso verlieren werdet?

Quaner: Nee, wenn wir mit so einer Einstellung antreten, könnten wir genauso gut zu Hause bleiben. Man muss deshalb immer daran denken, dass im Fußball schon sehr viel Verblüffendes passiert ist.

Knasmüllner: Nein, auf gar keinen Fall.

Bei Bayern München handelt es sich nicht um irgendeinen Klub, es ist dein Ex-Klub, Christoph. Hast du denn noch Kontakte zu ehemaligen Mitspielern?

Knasmüllner: Ich hab schon noch Kontakte zu meinen ehemaligen Kollegen und wenn ich ab und an nach München fahre, treffen wir uns und unternehmen auch etwas zusammen. Allerdings handelt es sich bei ihnen um Bayernspieler der zweiten Mannschaft und der U19.

Überhaupt kein bekannter Name aus dem jetzigen Profikader, zu dem du noch Kontakte pflegst? Auch nicht David Alaba, der ebenfalls wie du aus Österreich kommt?

Knasmüllner: Früher hatten wir sehr oft Kontakt zu einander. Mittlerweile nicht mehr ganz so viel, aber vor und mit dem Spiel gegen Bayern wird das bestimmt wieder.

Wer war denn zu deiner Zeit in München dein bester Freund in der Mannschaft?

Knasmüllner: Beste Kumpels gab es viele. (überlegt) Am meisten unternommen habe ich mit Max Dombrowka (FC Bayern Amateure d. Red.). David Alaba war eher weniger mit dabei.

Jetzt wieder zurück zum FC Ingolstadt 04. Mit wem versteht ihr euch innerhalb der Truppe am besten?

Knasmüllner: Ich habe noch nicht so viel mit der Mannschaft gemacht. Ich werde mich noch etwas einfügen müssen und dann wird das schon werden.

Quaner: Am meisten unternommen habe ich bis jetzt mit Caiuby und José-Alex Ikeng (Spieler des FC Ingolstadt 04 d. Red.). Die zwei haben mir Ingolstadt gezeigt und mit ihnen war ich auch schon öfter nach dem Training etwas Essen.

Bei McDonalds?

Quaner: (lacht) Nee, das eher weniger.

Knasmüllner: (lacht)

Wie ist es für euch, wenn ihr immer wieder Autogramme schreiben müsst? Geht es euch irgendwann auf die Nerven?

Knasmüllner: Für mich ist das kein Problem. Ich freue mich, wenn ein kleiner Junge zu mir kommt und ein Autogramm möchte. Dann gebe ich es ihm sehr gerne.

Quaner: Für mich ist es auch kein Problem, allerdings hält sich das Autogrammeschreiben bei uns noch in Grenzen. Schließlich sind wir keine Weltstars, die tagtäglich von Paparazzo verfolgt werden. Ich sehe es vielmehr als Kompliment und als Wertschätzung für meine Leistung an, wenn jemand von mir ein Autogramm haben möchte.

Wenn ihr auf dem Spielfeld steht und die Fans eure Namen schreien, habt ihr dann Gänsehaut?

Knasmüllner: Es ist schon ein super Gefühl, wenn mehrere tausend Leute deinen Namen schreien und logisch freut man sich darüber. Aber Gänsehaut habe ich eher weniger.

Quaner: Nervös ist man immer ein bisschen, wenn man einläuft. Das gehört meiner Meinung nach aber auch dazu. Richtig Gänsehaut bekommt man aber sicherlich erst, wenn man höher spielt, in der Champions League z.B. und man etwas erreicht hat und die Fans anschließend deinen Namen schreien.

Nehmt ihr es wahr, wenn ihr euch warm macht oder auf dem Spielfeld steht und die Zuschauer irgendetwas rein rufen?

Knasmüllner: Ich für meinen Teil nehme nichts wahr.

Quaner: Ich kriege nicht so viel mit, was die Fans machen, da ich mich auf das Spiel konzentriere und dabei in meiner ganz eigenen Welt bin.

Schaut ihr auf die Videowall, wenn ein Gong ertönt und dabei bekannt gibt, dass in einem anderen Stadion ein Tor gefallen ist?

Knasmüllner: Wenn man auf der Ersatzbank sitzt, dann schon. Ich mache es zumindest.

Quaner: Ja, ok. Auf der Ersatzbank hat man schon die Zeit, einen Blick auf die Tafel zu riskieren und das neu Eingeblendete zu lesen. Ansonsten, also wenn man selbst aktiv ist, nicht.

Österreich hat für die EM-Qualifikation nur noch eine Minimalchance, Deutschland hingegen ist bereits für die EM in Polen und der Ukraine qualifiziert. Wie schätzt ihr die Chance für die Löwelf beim kommenden Turnier ein?

Quaner: Mittlerweile ist Deutschland mit Brasilien und Spanien eine der stärksten Nationen und in der Weltrangliste ganz weit vorne. Jede andere Mannschaft wird es zukünftig schwer haben, Deutschland zu schlagen.

Knasmüllner: Ich denke auch, dass es schwer für die anderen Länder werden wird, die Deutschen zu schlagen.

Euer Wechsel in die Schanz blieb natürlich nicht ohne weitere Folgen. Ihr musstet Altes zurücklassen und einen Neustart wagen. Da unser Thema, wie bereits genannt, „Die Neuen – wir haben sie LIVE“ lautet, kommen wir nun auf das Neue in eurem privaten Umfeld zu sprechen.
Wie habt ihr euch in der neuen Stadt Ingolstadt eingelebt? Fühlt ihr euch wohl?


Knasmüllner: Bis jetzt habe ich mich sehr gut eingelebt, speziell in meiner Wohnung. Diese befindet sich in der Innenstadt und ist unteranderem ein Grund, warum ich mich so wohl fühle. Außerdem nicht unwichtig für mich ist, dass Ingolstadt nahe an München gelegen ist.

Quaner: Für mich gilt dasselbe. Am Anfang habe ich noch in einem Hotel gewohnt und wurde bereits da super aufgenommen. Zwar ist Ingolstadt keine Großstadt, dafür aber umso überschaulicher und schöner. Die Leute sind außerdem sehr sympathisch und offen, was einem die Eingewöhnung und das Wohlfühlen durchaus erleichtert.

Habt ihr bereits irgendwelche Partylocations oder die Shoppingmöglichkeiten (Westpark, Innenstadt, Ingolstadt Village) genutzt?

Quaner: (lacht) Nee, das eher weniger. Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nicht so viel von Ingolstadt gesehen. Zwar war ich schon das eine oder andere Mal in der Stadt, um einen Kaffee zu trinken oder etwas zu essen, aber Shoppen war ich hier noch nie.

Knasmüllner: Ab und an habe ich schon in der Innenstadt flaniert, (schmunzelt) aber in Discos war ich hier noch nicht.

Werdet ihr denn auf der Straße von Leuten erkannt und dann auch angesprochen?

Quaner: Nö, hält sich in Grenzen.

Knasmüllner: Nein, gar nicht eigentlich.

Quaner: (lacht)

Zu eueren eigenen vier Wänden: Lebt ihr in einer Wohnung oder in einem Haus?

Knasmüllner: Meine Wohnung befindet sich in der Innenstadt. Vor meinem Einzug war ich für kurze Zeit in einem Hotel untergebracht.

Quaner: Meine Wohnung ist von der Lage her perfekt: Sie befindet sich in der Nähe vom Trainingsgelände. Desweiteren blieb mir die Möbelsuche erspart, da ich meine neue Bleibe bereits möbliert vorgefunden habe.

Habt ihr bereits einen Lieblingsplatz in Ingolstadt?

Quaner: Nee, bis jetzt noch nicht.

Knasmüllner: Nein, leider noch nicht.

Hat sich mit eurem Wechsel sonst noch etwas Neues ergeben? Familiär z.B. ?

Knasmüllner: Also ich bin mit meiner Freundin hier. (lacht) Sie ist immer zu Hause und hat erst neulich einen Job bekommen.

Quaner: (lacht) Ich habe keine Freundin, sondern bin alleine hier. Familiär hat sich nicht viel verändert, da meine Eltern und Verwandten in Düsseldorf leben.

Knasmüllner: Meine Familie kommt aus Wien. Das wollte ich noch ergänzen.

Habt ihr neben euren Mannschaftskollegen schon Anschluss in Ingolstadt gefunden?

Quaner: (überlegt) Es geht. Ein paar Mal sind wir in München gewesen und wie es halt sonst so ist: Man lernt die Freunde der Mitspieler kennen.

Knasmüllner: Nein, eigentlich nicht.

Eine neue Stadt bringt manchmal auch eine neue „Sprache“ mit sich. Christoph, du als Österreicher dürftest kein Verständnisproblem mit dem Bayerischen gehabt haben. Aber wie sieht es bei dir mit dem neuen Dialekt aus, Collin?

Quaner: Richtige Schwierigkeiten hatte ich bis jetzt noch nicht. Mag vielleicht daran liegen, dass der Dialekt in Ingolstadt nicht ganz so extrem ausgebildet ist, wie in anderen Städten. Oder aber, dass die Leute eigentlich schon einen Dialekt haben, diesen aber, wenn sie mit mir sprechen unterbinden, weil ich nicht von hier bin.

Knasmüllner: Klar ist bei manchen ein Dialekt da, dieser ist aber für mich völlig unproblematisch und leicht zu verstehen.

Jedes Jahr am Ende des Augusts und am Anfang des Septembers, findet in Oberstimm der legendäre Barthelmarkt in Oberstimm statt. Ward ihr dieses Jahr auch schon unter den Besuchern?

Quaner: Ich habe ihn dieses Jahr leider verpasst, weil ich zu der Zeit bei meiner Familie in Düsseldorf zu Besuch war.

Knasmüllner: Ich war zu der Zeit noch nicht im Verein.

Wenn ihr euch mit drei Worten beschreiben müsstet, welche würdet ihr wählen?

Quaner: Bei mir würde ich sagen: Sympathisch, lustig und offen

Knasmüllner: Bei mir wäre es: Offen, (überlegt) lustig und sympathisch.

Quaner: (lacht)

Mit wem würdet ihr gerne einmal einen Tag verbringen?

Knasmüllner: Frau oder Mann? (lacht)

Quaner: (lacht)

Ihr habt freie Auswahl.

Quaner: Da habe ich jetzt speziell keinen im Sinn. Vielleicht wäre es einmal interessant einen Tag mit einem Star zu verbringen, den man nur aus dem Fernsehen kennt.

Knasmüllner: Ich habe dabei keinen Speziellen im Kopf.

Christoph, du hast vor nicht allzu langer Zeit in einem Interview gesagt, dass dein Vater dein größter Förderer war. Inwiefern war das so?

Knasmüllner: Er war immer für mich da und hat mit mir von klein auf Fußball gespielt. Bei meinem Wechsel von Austria Wien zu Bayern München war er auch nicht unbeteiligt. Das war einer meiner größten Sprünge, denn ich wollte immer schon im Ausland spielen. Für seine Unterstützung bin ich ihm sehr dankbar.

Außerdem hast du einmal gesagt, dass du nicht wüsstest, was du mit einem Gehalt, wie es Franck Ribery bei den Bayern verdient, anfangen würdest. Wie sieht es jetzt damit aus?

Knasmüllner: (lacht) Das war vielleicht früher der Fall, aber mittlerweile wüsste man schon, was man mit so viel Geld anfangen würde.

Beschreibt bitte euren Weg vom Kind bis hin zum Profi.

Quaner: Wenn man im jungen Alter, sprich als kleines Kind, anfängt Fußball zu spielen, ist natürlich der Spaßfaktor ausschlaggebend. Etwas später merkt man dann, ob das eigene Potential für den Profifußball reicht oder die eigenen Fähigkeiten nicht gut genug sind. In unserem derzeitigen Kader ist das auf alle Fälle so oder so ähnlich gewesen. Dann ist es natürlich wichtig, dass man das Ziel, Profi zu werden, nur mit harter Arbeit erreichen kann. Letztlich nimmt das Schicksal dann seinen Lauf.

Knasmüllner: Ja, stimmt eigentlich. Bei vielen Spielern sieht man das nötige Potential bereits von klein auf. Auch ich habe sehr früh mit dem Kicken angefangen. Im Laufe der Zeit sieht man dann, welche Qualität sich durchsetzt und welche nicht.

Wie war es schließlich für euch zu hören, dass ihr besser seid als andere Gleichaltrige?

Quaner: Dass man so etwas zu hören bekommt und sich anschließend Gedanken darüber macht, so ist es nicht. Es kommt niemand zu einem her und sagt: „Du bist besser, als ein anderer.“ Vielmehr muss man sich anstrengen und gibt das, was man kann.

Knasmüllern: Ich will jetzt nicht alles nochmal sagen, da ich eh alles so, wie Collin es gesagt hat, sehe.

Was hättet ihr beruflich gemacht, wenn es nicht zum Profifußballer gereicht hätte?

Knasmüllern: (sofort) Keine Ahnung. Ich wüsste es nicht.

Quaner: Ich wüsste es auch nicht direkt, da ich mir darüber eigentlich noch nie richtig Gedanken gemacht habe. Aber ein Studium hätte ich sicherlich nicht begonnen, eher hätte mich ein Beruf auf künstlerischer Ebene interessiert.

Und was würdet ihr machen, wenn eine Verletzung das vorzeitige Karriereaus für euch bedeuten würde?

Knasmüllner: Klar kann immer etwas passieren. Dennoch darf man an so etwas nicht denken.

Quaner: Natürlich habe ich es im Hinterkopf und mich dementsprechend abgesichert. Bis jetzt bin ich aber Gott sei Dank vom argen Verletzungspech verschont geblieben. Doch genau in meinem Alter wird man sehen, wohin einen die Zukunft im Fußball verschlägt d.h. notfalls muss man noch einem Nebenjob nachgehen.

Zwar seid ihr noch sehr jung, aber trotzdem die Frage an euch: Was wollt ihr nach eurer Fußballkarriere einmal beruflich machen?

Knasmüllner: Mein Wunsch ist es, dass ich nach meinem Karriereende nicht mehr arbeiten gehen muss und für mich ausgesorgt habe. Das ist ja schließlich das Ziel, auf das jeder Profisportler hinarbeitet.

Quaner: Wenn meine Karriere wirklich gut gelaufen ist, habe ich nicht vor noch zu studieren. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, weiter im Sportbereich tätig zu sein. In welcher Hinsicht dies der Fall sein könnte, kann ich jetzt aber noch nicht sagen.

Was sollte man unbedingt im Leben einmal gemacht haben?

Quaner: (überlegt) Das ist eine gute Frage. Prinzipiell glaube ich aber, dass jeder dabei seine eigenen Vorlieben hat. Was mir vor Augen schwebt, wäre etwas Extremes, Bungee-Jumping z. B.

Knasmüllner: Ich habe dabei eigentlich nichts im Kopf.

Seid ihr Leseratten?

Knasmüllner: (schmunzelt) Ich habe mit meinen 19 Jahren bis jetzt nur zwei Bücher gelesen.

Quaner: (lacht) Ich muss zugeben, dass ich bis jetzt auch nur das gelesen habe, was ich für die Schule lesen musste.

Knasmüllner: Außer Zeitschriften oder ähnliches.

Ihr lest Zeitungen? Auch nach einem verloren gegangenen Spiel?

Knasmüllner: Ja, schon.

Quaner: Ich ebenfalls.

Wollt ihr irgendwann einmal eine richtige Familie gründen? Ehefrau und Kinder inklusive?

Knasmüllner: Natürlich will ich später einmal Kinder haben. Es ist immer etwas Schönes, mit kleinen Kindern zu spielen und sie großzuziehen. Außerdem möchte ich später einmal in einem Haus wohnen und rundum glücklich sein.

Quaner: Ich bin natürlich jetzt in einem Alter, in dem ich mir darüber wenig Gedanken mache und lieber mein Leben lebe. Das bedeutet, dass der Fußball oberste Priorität hat und es erst später mein Ziel sein wird, eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen.

Habt ihr ein Lebensmotto? Und wenn ja: Welches?

Quaner: (überlegt) Dazu kann ich leider nichts sagen, da ich kein spezielles Lebensmotto habe.

Knasmüllner: (sofort) Meins lautet: Herz, Wille, Einstellung.

Quaner: (lacht) Wo hast du das her?

Ich habe jetzt drei Vorschläge, was über euch einmal in einer Zeitung stehen könnte und ihr dürft anschließend die für euch beste Überschrift wählen.

  1. Knasmüllner und Quaner schaffen es: Den Spielern des FC Ingolstadt 04 gelingt der Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga.
  2. Das Team um Knasmüllner und Quaner stößt den FC Bayern München vom Thron und beerbt den FC-Hollywood als neuen Deutschen Meister.
  3. Knasmüller/Quaner wird der Nachfolger Leitl’s und somit neuer Kapitän des FC Ingolstadt 04.


Quaner: Mein Favorit wäre die Nummer 1. Weil wir derzeit in der 2. Liga spielen, der Verein sich gut macht, sich stetig weiterentwickelt und es in der nahen Zukunft das Ziel sein sollte, den Aufstieg zu schaffen.

Knasmüllner: Ich hoffe auch in ein paar Jahren in der ersten Liga zu spielen, darum also Variante 1. Es könnte aber auch Nummer 2 sein, denn Bayern zu schlagen wäre eine coole Sache.

Seid ihr Musterprofis? Sprich Nichtraucher?

Knasmüllner: Ich bin Nichtraucher. Aber probiert hat es mit Sicherheit jeder einmal.

Quaner: (schmunzelt) Rauchen tun wir nicht. Ob wir Musterprofis sind, ist schwer zu beurteilen. Wir tun unser bestes und wollen so professionell sein, wie nur möglich d.h. auf und neben dem Platz. Da gehört vieles dazu und ist schon so eine Art Lebenseinstellung.

Nicht zuletzt aufgrund eures jungen Alters (19 und 20 d. Red.) und der darum noch nicht allzu lang zurückliegenden Schulzeit, habe ich euch für ein Interview ausgewählt. Darum das letzte Themenfeld: Schule
Welche Erinnerungen verbindet ihr mit dem Wort „Schule“?

Knasmüllner: Schule. Bum. (grinst) Das letzte Mal in der Schule, war ich vor circa drei Jahren. Für mich war die Schule insofern schön, weil ich dort Spaß mit meinen Freunden hatte.

Quaner: Wenn ich an das Wort „Schule“ denke, fallen mir zu allererst meine Freunde ein, die ich zu der Zeit hatte und mit denen ich auch heute noch in Kontakt stehe. Also weniger der Unterricht, dafür umso mehr der Spaß und die Pausen.

Gebt es zu: Irgendetwas Schlimmes/Peinliches ist euch während eurer Schulzeit sicherlich widerfahren?

Quaner: Wenn ich ehrlich bin, fällt mir dazu jetzt nichts ein.

Knasmüllner: (schmunzelt) Ich kann zugeben, dass ich nicht sonderlich gut in der Schule war.

Also keine Verweise oder Zeugnisvermerke?

Quaner: Bei mir hieß es nicht „Verweis“ sondern „Tadel“. Klar, ist das schon einmal vorgekommen. Allerdings war das eher in den unteren Klassen und nicht mehr in der Oberstufe der Fall.

Seid ihr eher „Streber“ oder „Faulenzer“ gewesen?

Knasmüllner: Ich war ein Faulenzer und habe mir immer „Schummler“ (bei uns „Spicker“ d. Red.) geschrieben. Ein Streber war ich auf keinen Fall.

Quaner: Ich war auch alles andere als ein Streber.

Was waren eure Lieblingsfächer?

Knasmüllner: Turnen und Religion. Zweites nicht zuletzt deshalb, weil man entweder einen Film angeschaut hat oder schlafen konnte. (grinst)

Quaner: (lacht) Abgesehen vom Sport vielleicht noch Englisch. Der Grund dafür ist der, dass ich Zweisprachig aufgewachsen bin und ich deshalb nie Probleme mit der Sprache hatte und sie mir sehr leicht gefallen ist.

Welches Fach bzw. welche Fächer sind euch besonders schwer gefallen?

Quaner: Das waren definitiv Mathe und Physik.

Knasmüllner: Mir sind Allgemeine Elektrotechnik und Mathe gar nicht gelegen.

Welchen Schulabschluss habt ihr beide?

Quaner: Ich habe Fachabitur. Eigentlich habe ich das Abi angestrebt, bin dann aber bei den Prüfungen und auch bei den Nachprüfungen kläglich gescheitert. Danach hatte ich dann ich Wahl, das letzte Schuljahr nochmal zu wiederholen und es dann nochmals zu versuchen oder abzugehen. Ich habe mich dann für das zweite entschieden.

Knasmüllner: Ich war zehn Jahre in der Schule und habe diese dann abgebrochen, weil ich mich auf das Fußballspielen konzentrieren wollte.

Wisst ihr noch zufällig euren Abschlussschnitt?

Knasmüllner: Ich weiß ihn nicht mehr.

Quaner: (überlegt) Ich bin mir nicht zu 100% sicher, aber ich glaube er lag bei 2,8.

Was war in jungen Jahren/Teenageralter eurer Traumberuf?

Knasmüllner: Wenn es nicht zum Profi gereicht hätte, wäre ich Bürokaufmann geworden.

Quaner: Bei mir war es der Beruf des Schauspielers.

Knasmüllner: (lacht)

Welche Gegenstände hattet ihr bei eurer Einschulung in der Schultüte?

Knasmüllner: Naschsachen und Spielzeug.

Quaner: Genau, typisches für das Alter eben.

Ihr kennt es bestimmt auch: Stress und gelegentliche Prüfungsangst. Habt ihr Tipps dagegen?

Knasmüllner: Eigentlich kenne ich solchen Stress nicht, weil ich zugeben muss: wenn ich mal nicht vorbereitet war, habe ich eben trotzdem versucht das Beste daraus zu machen, oder eben auch mal zum Nebenmann aufs Blatt geguckt. Daraus resultieren dann auch meine mitteldurchschnittlichen Noten.

Quaner: Stress geschoben habe ich gar nicht, sondern einfach so viel gelernt wie ich konnte. Am Schluss musste ich dann entweder auf mich vertrauen und abwarten, für welche Note es gereicht hat. Um ehrlich zu sein, ab und zu war auch der Spicker Mittel zum Zweck.

Seid ihr gläubig und ward es zur Schulzeit auch?

Quaner: Ich bin zwar Evangele, aber kein Kirchengänger und auch nicht besonders gläubig. Schon während meiner Schulzeit wollte ich nie in die Gottesdienste gehen, musste es aber tun.

Knasmüllner: Ich bin Katholik und schon gläubig. Damals habe ich auch ab und an die Gottesdienste besucht.

Wie ist es, wenn man neben der Schule so oft Training hat? Vernachlässigt man die Schule, die Familie und auch die Freunde?

Quaner: Selbstverständlich hat man weniger Zeit für andere Dinge, wenn man so oft trainiert. Allerdings muss man sich die freie Zeit, die einem dann neben seinen schulischen Verpflichtungen und dem Training noch zur Verfügung stehen, gut einteilen. Freunde und alles andere ging eigentlich immer gut zu kompensieren.

Knasmüllner: Ich sehe es genauso.

Was war eurer Ausgleich zum täglichen Training und der Schule?

Knasmüllner: (überlegt) Die Freunde, die nichts mit dem Fußball zu tun hatten, waren der Ausgleich. Mit ihnen hat man sich dann getroffen, ist in die Stadt gegangen und hat geratscht.

Quaner: Das ist genau so, da stimme ich Knasi zu. Ich relaxe auch am liebsten mit Freunden und gehe mit ihnen Essen. Aber das allerwichtigste ist der tägliche Schlaf.

Plötzlich sind alle euere Freunde 16 Jahre geworden, konnten weggehen und Partys feiern. Ihr allerdings standet vor der Entscheidung: Der Sport oder die Partys? War diese Entscheidung schwer?

Knasmüllner: Diese Entscheidung war für mich nicht schwer, da der Fußball für mich immer schon im Vordergrund gestanden ist. Die Freunde waren immer zweitrangig. Trotzdem sollte man sie nicht vernachlässigen und immer mit ihnen in Kontakt bleiben.

Quaner: Für mich war es auch nicht sonderlich schwer, mich zu entscheiden, da ich nie der Typ war, der jedes Wochenende weggehen wollte. Es war dann natürlich eine große Hilfe für mich, dass meine Freunde in der Hinsicht genauso gepolt waren wie ich es war.

Habt ihr neben der Schule noch zusätzlich gearbeitet? Um z.B. Geld für den Führerschein zu sparen?

Quaner: Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mir den Führerschein bezahlt haben. Nicht zuletzt aus diesem Grund, musste ich nebenbei nicht arbeiten.

Knasmüllner: Ich hatte auch keinen Nebenjob, allerdings habe ich für mein Moped gespart. (grinst) Und natürlich auch für den Führerschein.

Eure erste Freundin. Sicherlich hattet ihr sie während eurer Schulzeit. Wie kam sie damit klar, dass ihr vier- bzw. fünfmal die Woche Training und dann am Wochenende noch ein Spiel hattet?

Knasmüllner: Sie musste damit klar kommen. Entweder zieht sie es mit mir durch oder dann eben nicht. Ein paar haben mitgezogen, ein paar nicht. (lacht) Die jetzige zieht wieder mit.

Quaner: So ist es, ja.

Würdet ihr rückblickend sagen, dass es euer Traumberuf ist, Fußballprofi zu sein?

Quaner: Ja, auf jeden Fall.

Knasmüllner: Ich bin da absolut der gleichen Meinung.

Was ist schöner: Die Schulzeit oder die Zeit als Profikicker?

Knasmüllner: Schwere Frage (lacht). Aber ganz klar die Zeit als Fußballer.

Quaner: Natürlich hat man eine schöne Zeit, wenn man noch klein ist und weniger Sorgen, wie das jetzt der Fall ist. Aber letztlich würde ich sagen, dass beides gleich schön ist.

Empfehlt ihr es den Jungendlichen von heute sich ihren Traum von der eigenen Profikarriere, trotz des mit der Schule verbundenen Stresses durch das G8, (in der Q11 dreimal die Woche bis um 17 Uhr Schule d. Red.), zu erfüllen?

Quaner: Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er die Kraft und die Lust dazu hat, für den Fußball leben zu wollen. Ich kann nur für mich sprechen, dass es mein absoluter Traumberuf ist. Wenn nun jemand vor der Entscheidung steht, Profi zu werden, muss er sich nur bewusst sein, was alles auf ihn zukommt und was von ihm gefordert wird. Alles anders hängt vom Typ ab.

Knasmüllner: Fußball ist ein super Job. Etwas Besseres gibt es auf der Welt nicht.

Seid bzw. ward ihr früher von einem Verein Fan?

Quaner: Ich war und bin Fan des FC Arsenal. Aber in Deutschland gab und gibt es keinen Verein.

Knasmüllner: Und ich finde den FC Barcelona gut, doch einen deutschen Verein verehre auch ich nicht.

Dann wären wir hiermit am Ende unseres Interviews. Ich hoffe, ihr hattet Spaß dabei.
Zum Schluss habe ich für euch noch ein kleines Dankeschön parat. Eine Schultüte gefüllt mit Gummibärchen. Denn solche Souvenirs sind immer kennzeichnend für einen Neustart, egal in welcher Hinsicht. Lasst sie euch schmecken.
Abschließend möchte ich euch noch viel Erfolg mit dem FC Ingolstadt 04 in der neuen Saison wünschen. Das beinhaltet, dass ihr erneut die Klasse haltet und den großen Titelfavoriten FC Bayern München am 26. Oktober im DFB-Pokal in der Münchner Allianz Arena ausschaltet.


Quaner: Vielen Dank, dass wir das Interview geben durften. (lacht) Die Gummibärchen lasse ich mir schmecken. Ein herzliches Dankeschön auch hierfür.

Knasmüllner: Das ist aber nett. Danke sehr. Wir werden unser Bestmöglichstes tun, damit alle diese Ereignisse auch eintreten werden.


Interview: Kristina Richter
Fotos: Franziska Badent

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