Studienfahrt London 2012

Montag ging es los. Mitten in der Nacht, genauer gesagt um 2 Uhr morgens, fuhr der Bus los in Richtung Nürnberger Flughafen. Müde und aufgeregt kamen wir dann endlich gegen 6 Uhr (englische Zeit) am Flughafen Gatwick an, nur um auch noch mit Zug und U-Bahn weiter zur Jugendherberge zu fahren, unsere Koffer einzusperren und uns anschließend auf den Weg zur ersten Tour zu machen.

Studienfahrt London 2012
Gemeinsam erkundeten wir Westminster mit den Houses of Parliament, dem London Eye und natürlich Big Ben, die größte Glocke der Welt - mit einem stattlichen Gewicht von etwa 13,5 Tonnen. Nach einer kurzen Mittagspause in Chinatown machte sich während der zweiten Tour im West End Londons langsam die allgemeine Müdigkeit breit.
Studienfahrt London 2012
Doch von Pause konnte nicht die Rede sein. Nachdem wir im Laufe des späten Nachmittags unsere Zimmer bezogen hatten, ging es schon weiter: „Stomp“ stand auf dem Programm, oder besser gesagt: Musik mit Müll. Mag sich vielleicht im ersten Moment etwas merkwürdig anhören, doch das, was wir zusehen (und vor allem) zu hören bekamen, war klasse. Wer mit Besen, Eimern, alten Straßenschildern, Sand, Töpfen und Ähnlichem so einen genialen Klang erzeugen kann, scheint nicht von dieser Welt zu sein. An diesem Abend sind wir wohl alle, überwältigt von den Eindrücken und todmüde von der Reise, ins Bett gefallen.
Studienfahrt London 2012
Am Dienstag ging unsere London-Tour weiter, der Ausblick von der St. Pauls Cathedral war atemberaubend, vor allem, da man zunächst einmal unzählige Treppen zu bewältigen hatte. Auch die Royal Courts of Justice, in denen die Richter nach wie vor weiße Perücken tragen, die Fleet Street und der Tower of London hinterließen bleibende Eindrücke. Das Tate Modern bot einige Überraschungen, wie einen koreanischen Künstler, der sich etwa vierzig Schauspieler gesucht hatte und sie auf- und ablaufen ließ – auch eine, sagen wir, moderne Kunstvorstellung.

Mittwoch statteten wir dem Trafalgar Square einen kurzen Besuch ab, ehe wir uns die National Gallery mit ihren vielen Kunstwerken ansahen. Die kurze Zeit reichte gerade aus, um die wichtigsten Bilder zu sehen, bevor es dann auch schon weiter in Richtung Mayfair ging. Sotheby’s, Piccadilly Circus und die Oxford Street, eine sündhaft teure Shoppingmeile, bildeten den Abschluss des Tages. Viele besuchten am Abend noch Camden Market, wo es Kleidung nicht nur wesentlich billiger gab, sondern auch für jeden Geschmack etwas dabei war: Von Gothic, über Punk bis hin zu Ethnic Fashion.
Studienfahrt London 2012

Donnerstag fuhren wir zunächst zum Buckingham Palace und danach weiter zum British Museum, womit die kulturelle Entdeckung Londons dann auch abgeschlossen war. Es ging weiter zum Hyde Park mit seinem Speaker’s Corner. Hier darf jeder, der möchte, sich auf eine selbst mitgebrachte Kiste stellen, eine Rede halten und seine Ansichten mit jedem teilen, der zuhören will – ohne von der Polizei behelligt zu werden, solange die Queen und ihre Familie nicht Inhalt der Rede sind. Neben vielen recht skurrilen Rednern, haben hier aber auch Karl Marx und Lenin Reden gehalten.
Den freien Nachmittag nutzten viele um noch einmal shoppen zu gehen und abends einen der berühmten englischen Pubs zu besuchen.

Freitag näherte sich die Reise ihrem Ende, doch das hielt niemanden davon ab sich auch noch in South Bank die London Bank und die Southwark Cathedral anzusehen, danach machten wir uns auf den Weg zur Shakespeare Lecture im Globe Theatre oder besser gesagt dem Nachbau, da das alte Mitte des 17. Jahrhunderts abgebrannt war. Die erste allgemeine Skepsis wich Gelächter, als klar wurde, dass die Führung noch sehr viele lustige Situationen bereithalten würde. Letztendlich hatten wir eine Erkenntnis: Shakespeare ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint und man kann unglaublich viel mit dem Satz „Money is honey“ erklären. Denn wer würde schon komplizierte Stücke schreiben, wenn seine (zahlende) Zielgruppe die einfache Bevölkerung ist?

Nach wenigen letzten Stunden ging es dann auch schon wieder nach Hause, wo wir (wieder) mitten in der Nacht ankamen. Und man darf eines sagen: Wir haben sicherlich viel über Kultur und Geschichte gelernt, aber wenn wir jetzt eines können, dann in London U-Bahn fahren.

Sara Wacker, Q12

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