Student(in) für einen Tag

Exkursion des Italienischkurses der Q11 zur „giornata dell’italiano“ der Universität Regensburg (15. November 2012)

Studieren – wie ist das das eigentlich? So ähnlich wie Schule? Oder doch ganz anders? Diese Frage stellen sich viele Schüler und Schülerinnen der Oberstufe, die vorhaben, nach dem Abitur ein Studium aufzunehmen. Genau dies, nämlich zu erfahren, wie es sich anfühlt, keine Schulstunden mehr zu haben, sondern sogenannte Vorlesungen, Kurse und Seminare gemeinsam mit „richtigen“ Studenten zu besuchen, ermöglichte die „giornata dell’italiano“, ein erstmalig ausgerichtete Tag der offenen Tür des Instituts für Romanistik der Uni Regensburg (15. November 2012).

An diesem Tag waren Oberstufenschüler, die das Fach Italienisch haben, eingeladen, eine Auswahl von Uni-Veranstaltungen zu besuchen. Der Kurs Italienisch (spätbeginnend) der Q11 des Apian Gymnasiums ergriff, zusammen mit Frau Götz-Savarini und Frau Dr. Woidich, diese Gelegenheit.

Exkursion des Italienischkurses der Q11 zur „giornata dell’italiano“

Wie im Apian!

Die erste wichtige Erfahrung machten wir gleich bei der Ankunft an der Universität Regensburg, die als Campus-Uni etwas außerhalb der Stadt liegt, aber problemlos vom Bahnhof aus mit dem Bus zu erreichen ist: Als Apianer ist man, was allgemeine Orientierung und Atmosphäre betrifft, bestens auf ein Studium vorbereitet, denn die Baulichkeiten – in Regensburg wie in vielen anderen deutschen Unis – kommen einem so bekannt vor, dass man sich dort rasch heimisch fühlt: Alles ist im bescheidenen, sagen wir klassisch-sachlichen 70er-Jahre Betonbaustil gehalten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Frau Pecchioli, Lektorin für Italienisch, und die Professorinnen für Italienische Sprachwissenschaft bzw. Literatur- und Kulturwissenschaft, Frau Professor Selig und Frau Professor von Treskow, ging es gleich „richtig“ los. Unsere Gruppe konnte zunächst an einem sprachpraktischen Kurs teilnehmen, der als eine Art Tandemkurs mit den studentischen Teilnehmern ausgerichtet wurde. Kleinere Schülergruppen arbeiteten immer mit Studenten zusammen. Der Kurs wurde, dies wohl ein erster Unterschied zum schulischen „Normalfall“, von einer Muttersprachlerin, eben Frau Pecchioli, die aus Mailand stammt, geleitet. Die Hörverständnisübungen und ein Quiz zur Landeskunde waren gemeinsam machbar und nebenbei konnte man ersten Kontakt mit den Studenten aufnehmen … selbstverständlich auf Italienisch.

Exkursion des Italienischkurses der Q11 zur „giornata dell’italiano“

Examenskurs nach einem Jahr Italienisch?

Wer, wie so mancher, einen puren Informationstag mit vielen Vorträgen und Präsentationen erwartet hatte, war zunächst einmal überrascht, dass man gleich selber aktiv arbeiten musste. Nach dem Sprachkurs ging es sofort weiter und es wurde noch ernster: Nach einem guten Jahr Italienisch als spätbeginnende Fremdsprache durften (oder mussten?) wir an einem Übersetzungskurs Italienisch-Deutsch teilnehmen, der Studenten auf den Studienabschluss, das Staatsexamen, vorbereitet. Also: höchste Schwierigkeitsstufe! Und hierin bestand für viele die größte Überraschung und Erfahrung des Tages: Auch das … geht, und nicht nur für den Klassenbesten.

Überrascht war vor allem auch die Kursleiterin, dieses Mal eine Deutsche, da man ja ins Deutsche übersetzt, und zwar darüber, dass die Schüler und Schülerinnen in ihren Reihen – ungefragt und freiwillig – mitmachten, also wie die Studenten im Kurs, sich meldeten und eigene Übersetzungsvorschläge machten. Die Studenten waren übrigens im Unterschied zu uns vorbereitet, denn schließlich hatte man es mit einem inhaltlich und sprachlich anspruchsvollen Text des italienischen Schriftstellers Umberto Eco zu tun. Ein Gedanke, der bei vielen Schülern nach der Erfahrung der beiden Kurse aufkam, war die Frage, ob man solche gewissermaßen klassenübergreifenden Ansätze nicht auch mal auf die Schule übertragen könnte. Dass dies eine ganz andere Motivation und Synergien freisetzen kann, hatte man am eigenen Leib erlebt. Zeit für’s Mittagessen. Dieses war in der Pizzeria der Uni, übrigens einer „echten“ italienischen Pizzeria, vororganisiert.

Exkursion des Italienischkurses der Q11 zur „giornata dell’italiano“

Bachelor, Master & Co.

Das Nachmittagsprogramm war dann rein informativ. Dozenten und Studenten stellten die Studienmöglichkeiten im Bereich Romanistik vor (Sprache, Literatur und Kultur der romanischsprachigen Länder wie Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Rumänien). Auch wenn man kein Studium in diesem Fachbereich plant, war dies nicht uninteressant, da man dabei auch über den grundsätzlichen Aufbau eines Studiums, Bachelor- und Masterstudiengänge, das Staatsexamen sowie auch internationale Studienmöglichkeiten und Austauschprogramme informiert wurde.

Schön an diesem Tag war, darüber war man sich auf der Rückfahrt im Zug einig, dass man nicht nur Informationen erhalten, sondern wirkliche persönliche Erfahrungen gesammelt hatte, nämlich die Uni – für einen Tag – als Student unter Studenten kennengelernt hatte.

11Q Italienisch(spätbeginnend) / Dr. Stefanie Woidich

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