Madame Bouin und ihre französischen Geschichten am Apian

Zum zweiten Mal besuchte uns Catherine Bouin, die Geschichtenerzählerin aus der Provence. Die Fanzösischschüler der 7. und 10. Klassen kamen heuer in den Genuss ihrer märchenhaften Geschichten und Sagen aus Frankreich, Marokko und sogar China, die sie in vier Vorstellungen darbot. Gebannt von der wandlungsfähigen Stimme und der ausdrucksvollen Mimik und Gestik Catherine Bouins folgten die Schüler den Worten der „conteuse“.

Sie half geschickt bei der Bewältigung der wenigen sprachlichen Hürden. Manche Schüler schienen sogar momentan zu vergessen, dass der Vortrag auf Fanzösisch war. So hörte man von Gustavin und seinen drei allzu liebevollen Frauen im Haus. Oder vom großen Tongefäß - „ la cruche“ -, das nicht nur hineingefallenes Geld wundersam vermehrte, sondern auch den neugierigen Opa.

Von besonderem Zauber war auch die Legende vom „Lac des génies“- dem See der Geister - im Atlasgebirge. Sie handelt davon, wie listige Geister einem armen Hirsebauern großen Reichtum in Aussicht stellten, aber letztlich seine Gutgläubigkeit und Gier so schlimm bestraften, dass ein ganzer See voll Tränen entstand.
Zur Auflockerung gab es zwischendurch kleine „devinettes“- Rätsel - zum Nachdenken, wie zum Beispiel: Es geht um die ganze Welt und bleibt doch immer am selben Platz. (Wer die Lösung nicht selber findet, frage die Schüler der 7. oder 10. Klassen.)

Auch der Applaus der Schüler zeigte, dass sie die Vorstellungen genossen hatten. Durch diese ursprüngliche Form der Unterhaltung berührt, vielleicht sogar ein wenig verzaubert, ging es zurück in den Schulalltag. Wir hoffen, Catherine Bouin wieder einmal bei uns begrüßen zu dürfen.

H. Dorfner-Huber, OStRin