Wenn wir Schatten euch beleidigt...

Sommernachtsträume am Apian im Sommer 2014

Der Krieg zwischen Theseus von Ahten (Johannes Eichinger) und der Amazonenkönigin Hyppolita (Luisa Friebel) ist vorbei, die beiden Staatsoberhäupter wollen sogar heiraten. Nun muss alles geordnet sein, damit rauschende Feste gefeiert werden können. Ginge es nach Egea (Andela Trajanowski), müsste ihre Schwester Hermia (Amelie Lachmund) den Mann heiraten, den der im Krieg gefallene Vater für sie ausgesucht hatte: Demetrius (Lukas Bartmann). Dass dieser bereits mit Hermias Freundin Helena (Lysann Artig) verlobt war, stört sie nicht. Allerdings hat Hermia längst selbst ihre erste große Liebe gefunden. Lysander (Ferdinand Waas) würde Hermia gern heiraten, doch das Gesetz von Athen ist eindeutig, entweder wählt Hermia das Kloster oder den Tod, oder sie stimmt der Ehe mit Demetrius zu. Heimlich wollen die beiden Liebenden aus dem Einflussbereich Athens fliehen, nur der Weg durch den Wald steht zwischen ihnen und ein Leben in Freiheit.
Natürlich kommt es, wie es kommen muss, die depressive Helena verrät ihrem Ex die Flucht Lysanders und Hermias, alle vier junge Leute irren im Wald herum und sind nun, abseits der Zivilisation, plötzlich ihren Wünschen und Emotionen ohne den Schutz der gesellschaftlichen Normen ausgeliefert – und dem irrationalen Treiben einer Feenwelt, die durch Verwechslungen und Zauberversuchen der Kobolde (Xenia Strixner, Vroni Semmler, Miriam Wünsch, Annika Wünsch) heilloses Chaos verursacht. Die Feenherrscher Oberon (Laurin Hess) und Titania (Eva-Maria Spiegelhauer) tragen einen für Feen recht handfesten Ehekrach aus, sodass ihr Gefolge (Melissa Krauthammer, Selina Friebel, Tamara Hagel, Sarah Mensing, Franziska Fünfer) schier verzweifelt. Wutentbrannt beschließt Oberon, seine Frau durch einen Blumenzauber zu strafen – der Saft einer Blume auf dem Augenlid soll bewirken, dass sie sich in das erstbeste Wesen bis zm Wahnsinn verlieben soll, bis sie genug gebüßt hat.

Sommernachtstraum

Da kommt es den Kobolden gerade gelegen, dass eine von den Wächtern des Herzogs gegründete Theatergruppe unter der Leitung des ziemlich durchgeknallten Künstlerehepaars Squenz (Isabell Nagel, Alexander Strixner) sich ebenfalls in den Wald verirrt hat, um unter ihrer Kommandantin (Jessica Grau) die gar grausame Komödie von Pyramus und Thisbe zu proben. Der selbsternannte Star der Truppe, der prominente Posterboy Klaus Zettel (Oliver Wierczimok) wird mit einem Eselskopf zum Objekt von Titanias Liebe. Durch Verwechslungen verliebt sich der irrtümlich verzauberte Lysander plötzlich rasend in Helena, alle vier Liebenden kriegen sich gehörig in die Haare. Oberons Schwestern (Jule Baur, Dejellza Spahiu) und die Oberelfe (Barbara Wittmann) versuchen ihr Bestes, alles zu einem guten Ende zu führen, am Ende hilft wieder ein Zauber, alles zu einem guten Ende zu bringen. Die Paare werden wieder zusammengebracht, Zettel darf zu seiner Truppe zurück ohne Eselsohren, Philostrat (Sebastian Liese) holt die Theatergruppe zur großen Feier der Dreifachhochzeit auf die Bühne und nun kann die Wand (Alina Thielpape) die liebliche Thisbe (Franz Proisl) von ihrem Pyramus trennen, beleuchtet durch den personifizierten Mondschein (Michael Rothemund), bis der schnöde, gefährliche Löwe (Valentin Pacher) für Angst und Schrecken sorgt und so das fürchterlich traurige Ende des Paares herbeiführt. Plötzlich ist es Mitternacht, die Menschen müssen die Bühne verlassen, dann jetzt ist Geisterzeit, und die neu versöhnte Feenwelt schwärmt aus um die Liebenden zu segnen.

Sommernachtstraum

33 Darsteller von der 5. Klasse bis zum Abiturienten und viele, viele Helfer machten die drei Aufführungen unter der Leitung von Frau Würflein zu einem wahren Feuerwerk an Eindrücken. Zum Live-Klang der von Michael Hauk gespielten e-Geige tanzten zwei Ballerina-Elfen (Franziska Böhnel und Sophia Schöberl), eine Säule wurde durch das Geschick von Bühnenbildnern und Technikgruppe zum Baum, dessen Blätter wiederum manchmal zu Herzen wurden, es wurde getanzt, gelacht, geweint, ausgiebig gestorben und manchmal flogen Darstellerinnen im hohen Bogen durch die Luft. Männer wurden zu Eseln, Esel zu Männern, Mädchen zu Furien und über allem schwebte der Zauber des großen Generationentheaters, das selbst im traurigen Abschied von den Großen, „Alten“ schon den Keim der nächsten tollen Gruppe zeigt.

Sommernachtstraum
Sommernachtstraum

Fotos: Dr. C. Pacher

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen