Der Bischof von Eichstätt zur Kurzvisite

Bischof Gregor Maria Hanke, OSB, zu Besuch im Schulzentrum

Donnerstag, 05. Februar; Bischof Gregor Maria Hanke, OSB, besucht einen Vormittag lang das Schulzentrum Südwest. Herr Haak, Herr Stockmeier, Frau Retzer und Herr Jungwirth erwarten ihn am Haupteingang des Apian-Gymnasiums. Und dann ist er da – durch eine Hintertür eingetreten, zusammen mit seinem Sekretär und persönlichen Assistenten, Herrn Michael Demeter und Herrn Pfarrer Blaha von der Pfarrei St. Anton. Dessen Pfarrei wird visitiert. Deshalb der Besuch; das Schulzentrum gehört zur Pfarrei.
Ein erster Eindruck: Zurückhaltend ist er; sehr höflich, freundlich – ein Gespräch mit den Leitern der drei Schulen des Schulzentrums eröffnet den Besuch. Tags davor war im Lehrerzimmer noch die Frage diskutiert worden: Wie spricht man den Bischof an? Exzellenz? Hochwürdigster Herr? Oder einfach nur Herr Bischof? Man einigt sich auf die einfache Form; passt.

Bischof Gregor Maria Hanke, OSB, zu Besuch im Schulzentrum

Dann ein Treffen mit Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe; auf ausdrücklichen Wunsch des Bischofs. Nur die katholischen Schülerinnen und Schüler; niemand soll den Eindruck gewinnen, er müsse dem Treffen – obwohl nicht katholisch – beiwohnen; deshalb die Einschränkung. Also möglichst rasch in den großen Musiksaal, während der großen Pause; das sorgt für ziemliches Aufsehen.

Bischof Gregor Maria Hanke, OSB, zu Besuch im Schulzentrum

Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen erwarten den Bischof schon; gespannte Neugierde. Nach einer kurzen Begrüßung gleich die ersten Fragen, zunächst persönlicher Art: Wie wird man Bischof, kann man sich das aussuchen? Nein, man wird berufen, Entscheidung des Papstes. Oder: Hatten Sie schon mal eine Freundin? Der Bischof lächelt: Ja, hatte ich, ist lange her, dennoch Entscheidung für das priesterliche Amt.

Bischof Gregor Maria Hanke, OSB, zu Besuch im Schulzentrum

Dann wird es interessant, und kritisch: Zu viel Hierarchie in der Kirche? Ohne Hierarchie geht es nicht, antwortet der Bischof; die braucht es in jeder gesellschaftlichen Gruppe, selbst in der Familie. Aber: Alle Menschen sind doch gleich, hakt der Schüler nach. Ja schon – der Bischof lädt ihn ein, sich auf dem Podium neben ihn zu setzen – Gespräch auf Augenhöhe sozusagen. Der Schüler erhält ein Glas, man stößt an, Prost – Zum Wohlsein – ein pfiffiger Moment. Weitere Themen: Umgang mit Homosexualität, Rolle der Frau in der Kirche, Zölibat. Der Bischof antwortet ausführlich, routiniert, sehr gelassen, nicht abgehoben, schülerorientiert; zumeist ein Frage-Antwort-Austausch; und: Die knapp bemessene Zeit gibt kaum mehr her. Als die Stimmung sich lockert, ertönt schon der Gong. Eine dreiviertel Stunde ist vorbei.

Bischof Gregor Maria Hanke, OSB, zu Besuch im Schulzentrum

Das sagten die Schülerinnen und Schüler im Nachhinein über den Besuch:

• Ich fand den Besuch sehr interessant, da jede Frage beantwortet wurde. Auch antwortete der Bischof sehr offen und ausführlich auf leichte, aber auch auf für ihn sehr schwere Fragen. Er gab uns auch ein „sicheres“ Gefühl dadurch, dass er mehrfach betonte, er wäre froh, ehrliche Fragen gestellt zu bekommen.

• Im Großen und Ganzen fand ich den Besuch des Bischofs ziemlich interessant. Er war sehr sympathisch, nett und ist auf die Fragen der Schüler eingegangen. Damit hatte er viel zu tun, denn Interesse bestand auf jeden Fall. Teilweise fand ich einige seiner Aussagen aber doch recht provokativ.

• Ich fand das sehr schlichte und unspektakuläre Auftreten des Bischofs überraschend und bewundernswert. Er war auch nicht abgehoben, sondern bodenständig und nahe bei den Schülern. Er hat sich ohne Probleme auf Diskussionen und kritische Glaubensfragen eingelassen, konnte mir persönlich aber manche Fragen nicht zureichend erläutern.

• Der Bischof, der einem trotz seines hohen Alters jung vorkam, überraschte mich mit seiner Gelassenheit. Anstatt das Programm steif durchzuziehen, war die Stimmung schnell aufgelockert. Dies führte dazu, dass selbst die schüchternsten Schüler ihre Fragen über die Lippen brachten. Interessant waren die Fragen, die die einzelnen Jugendlichen stellten. Einige davon waren recht provokant. Dennoch war der Respekt vor dem Bischof im ganzen Raum zu spüren. Er konnte alle Fragen gut beantworten und überzeugend argumentieren. Doch als es zu der Frage kam, weshalb keine Frau das Amt des Priesters bekleiden dürfe, flüchtete der Bischof sich dahingehend, dass wir nicht mehr genügend Zeit hätten. Schade war es, dass manche Fragen wenig persönlich beantwortet wurden.

• Eine interessante Fragestunde, um einen Bischof auf eine andere Art und Weise kennenzulernen. Ein Bischof, der sich mit Humor und Witz der Schule präsentierte – leider nur dem katholischen Teil.

• An sich war der Besuch bzw. das Gespräch mit dem Bischof recht gut und informativ. Er hat immer ausführlich auf unsere Fragen geantwortet und ist auf uns persönlich eingegangen. Jedoch hat er bei konkreteren Themen, wie zum Beispiel dem Papst, nicht direkt seine Meinung geäußert, sondern nur die der katholischen Kirche. Bestimmt hätten wir noch viel mehr erfahren können, wenn etwas mehr Zeit da gewesen wäre.

• Der Bischof hat alle Fragen ruhig und sehr ausführlich beantwortet, hat oft nachgefragt, ob seine Antworten zufriedenstellend waren. Er wirkt sehr freundlich und gelassen und hat sich auf Diskussionen mit Fragestellern eingelassen.

• Ich fand, diese Stunde war sehr interessant, da der Bischof sehr cool drauf war und unsere Fragen gut ausgewählt waren. Deshalb konnten wir diskutieren und es wurde nicht langweilig. Mir hat auch gefallen, dass der Bischof sehr bodenständig war. Jedoch konnte ich ihm bei einigen Antworten nicht ganz zustimmen. Schade ist es, dass nur die Katholiken den Bischof treffen durften. Ich glaube, dass es auch den protestantischen und nicht-gläubigen Schülern gefallen hätte.

Dann eilt der Bischof weiter. Kurzer Gedankenaustausch mit den Fachschaften evangelische und katholische Religionslehre. Ein ökumenischer Austausch sei eher unüblich, war im Vorfeld verlautet worden. Wir hatten darauf bestanden – die Fachschaften tragen das religiöse Leben am Apian schließlich gemeinsam. Auch hier: wenig Zeit – zwanzig Minuten: Religiöse Motivation der Schüler; Zusammenarbeit mit dem Bistum; Einladung an den Bischof, ein Treffen der Religionslehrerinnen und Religionslehrer der Diözese zu besuchen. Zum Schluss ein kleines Gastgeschenk: Ein Glas Bienenhonig aus dem Apian-Schulgarten; und der Eintrag ins Gästebuch. Ein freundlicher Händedruck, ein kurzer Abschiedsgruß … dann geht es weiter … im Laufschritt … Rektor Jungwirth von der Gebrüder-Asam-Mittelschule wartet schon.

Alfred Stockmeier, StD

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