Exkursion der Geographie- und Biologielehrkräfte
Die ambitionierten Vorträge von Herrn Dr. Wechselberger, Leiter des „Haus im Moos“ und Herrn Michael Hafner vom Zweckverband Donaumoos, stehen unter der Präambel, Verantwortung für den Naturraum Donaumoos und für die darin lebenden 12000 Menschen zu übernehmen. Kernpunkte dabei sind der Hochwasserschutz, Torfkörperschutz, landwirtschaftliche Nutzung sowie Arten – und Biotopschutz. Der Weg dorthin wird durch zahlreiche Einzelmaßnahmen beschritten und beruht auf dem Leitbild der Freiwilligkeit.
Wie mühsam dieser Weg ist und mit welchen Schwierigkeiten und Rückschlägen die Verantwortlichen zu kämpfen haben, versuchen die beiden Referenten an uns Lehrkräfte heranzutragen.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt neben den Problemstellungen Torfschwund, Moorsackung und Winderosion deutlich auf dem Erhalt bzw. Wiederherstellung der Artenvielfalt.
Intensive und selbst noch niedermoorschonende landwirtschaftliche Nutzung führt nämlich zum Verschwinden der Torfauflage und hat keine bzw. geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz.
Ziel soll sein, mehr extensive Landwirtschaft verschiedener Abstufung zu betreiben, um an manchen Stellen die Ursprünglichkeit des Landschaftsbildes zurückzugewinnen. „Solange jedoch ein Landwirt ausschließlich über sein zu vermarktendes Produkt bezahlt wird und nicht über sein ökologisches, dem Wasser- , Klima- und Artenschutz dienenden Engagement, werden die Probleme weiter ansteigen und Reparaturen dafür Unsummen verschlingen“ so Dr. Wechselberger in seinem Schlusswort. Er ist der Meinung, Subventionen sollten an diese grundlegenden Bedingungen geknüpft sein, dann könnte man auch den Trend zur großen Fläche bei den bäuerlichen Betrieben stoppen. Die Referenten appellieren an uns Lehrkräfte, den Schülern die Zusammenhänge zwischen Tierhaltung, Boden- und Klimaschutz und unserem Ess- und Konsumverhalten näher zu bringen. Nur ein gesellschaftlicher Wandel kann hier eine Veränderung zum Positiven bewirken.
Von der sicheren Aussichtsplattform aus kann eine Population des Europäischen Bisons (Wisent), eine vom Aussterben bedrohte Tierart besichtigt werden. Dieses einmalige Artenschutzprojekt wird unterstützt von einem Neuburger Kindergarten und dem Donaukurier in Form von Futterpatenschaften für junge Stierkälber. Ausgewachsene Wisente aus dem Donaumoos sind maßgeblich am Aufbau einer freilebenden Herde in den rumänischen Karpaten beteiligt.
Jutta Ostermeier, StDin
Fachbetreuerin Geographie