Exkursion des W-Seminars "Nachhaltigkeit" der Q 11

Am Dienstag, 30. November 2011, besichtigte das W-Seminar „Nachhaltigkeit“ den Betrieb von Dipl.-Ing. Andreas Bergmeister in Gaimersheim. Auf diesem landwirtschaftlichen Anwesen ist eine nachhaltige Energieversorgung, eine Biogasanlage, zu besichtigen.

Exkursion des W-Seminars „Nachhaltigkeit“ der Q 11
Dieser moderne Hof ist so gut technisiert, dass er von Herrn Bergmeister allein betrieben wird. Der Rundgang führte uns zuerst in den Stall mit ca. 70 Rindern. Mit Erstaunen betrachteten wir die vollautomatische Melkmaschine, von der die Kühe ohne weitere menschliche Hilfe gemolken werden.

Der Melkroboter erkennt jedes Tier anhand eines Chips und weiß, ob ein Melken notwendig ist. Er erfasst während des Melkens mehrere Parameter der Kuh wie z. B. gelaufene Strecke, Futteraufnahme und Wiederkaudauer seit dem letzten Melken und andere, wodurch der Gesundheitszustand der Kuh überwacht wird. Während des Abpumpens wird gemessen, wie viel Liter Milch die Kuh gibt; zusätzlich werden verschiedene Qualitäts-Faktoren der Milch bestimmt. Im Lauf des Tages wird eine Kuh durchschnittlich 2,7-mal gemolken.
Exkursion des W-Seminars „Nachhaltigkeit“ der Q 11
Die Kühe sind in einem offenen Laufstall mit automatischer Kotentsorgung untergebracht. Für ihr Wohlbefinden können die Kühe jederzeit einen sich selbst regelnden Bürstenapparat aufsuchen. Auf dem Hof sind auch sieben Kälbchen, zwei weitere werden in Kürze erwartet, sowie zwei Ziegen und einige Hühner für den Eigenbedarf.
Exkursion des W-Seminars „Nachhaltigkeit“ der Q 11
Der Rundgang führte uns weiter zur Biogasanlage mit den Technikräumen. Die Anlage wird mit Mais, weniger wertvollem Gras und Gülle, die günstig für die Fermentation ist, betrieben. Die mit der Gülle zugeführten Mikroorganismen aus dem Pansen der Tiere zersetzen die Pflanzen und bilden Methan. Die bei der Zersetzung entstehende Wärme wird auf dem Anwesen verbraucht oder als Fernwärme genutzt. Diese umweltschonende Anlage erzeugt durch die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme und Strom, der in das örtliche Netz eingespeist wird.
Exkursion des W-Seminars „Nachhaltigkeit“ der Q 11
Nach dem Zersetzen bleiben die Reste der Pflanzen und der tierischen Abfälle als hochwertiger, das Grundwasser schonender Dünger übrig, der auf die Felder ausgebracht wird und damit in den Stoffkreislauf zurückkehrt. Durch die Fernwärme werden jährlich rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart und so die Abhängigkeit der Region 10 vom Erdöl verringert. Eine derartige Biogasanlage ist sicher, da mehrere Sicherheitsventile eingebaut sind und für den Fall einer Störung ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr vorhanden ist.

Seit der Inbetriebnahme der Biogasanlage im Frühjahr 2011 werden mit der Fernwärme in Gaimersheim eine Schule, das Hallenbad Aquamarin und ab Sommer 2012 auch das Freibad beheizt.
Exkursion des W-Seminars „Nachhaltigkeit“ der Q 11

Wir danken Herrn Dr. Josef Mayer, dem Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt für die Vermittlung dieser informativen Besichtigung.

W-Seminar "Nachhaltigkeit", Q11

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