"Frauen sind mindestens genauso begabt ..."

Projekt UNITAG fördert Begabte - eine "Riesenchance" an der TUM!

Was hätte Georg Simon Ohm gesagt, wenn er miterlebt hätte, dass am Freitag, dem 20.10.2012 eine Schar Oberstufenschülerinnen und -Schüler aus Bayerischen Gymnasien, einige erst 16 Jahre alt, die Hallen der Technischen Universität München betreten, um ein Semester lang an je einem Freitag Vorlesungen zu hören? Und was hätte der 1798 in Erlangen geborene Physiker gesagt, wenn er erfahren hätte, dass unter diesen eine größere Anzahl von weiblichen Zuhörerinnen ist?

Aus dem Apian-Gymnasium besuchten im ersten Halbjahr 2012/2013 ein Schüler, Felix Wittke Q 11, und eine Schülerin, Christiane Schuster Q 11, die Technische Universität München (TUM), um am Projekt "Unitag" teilzunehmen. Dieses ermöglicht es begabten Jugendlichen, eine Universität und verschiedene Studienrichtungen kennenzulernen. Der Apianer und die Apianerin haben sich für die Technische Universität München entschieden.
Ziel des Projektes ist, den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über Studienangebote im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu geben und sie für diese Fachrichtungen zu begeistern.

Beim einführenden Vortrag stellte die Studienberaterin Frau Andrea Kick das Studienangebot und die Fakultäten im Überblick vor. Zur Geschichte der einzigen technischen Universität in Bayern erinnerte sie an König Ludwig II., der 1868 eine polytechnische Schule gründete. 1877 wurde diese zur technischen Universität ernannt. 2006 erhielt den Titel Exzellenz-Universität, den sie auch 2012 behauptete.
An der TUM studieren derzeit rund 31000 junge Menschen, 32 % von ihnen sind Studentinnen. Ein Ziel ist, die Anzahl der weiblichen Studentinnen weiter zu erhöhen. "Frauen sind mindestens genauso begabt wir Männer", so Frau Kick, "dennoch entscheiden sich weniger Frauen als Männer für Ingenieurberufe".

Ende Februar 2013, nach Abschluss des Wintersemesters, schildert Felix Wittke, Q 11, seine Erfahrungen so:

"Erst mal zur Frage, wie so ein "Unitag" abläuft: Die Gruppe aus ca. 20 Leuten aus den verschiedensten Regionen Oberbayerns trifft sich morgens an einem ausgemachten Treffpunkt an der jeweiligen Fakultät (entweder am Campus Innenstadt der TUM oder auch in Freising, am Wissenschaftszentrum Weihenstephan oder in Garching), meist zwischen 8.30 Uhr und 9.30 Uhr. Am Treffpunkt werden wir von einem Vertreter der Fakultät begrüßt. Darauf folgt meist ein Vortrag über die Fakultät im Allgemeinen. Danach folgen entweder Vorträge von Professoren über bestimmte Themen, Vorlesungsbesuche oder Experimente mit den Studenten und Professoren. Um ca. 12.30 geht’s zum Mittagessen, das meist mit Studenten zusammen in der jeweiligen Mensa stattfindet, um der Gruppe einen direkteren Austausch zu ermöglichen, da man manche Fragen, die auf der Zunge liegen, einem" Prof" oder gar dem Dekan der Fakultät nicht direkt stellen möchte. Nach dem Mittagessen folgen wieder bis ca. 16.00 Uhr Vorträge Experimente Führungen u.ä. Dann geht’s wieder heim und das meist mit rauchendem Schädel und einer Menge Infos und Infomaterial."

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen auf sich, früh aufzustehen, morgens aus allen Himmelsrichtungen anzureisen, schulische Stoffe der Freitag selbstständig nachzuholen und gegebenfalls auch eine Schulaufgabe nachzuschreiben. Ihr Engagement wird belohnt, wie Felix Wittke sagt: "Dennoch ist das ganze Programm eine Riesen-Chance, einmal in das Leben nach der Schule ‘reinzuschnuppern und deshalb würde ich, wer auch immer die Chance kriegt teilzunehmen, dies dringend empfehlen!!"

Projekt UNITAG  fördert Begabte - eine Riesenchance an der TUM!

Übrigens: Georg Simon Ohm, dessen Statue im Hof der TUM an der Theresienstraße thront, hätte sich über das jugendliche Alters der Bayerischen G8 Schülerinnen und Schüler wohl gar nicht so sehr gewundert. Er war selbst erst 16 Jahre als, er in Erlangen mit dem Studium der Mathematik und Physik sowie der Philosophie begann!
Sein Vater förderte ihn von Kindheit an in Mathematik. Die Begabung des jungen Ohm wurde auch von seinen Lehrern schon früh erkannt.

Manuela Kürzinger OStRin
Felix Wittke, Q 11

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