„Lernort Stadtmuseum“ zu einer Zeit im Umbruch
Lernen außerhalb des Klassenzimmers, das ist immer eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Die Klasse 8e/f besuchte im Rahmen des katholischen Religionsunterrichts eine wichtige Ausstellung im Stadtmuseum, und es wurde schnell deutlich, dass hier eine gewaltige Umbruchzeit vorliegt, am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit. Und mittendrin Ingolstadt: Es hat viele SchülerInnen erstaunt, dass die eigene Heimatstadt eine so wichtige Rolle gespielt hat im Umfeld der Reformation, mit Johannes Eck, der ersten bayerischen Universität und Argula von Grumbach.
Nach eine Überblicksführung hatten die Achtklässler anhand von Arbeitsblättern vier Themenbereiche zu erarbeiten:
1. „Johannes Eck“
2. „Argula von Grumbach“
3. „Peter Apian“
4. „Universität Ingolstadt“.
In jeder Gruppe ging es darum, wichtige Ausstellungsstücke zu betrachten und dann Bezüge zur Zeit und/ oder zur Reformation zu erarbeiten.
Einige Eindrücke, die von Schülern festgehalten wurden:
„Interessant war z. B. das originale Gebetbuch, das Martin Luther für Argula von Grumbach handsigniert hat.“
„Wichtig war für mich, einmal Dinge anzusehen, die früher Peter Apian gehört haben.“
„Mir war wichtig, dass ich etwas über die Geschichte der Stadt gelernt habe, in der ich lebe.“
„Ich fand es auch gut, dass wir in Gruppen gearbeitet haben und uns auch selbst umsehen konnten.“
„Weniger gut fand ich die ‚Aufpasserinnen‘ des Museums.“
Fast zwangsläufig musste sich nach der Ausstellung ein Besuch im Münster von Ingolstadt anschließen. Findet sich doch in der Kirche „zur Schönen Unserer Lieben Frau“, also dem „Liebfrauenmünster“, wie es bei den Ingolstädtern einfach heißt, das Epitaph von Johannes Eck, dem theologischen Gegenspieler von Martin Luther, der Professor an der Universität und zeitweise gleichzeitig Münsterpfarrer war.
Die Inschrift „Viator, preces funde, /Eckius hic iacet/Abi moriture“ (zu deutsch: „Wanderer, verrichte Gebete. Eck liegt hier. Geh weiter, Sterblicher.“) zeigt den jungen Menschen in ihrer appellativen Form, dass in diesem Gotteshaus nicht nur Geschichte sichtbar wird, sondern den Besucher auch existenzielle Fragen von Leben und Tod im Kontext der Religion und des Glaubens ansprechen.
So waren auch hier die Reaktionen der Schüler deutlich:
„Ich habe zum ersten Mal das Münster gesehen, eine wirklich eindrucksvolle Kirche.“
Andreas Betz, StD